Hermine P.o.V
„Halt endlich still, verdammt“, meckerte Ginny mich an. „Wenn du weiter so rumzappelst versau ich das noch!“ Sie versuchte mir die Haare hochzustecken und bemerkte, dass es wohl nicht mehr so einfach war wie im vierten Jahr. Ich versuchte still auf dem Hocker sitzen zu bleiben, aber ich war so nervös, dass es beinahe unmöglich war. Ich würde mit Draco zum Ball gehen und noch nicht einmal wissen, was genau er für mich empfand. Ginny betrachtete ihr inzwischen beendetes Werk und seufzte zufrieden. Sie packte mich mit erstaunlicher Kraft, die wohl vom Quidditch kam, an den Schultern und drehte mich um. „Jetzt, meine Liebe, ist das Make-Up dran“, meinte sie grinsend. „Muss das unbedingt sein?“, fragte ich sie genervt. Da sie überzeugt nickte und ich wusste, dass ich sie nicht umstimmen konnte, ließ ich es einfach über mich ergehen.
Nach der Schmink-Tortur zog ich behutsam mein Kleid an und Ginny half mir mit dem Reißverschluss. Nachdem auch Ginny sich fertig angezogen und geschminkt hatte, gingen wir nervös Richtung große Halle. Es war ungewohnt für mich den Weg aus dem Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen. Aber nach den Ferien würde es wieder zur Normalität werden. Ich zitterte leicht und es kam mir vor wie ein Déja-vu als ich zusammen mit Ginny die Treppe hinunter ging. Es war wie im vierten Jahr. Am Ende der Treppe wartete Draco auf mich, in einem vornehmen Festumhang. Er lächelte als er mich sah. Er umarmte mich und flüsterte etwas in mein Ohr, so leise, dass nur ich es hören konnte.
„Du siehst wunderschön aus, Granger. Grün steht dir.“ Ich fühlte wie ich langsam errötete, und dabei hatte der Abend noch nicht einmal richtig angefangen. Hand in Hand betraten wir die Große Halle und bestaunten das diesjähriges Werk. Von der Decke fiel Schnee, in jeder Ecke stand eine Tanne mit dem Schmuck aus dem Raum der Wünsche. In der Mitte war eine riesige Tanzfläche, darum waren kleine, runde Tische aufgebaut. Dort, wo normalerweise die Lehrertafel war, entdeckte ich eine große Bühne, auf der später noch eine Band spielen sollte. Jedenfalls nach dem offiziellen Teil des Balls. Mehrere Paare tanzten bereits Walzer zu der üblichen, traditionellen Musik, darunter Harry und Ginny, Neville und Luna, jedoch auch Mathilda und der junge Slytherin, bei deren Anblick ich lächeln musste. Ron saß mit einer enttäuscht aussehenden Susan an einem der Tische, bis sie ihn schließlich genervt auf die Tanzfläche zog. Bei ihrem schmerzerfüllten Blick als er ihr mehrmals auf die Füße trat, musste ich grinsen. Draco folgte meinen Blick und lachte mit. Dann zeigte er auf eine hochnäsig aussehende Ravenclawschülerin. „Sie sieht ein wenig aus wie Mary Bennet, meinst du nicht?“ Ich suchte sie und fing an zu schmunzeln. „Ja, ein wenig.“ Er ging Richtung Tanzfläche und zog mich mit. Überrascht ließ ich zu, wie er seine Hand an meine Hüfte legte und anfing mit mir zu tanzen. Ich hätte nicht gedacht, dass er mit mir tanzen wollen würde, selbst wenn diese Veranstaltung ein Ball war. Ich stellte fest, dass er wohl Unterricht im Tanzen hatte, denn er trat mir nicht ein einziges Mal auf die Füße. Mir kam es vor als würden wir nicht über die Fläche tanzen, sondern schweben. Ich spürte durch den Stoff, wie seine Finger langsam über meine Hüfte strichen. Die Berührung brachte mich zum Erschaudern. Es war als berührte er nicht das Kleid, sondern meine nackte Haut. Mir wurde langsam wärmer, jedoch kam das nicht vom Tanzen. Ich schaute ihn an, und wie in Trance starrte er auf meine Lippen. „Ich sollte das nicht wollen“, murmelte er leise. Verwirrt dachte ich nach, was er meinen könnte. „Ich sollte nicht derjenige sein wollen, der dich zum lachen bringt. Ich sollte nicht dein Freund sein wollen. Aber vor allem sollte ich dich nicht küssen wollen. Ich sollte mich von dir fernhalten, damit dir nichts passiert.“ Mein Atem stockte. Er wollte mich küssen? Er wollte mit mir zusammen sein? Nun traf sein Blick meinen. „Aber ich schätze, ich bin einfach zu egoistisch“, flüsterte er mit einem Grinsen, nahm seine Hand von meiner Hüfte, legte sie an meinen Kopf und beugte sich langsam zu mir herunter. Ich spürte erst seinen Atem, dann seine Lippen auf meinem Mund. Zärtlich küsste er mich, und ich vergaß, dass wir uns in einem gefüllten Raum befanden und alle Aufmerksamkeit auf uns zogen. Ich erwiderte den Kuss zögernd, bis er sich langsam zurückzog. Er lächelte, was ich als gutes Zeichen nahm. Sanft strich er mir eine Haarsträhne aus den Gesicht. „Ich denke, ich hätte dich schon viel früher fragen sollen“, fing er an. „Aber ich habe jetzt erst den Mut dazu.“ Er schien sehr nervös zu sein. Er schluckte kurz und schaute mich verunsichert an. „Möchtest du mit mir zusammen sein?“, fragte er langsam. Ich fing langsam an zu grinsen. Wie sehr hatte ich darauf gewartet. Ohne zu Antworten zog ich ihn an den Schultern näher an mich heran, stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn erneut. Er schien sich zu lockern und zu entspannen. Ein nahes Klatschen ertönte und wir schreckten auseinander. Blaise Zabini stand zufrieden neben uns. „Endlich hat der Trottel auch mal was Zustand gebracht“,meinte er und klopfte Draco auf die Schulter. Er wandte sich ab, murmelte aber noch: „Wurde ja auch langsam Zeit.“ Ich drehte mich zu Draco und dankte dem Sprechenden Hut dafür, dass er mich nach Slytherin sortiert hatte. Denn ohne ihn, wäre Draco niemals mein Freund geworden.*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Hey Leutis!
Ja, ich weiß, 'Pride and Prejudice' ist erst 2005 als Film erschienen. Denkt euch einfach, er hätte schon früher existiert.
Seit ihr froh, dass die beiden 'endlich' zusammen sind?
Wie findet ihr das Kapitel?Noch ein schönes Wochenende,
Eure chocoletcherry :)
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Der Tausch(Dramione)
FanfictionUm den Häuserstreit zu schlichten, lässt sich Minerva McGonagall etwas ganz besonderes einfallen. Siebtes beziehungsweise achtes Schuljahr für das goldene Trio, sowie Freunde und Feinde. Auf beiden Seiten gibt es Verluste, doch durch eine eigenartig...