100. Teil

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Vor mir steht Irina, die mich mit einer Umarmung begrüßt "hallo Natalia", meint sie und lässt mich dann in die Wohnung treten. Auch Roman wird von ihr umarmt. Gemeinsam laufen wir in das Esszimmer, wo Mike schon mit einem ca. 10-jährigen am Tisch sitzt. "Das ist Alexei, dein Halbbruder", stellt er uns vor. Höflich gibt er mir die Hand und lächelt "hallo Natalia", sagt jetzt auch er. Ich begrüße ihn und nehme dann, neben Roman, platz. Uns wird aus den Töpfen geschöpft und wir beginnen zu essen. Es ist irgendwie unangenehm. Ich sitze hier mit meiner Stiefmutter, meinem Halbbruder und meinem Vater, der eigentlich mein Chef ist. Den ich ewig nicht mehr gesehen habe. Den ich eigentlich nie wieder sehen wollte.
Nachdem wir mit dem Essen fertig sind, räumen wir den Tisch ab. Mike setzt sich mit Roman und Alexei ins Wohnzimmer, ich helfe Irina in der Küche. "Er redet oft von dir", fängt sie an "echt?", hake ich ungläubig nach "ja, schon bevor er dich eingestellt hat...er hätte dich gerne an der Hochzeit dabei gehabt", gibt sie zu "wieso hat er mich dann nicht mal eingeladen? Er wusste, dass ich gekommen wäre. Und eine SmS zu schreiben ist ein Witz", erkläre ich "das stimmt. Er hat sich nicht getraut. Er wollte nicht, dass du sauer wirst. Du...hast die Trennung deiner Eltern nicht gut weg gesteckt und er wusste, dass dich eine Hochzeit erneut zurück werfen würde", meint sie. "Das kann schon sein. Aber Mama ist schon eine Weile tot. Und dann hätte er wenigstens anrufen können. Aber einen SMS 'hei wir haben geheiratet' ist nicht so das, was sich eine Tochter von ihrem Vater wünscht", sage ich. "Es tut ihm echt leid, Natalia. Er wollte unbedingt in deiner Nähe sein und hat ewig gegrübelt ob er dich einstellen soll, ob er es dir sagen soll...Ich habe ihn ermutigt. Habe gesagt, dass es vielleicht eine Möglichkeit ist, dass ihr euch wieder näher kommt", erzählt sie. Ich bin nach wie vor ein wenig enttäuscht darüber, aber Mike/Pavel und ich verstehen uns richtig gut, schon auf der Arbeit ist mir das aufgefallen, da wusste ich allerdings noch nicht, wer er ist. Ich beschließe, ihm nochmal eine Chance zu geben und gehe mit Irina raus ins Wohnzimmer, wo sich Roman mit ihm unterhält. Mein Vater scheint begeistert von ihm zu sein. "Kann ich mal mit dir unter vier Augen reden?", will mein Vater wissen. Ich nicke und stelle mich mit ihm auf den Balkon. "Es tut mir leid Natalia. Das ich dir eine SMS geschrieben hab und nicht angerufen hab. Das ich mich nicht bei dir gemeldet hab und kaum für dich da war... ich bin ein schlechter Vater", meint er "ich habe mit Irina geredet...und beschlossen, dass ich dir noch eine Chance geben will...ich brauche eine Bezugsperson...einen Vater...und wir wissen beide, dass wir uns gut verstehen, ich bin schließlich deine Tochter...", gebe ich zu "und mir sehr ähnlich", lächelt er vorsichtig und nimmt mich in den Arm. Dann gehen wir zurück zu den anderen und unterhalten uns noch eine Weile.
Es war alles in Allem ein toller Abend, auch Roman ist begeistert gewesen.

Eine Beziehung mit einem Fußballer? (Roman Bürki Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt