Fifth Hour
„Glückliche Menschen sind nicht interessant.", sagte Dean mal und grinste Oliver dabei an. Und das war einer der wenigen Tage, an denen Oliver ebenfalls ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht zu ließ.
Das geschah wirklich nicht oft. Vielleicht zweimal in sechs Monaten.
Und der einzige, der ihn dazu bringen konnte war Dean. Doch dieser war nun weg. Schon lange. Und Oliver hielt es nicht mehr aus.
Er hatte in Dean einen wirklich guten Freund gefunden, besser hätte es für ihn nicht laufen können. Oliver Black war einsam. Schon immer. Das fand er immer gut. Doch Dean brachte ihm unbewusst bei wie es ist jemanden an seiner Seite zu haben, der einem zeigt, dass es besser geht. Dass es anders auch schön ist. Dass es auch schön sein kann sich mit Menschen abzugeben. Mit den richtigen Menschen.
Menschen wie Dean.
Olivers Lethargie war durchaus ausgeprägt. Er wollte schlafen, seine Augen schließen. Einfach nur zur Ruhe kommen. Er war körperlich und seelisch erschöpft, sogar wenn er nur auf der Toilette war um sich zu erleichtern. Er war einfach erschöpft. Oliver hatte eine gute Kondition, doch er war einfach erschöpft.
Er hatte mal versucht sich der Lethargie in den Weg zu stellen, erklärte ihr mehr oder minder den Krieg, doch ... sie war Pazifist.
Es brachte nichts gegen sie anzukämpfen, sie gewann. Egal, ob Oliver das wollte oder nicht. Oliver verlor mal wieder einen Kampf gegen sich selbst. Wie schon so oft.
Er hatte mal versucht gegen seine langanhaltende Langeweile zu kämpfen, das brachte nichts. Sie gab nicht auf, immerhin etwas, wofür sich sein Unterbewusstsein anstrengte. Dass diese Langeweile und die Unzufriedenheit mit seiner Depression zusammen hingen, das merke Oliver erst sehr spät.
Allgemein merkte er erst spät, dass er an Depressionen erkrankt ist. Wie hätte er es auch merken sollen? Niemand ging zu ihm und sagte: „Hey, du wirkst depressiv." Natürlich hatte Oliver früher oft von Depressionen gelesen, auch dass sich Leute deswegen umbrachten, doch er selber dachte nie daran sein Leben einfach zu beenden, weshalb er als Kind nicht davon ausging an einer Depression zu leiden.
Ihm wurde erst später bewusst, – im Alter von 16 Jahren – dass er wohl oder über depressiv sein musste.
Oft hatte er gelesen, dass mangelndes Sonnenlicht mit für eine Depression verantwortlich sein sollte.Er war ein Kind, oft draußen und hatte nicht darüber nachgedacht, dass er seinbescheidenes Leben vielleicht doch mal beenden könnte, da es niemanden stören würde.
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Twelve Hours
Подростковая литератураKeine Motivation doch mal aufzustehen. Keine Motivation ein wenig raus zu gehen. Keine Motivation jemanden anzurufen. Keine Motivation um mit jemandem zu reden. Keine Motivation um irgendetwas zu tun.