Seit einer Woche liege ich krank zu Hause und werde ignoriert von Yoongi, der mittlerweile seit Montag wieder zur Schule ging.
Es ist nicht so, als hätte ich nicht versucht mit ihm zu reden, aber er starrt mich meistens nur kalt an und geht dann wieder.
So wie jetzt, als ich ihn fragte wieso er sich seine Haare schwarz gefärbt hat. Ich habe das Gefühl wir stehen hier schon seit Stunden und er sieht mich weiterhin mit diesem dunklen und eiskalten Blick an. Langsam geht mir das alles auf die Nerven. Ich wollte doch, dass er mich in Ruhe lässt, wieso also versuche ich die ganze Zeit Gespräche mit ihm aufzubauen. Er tut regel Recht das was ich ihm gesagt habe, aber genau das stört mich so sehr.Dadurch, dass ich ignoriert werde, habe ich viel Zeit zum nachdenken. Es gibt so viele Dinge, die ich über ihn wissen möchte und so viele Fragen, die ich ihm gerne stellen würde. Ich bereue es ausgerastet zu sein, aber wieso ist er so gut darin mich zu ignorieren? Ich frage mich, ob ich mich entschuldigen soll oder ob eine Entschuldigung überhaupt reichen würde.
Es ist mittlerweile Sonntag Abend und es ist keiner zu Hause, nicht mal Yoongi. Wo sind sie denn alle? Auf dem Wohnzimmertisch liegt ein Zettel:
Hallo Liebes! Wir sind gleich auf Yoongi's Klavier-Vorstellung und dachten uns du solltest dich noch den letzten Tag ausruhen bevor du morgen wieder zur Schule gehst.
Yoongi hat eine Klavier-Vorstellung??
Wieso wusste ich davon nichts. Dieser Junge ist mir ein Rätsel. Ich seufze. Ich würde schon gerne hingehen und sehen wie und was Yoongi spielt, aber will er mich überhaupt da haben? Mich sehen?
Auf der anderen Seite liegt ein Flyer von der Vorstellung. Min Yoongi steht unter den Künstlern. Die Neugier packt mich. Ich schlage den Flyer auf und durchsuche ihn nach einer Adresse.
Adresse: xxx-street 12
Gefunden!
Ihm kann es ja nichts ausmachen, wenn er nicht weiß, dass ich da bin.
Ich klatsche mir aufgeregt in die Hände.Mission accepted
Ich bedanke mich bei dem Taxifahrer und drücke ihm das Geld in die Hand. Ich stehe vor einem breiten Gebäude, wo man schon Musik heraus hören kann. Es ist schon dunkel draußen. Ich hoffe ich habe ihn nicht verpasst!
Mit schnellen Schritten mache ich mich auf den Weg zum Eingang, wo ein breit gebauter Mann steht.
Er ist schwarz gekleidet und seine Haare sind nach hinten gegelt. Es ist nicht schwer zu erkennen, das es sich hierbei eindeutig um einen Türsteher handelt. Ich zeige ihm mein süßestes Lächeln und will schnell an ihm vorbei, aber bevor das passiert streckt er seinen Arm und blockiert somit den Eingang.
Wieso wusste ich, dass es nicht so einfach werden wird?
,,Ihr Ticket, Miss'', sagte er ohne seine Augen von mir zu entfernen. Ich verziehe fragend das Gesicht. Eine Eintrittskarte?
,,Ich brauche ein Ticket? Wo kriege ich die her?''
,,Wenn sie kein Ticket haben, werden sie mit höchster Wahrscheinlichkeit auch keines mehr kriegen'', informiert er mich. Die Vorstellung hat einen Türsteher und man braucht eine Eintrittskarte? Was für ein Level hat dieser Aufritt? Wenn ich mir das Gebäude näher anschaue, dann sieht es schon echt edel aus. Ich ziehe meine Augenbrauen beeindruckt hoch und stehe wie betäubt an einer Stelle.
Ich nicke dem Mann ergeben zu und wende mich von ihm ab. Die Neugier nimmt immer mehr zu und ich kann mir das jetzt auf keinen Fall entgehen lassen.
Ich muss da rein!
Ich schaue mir das Gebäude von weitem nochmal viel genauer an. Es ist nicht besonders hoch, aber ziemlich breit gebaut. Die leicht abgerundete kuppelartige Bauweise wirkt sehr modern auf mich. Es sieht aus als wäre es aus Glas gebaut, aber die Scheiben sind schwarz verspiegelt, weshalb man das, was sich drinnen befindet, beziehungsweise Abspielt, nicht sehen kann.
Wie soll ich da bitte rein kommen?
Ich schaue mich erstmal nach einem zweiten Eingang um.
Auf der linken Seite von dem Gebäude befindet sich eine graue Tür. Da das Gebäude rund ist, bin ich auch nicht mehr in dem Blickwinkel von dem verkrampften Türsteher. Ich laufe auf die graue Tür zu und mit jedem Schritt, der ich mich der Tür nähere, drücke ich fester meine Daumen, in der Hoffnung, dass diese nicht abgeschlossen ist.
Meine Hand umfasst die breite schwarze Türklinke.
Ein letztes Gebet und ich drücke die Türklinke mit Schwung runter...
Abgeschlossen.
Verärgert über diese Tatsache trete ich vor Wut und Verzweiflung gegen die Tür, was sich als Fehler herausstellt, da ich dünne Schuhe trage.
Ich lasse einen erstickenden Schrei raus und lehne mich an die Wand rechts von der Tür, während ich meine gefühlten gebrochenen Zehen halte.
Ich atme erleichtert aus, als der Schmerz nachlässt.
Ich würde gerne überprüfen ob sie wirklich nicht gebrochen sind, aber dafür fehlt die Zeit.
Ich bin jetzt einmal um das ganze Gebäude gelaufen und wie das Schicksal es so will, gibt es wirklich nur diese zwei verfluchten Türen.
Der Türsteher ist gerade dabei den Eingang zu schließen. Ich schätze jetzt geht es so richtig los, weil die Einlasszeit vorbei ist. Das darf doch nicht wahr sein. Wieso ist das Glück eigentlich nie auf meiner Seite? Jetzt wollte ich schon eine gute Tat tun und mich irgendwie bei Yoongi dabei entschuldigen, was ich soeben beschlossen habe, als ich in Gedanken verloren um das Gebäude gelaufen bin, und trotzdem bin ich immer noch draußen und nicht drinnen!
Ich wühle mir genervt durch die Haare
Okey, nicht die Kontrolle verlieren Ah Yu!
Ich sollte handeln und meinem Unglück nicht weiterhin in die Arme laufen.
Beim Eingang habe ich keine Chance mehr, da dieser nun gesperrt ist und der breitschultrige Türsteher immer noch davor steht. Wieso ist der eigentlich immer noch da? Hat er jetzt nicht Feierabend oder sowas?! Ich hoffe er ist nicht meinetwegen noch da.
Ich kann zwar nicht erkennen wohin er guckt, weil er sich soeben eine schwarze Brille aufgesetzt hat, aber sein Kopf neigt sich definitiv in meine Richtung.
Seh ich vielleicht verdächtig aus?
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•Stepbrother• | Suga FF
FanfictionMeine Mutter hat neu geheiratet. Ich, Ah Yu, bin immer noch nicht über meinen verstorbenen Vater hinweg.. Und wenn das alles nicht schon schlimm genug wäre, habe ich jetzt nicht nur einen Stiefvater sondern auch noch einen Stiefbruder, der mir das L...