,,Mama..'', hört man seine raue verletzte Stimme flüstern.
Er greift nach meiner Hand, hält sie ganz stark fest und lässt sie nicht mehr los. In seinem Gesicht macht sich ein trauriger wütender Gesichtsausdruck breit. Er wirkt verletzt und voller Leid und fängt an zu schwitzen. Ich streichel ihm über seine seidig-weichen Haare, um ihn zu beruhigen und Sicherheit zu geben.
Wovon er wohl träumt?
Seine Hände sind genau so groß und fühlen sich genauso zärtlich an wie in meinem Traum. Obwohl er so maskulin ist, wirkt er so zerbrechlich, so als ob er nur eine Seele in einer Hülle wäre, die als Maske dient.
Eine Maske die sein wahres ich verbirgt.
Die Schulglocke klingelt
Oha, das ging aber schnell... Gut dass die Lehrerin noch nicht da ist. Ich versuche mich gerade zurück auf meinen Platz zu zerren und stelle fest, dass ich nicht aus Yoongis Griff so leicht loskomme.
,,Yoongi" flüstere ich ,,lass mich bitte los, wenn die Lehrerin sieht, dass wir nur herumalbern, dann gibt es noch mehr extra Aufgaben"
Ohne sich auch nur ein Stück zu bewegen öffnet er ruckartig die Augen und reißt sie entsetzt weit auf . ,,extra Aufgaben.." sagt er in einer nüchternen Stimme.
Dann fällt ihm auf, dass er mich an der Hand festhält und lässt ebenso ruckartig los, als ob er sich erschreckt hätte.
Er schaut mehrere Sekunden seine Hand an, bis er beginnt mich wie immer anzumeckern.
,,Wieso bist du mir auf die Pelle gerückt, du hast sie nicht mehr alle. "
Er wendet seinen Blick von mir ab und ich sehe wie seine Augen immer noch mit Trauer gefüllt sind.Ich weiß gar nicht was ich darauf antworten soll, denn schließlich bin ich ihm tatsächlich freiwillig näher gekommen. Wieso habe ich das überhaupt getan??! Ohne weiter zu zögern gehe ich zurück auf meinen Sitzplatz.
Man hört Schritte auf unseren Raum zukommen und schon öffnet sich auch die Tür.
Die Tür quietscht. Frau Kim steht im Türrahmen und fragt nach den Aufgaben. Yoongi und ich legen die Aufgaben übereinander und geben sie ihr ab. Anscheinend hat er die Aufgaben doch gemacht?
Frau Kim entlässt uns und verlässt den Raum.Die Sonne hat den Horizont erreicht und ist dabei unter zu gehen. Ich sollte mich beeilen, um noch nach Hause zu kommen bevor es dunkel wird. Ich eile etwas ungeduldig zur Tür und will rausgehen, aber plötzlich packt mich Yoongi am Handgelenk und hält mich davon ab. Ich werde ganz rot, meine Körpertemperatur steigt und ich drehe mich nicht um. Yoongi stellt sich vor mich und mustert mich. Von oben bis unten hat er mich angesehen. Dann seufzt er.
,, Ich nehme dich mit auf mein Moped. Zieh mein Helm auf."
In diesem Moment will ich ihm keine Widerworte geben. Er ist gerade tatsächlich einfach nur nett zu mir. Vermutlich hätte er aber auch ärger von seinem Vater bekommen, wenn er mich gehen gelassen hätte. Ohne mich ihm zu widersetzen sind wir aus dem Schulgebäude gelaufen. Die ganze Zeit ist es einfach nur noch still und diese Stille ist sehr unangenehm. Ich versuche den Helm aufzusetzen und Yoongi stellte sicher, dass ich ihn auch richtig trage, indem er die Schnalle unter meinem Hals kleiner stellt. Er ist ziemlich nah und ich hoffe man sieht durch den Helm nicht wie beschämt ich bin. Er setzt sich auf sein Moped und erwartet, dass ich wüsste wie ich aufsteigen muss als ob es das natürlichste wäre sowas zu wissen. Allerdings stelle ich mich grade sehr doof an, weil ich so unglaublich nervös bin, denn ich bin noch nie auf sowas mitgefahren.
,,Setz' dich einfach normal hin und halt dich an mir fest" , erklärt er mir geduldig.
Ich nicke nur und tue wie befohlen. So richtig fest wollte ich mich allerdings nicht festhalten.
,, Fall' mir nicht vom Moped..", verdreht er sich die Augen.
Als er los gefahren ist bin ich kurz ein Stück zurückgefallen und hab meinen halt verloren, sodass ich mich aus Panik und Eifer einfach um seinen Bauch geklammert habe. Mein Herz fängt an zu klopfen Und zwar so stark, sodass er das durch seine Jacke spüren könnte.
,,Alles okay? Keine Sorge, ich fahre nicht zu schnell." , kaum als ich ein wenig Sympathie entwickelt hatte gibt er auch schon Gas und überzeugt mich eines anderen. Ich greife nur noch fester nach ihm und gebe jammernde Laute von mir.
,,Kya!!! Bitte, bitte fahre langsamer!", flehe ich ihn hilflos an und setze ein ängstliches Gesicht auf.
,,Ein Mädchen sollte zu Hause sein bevor es dunkel ist.", gab er schmunzelnd von sich.
Ich fange an zu zittern.
,,Ich komme dir nur entgegen, wenn du einen Monat lang mein Zimmer aufräumst." , schlägt er selbstsicher vor.
,,Eine Woche und ich mach's! Bitte hör auf, was ist denn wenn uns was passiert?"
Als ob ich es vorhergesehen hätte, musste Yoongi scharf abbremsen und hält ganz knapp vor einem Fußgänger an, welcher sich beim Vorbeigehen aufgebracht über seine Fahrweise beschwert.
Auch er muss kurz tief Luft holen, jedoch verdrängt er die Situation ganz schnell und kommt zum Thema zurück.
,,Das ist nur der Anfang, Ah Yu.", kündigt er in einem bitterernsten Ton an.
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•Stepbrother• | Suga FF
FanficMeine Mutter hat neu geheiratet. Ich, Ah Yu, bin immer noch nicht über meinen verstorbenen Vater hinweg.. Und wenn das alles nicht schon schlimm genug wäre, habe ich jetzt nicht nur einen Stiefvater sondern auch noch einen Stiefbruder, der mir das L...