Die Gemeinschaft des grünen Auges

Kapitel 3

Eine Definition für Freiheit zu finden, scheint diesem Haus überaus schwer zu fallen.

Zitat des Abgeordneten der freien Städte des Planeten Urbis, im Bezug auf eine Debatte des hohen Senates

Provinz: Feliç

Jahr: 10.220

Ihre Mutter war heute morgen nahe zu aus dem Haus gestürmt. Sie war gegangen ohne sich zu verabschieden, ohne ihnen einen schönen Tag zu wünschen.

„Es ist traurig." dachte Christina. „Als wären wir nur irgendein Preis, den sie gewonnen hat. Dessen einzige Bedeutung es ist in einer Vitrine zu stehen und zu glänzen."

Sie schaltete die Bürste an und ließ sie an ihren Haaren vorbei gleiten. Die Bürste brummte leise, während ihre Haare endlich in ihre natürliche Position fielen.

„Sollte ich sie heute offen lassen?" fragte sie sich im Stillen. „Nein. Offene Haare sind für besondere Tage, der Tag unserer Geburt oder wenn Papa nach Hause kommt." flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Sie öffnete ihren Teil des Badezimmerschrankes und suchte nach einem Haargummi. Christina fühlte sich nie wohl, wenn der Friginator ihre Haare machte. Immer wieder bekam sie das Gefühl, durch Frisuren, wie sie ihre Mutter trug, würden ihre Haare abbrechen. Außerdem sahen die Zöpfe immer, egal welche Einstellung sie benutze, schlecht aus.

>>Chris, wir haben nur noch drei!<< rief ihr Bruder von unten. Schnell zog sie den Standartzopf fest, betrachtete das Resultat im Spiegel und eilte zurück in ihr Zimmer. Sie konnte es sich nicht erlauben den Transport zu verpassen. Madam Eluina beäugte sie sowieso schon.

Christina hob ihre Tasche auf, nahm ihr Com vom Schreibtisch und überprüfte noch einmal, ob sie wirklich alles dabei hatte.

Auf dem Weg nach unten übersprang sie mehrere Treppen. Brandon stand am Treppenabsatz. Er tippte auf seinem Com herum.

>>Wie steht es um das Smog-Level?<< fragte sie ihn, während sie zur Tür gingen.

>>Heute ist es recht gut. Wir werden wohl keinen Schutz brauchen.<< antwortete er ihr. Christina öffnete die Tür und trat in den Lärm der Provinz.