Entscheidung

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Ein halbes Jahr später

,,Mam, Dad, ich möchte mit euch über etwas sprechen." Ernst gucke ich sie an. ,,In Ordnung. Was gibt es?" ,,Bitte, setzt euch." Irritiert gucken sie sich an, setzen sich aber dann. Ich, in meiner Mönchskleidung, setze mich ihnen gegenüber. ,,Da gibt es etwas, das ich euch verschwiegen habe. Bitte unterbrecht mich nicht, lasst mich ausreden. Doktor Strange, der Name sagt euch doch bestimmt etwas..." Sie nicken. ,,Der Film." ,,Genau. Mein Vater. Er ist dieser Magier. Da ich seine Tochter bin, bin ich ebenfalls eine Magierin. Ich kann Dinge, die andere nicht können. Davon erzählt habe ich euch nicht, da ich Angst hatte, dass euch deswegen etwas passiert oder ihr euch lediglich Sogen um mich macht. Jedenfalls: . . . Ich möchte zu meinem Vater nach London ziehen. In seinen Tempel. Es ist meine Bestimmung. Es ist ein Teil von mir. Ich breche die Schule ab und gehe meiner Berufung nach. Der Berufung, die Welt besser zu machen.
Und bevor ihr etwas sagt. Ich frage nicht um Erlaubnis. In zwei Monaten werde ich siebzehn und auch wenn ich noch minderjährig bin, werde ich zu Stephen ziehen." Erwartungsvoll muster ich sie. Eine ganze Weile schweigen sie. Meine Mutter seufzt nachgiebig. ,,Wir haben uns schon gedacht, dass du zu dem Doktor ziehe möchtest. Dass es so kommt . . . Beweise es uns und wir denken darüber nach. Beweise uns, dass es deine Bestimmung ist, eine Magierin zu sein." Also zeige ich ihnen, was ich gelernt habe.
Kein Wort. Gar nichts. ,,Paps?" frage ich vorsichtig. ,,Es wird deiner Mutter und mir sehr schwer fallen, aber wir lassen dich gehen. Entdecke die Welt für dich und beschütze sie. Wir sind stolz auf dich."

Drei Monate später

,,Einen Monat ist es jetzt her, dass du siebzehn Jahre alt geworden bist. Wow." meint mein Vater stolz. ,,Ja, das ist schon was." grinse ich. ,,Ich hoffe, du bist nicht sauer, weil ich dir kein Geschenk gemacht habe." ,,Aber nein." ,,Doch heute habe ich dennoch eine kleine Überraschung für dich. Wir gehen nach Hong Kong." ,,Cool!"

,,Das sind viel der Relikte, die wir gefunden haben. Schau dich ruhig um." sagt Strange, als wir angekommen sind. ,,Danke." Kurz umarme ich ihn und schlendere dann durch die Gänge. Es gibt so viel Dinge, mit echt komplizierten Namen. Doch ein Relikt interessiert mich besonders. ,,Die Handschuhe des Chramanas. Im 18. Jahrhundert wurden diese Handschuhe vom Meister Dalasa erschaffen. Kurz nach Beendigung der Erschaffung des Reliktes ist er gestorben und mit ihm das Wissen um die Macht der Handschuhe des Chramanas. Seit dem wurde niemand mehr von diesem Relikt auserwählt." lese ich leise vor.
Die Handschuhe sehen wunderschön aus. Sie sind bordeaux rot mit hell roten Näten. Mich würde wirklich interessieren, was die so drauf haben.
,,Sarah?" fragt eine fremde Stimme. ,,Ja, das bin ich." Ich schaue in das Gesicht eines . . . eindeutig deutschen.
,,Ich bin Sebastian. Schön, dich kennen zu lernen. Endlich kann ich mich wieder mit einer Deutschen unterhalten." lacht er. ,,Hallo Sebastian." lache ich zurück. ,,Ich habe schon von die gehört. Immerhin bist du dir Tochter von Doktor Strange."
So unterhalten wir uns noch eine ganze Weile, bis mein Vater kommt und wir wieder nach Hause gehen. Nach Hause mach London. ,,Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder." meint Seba. So darf ich ihn nennen. Er hat es mir erlaubt. ,,Ich auch. Bis dann."

,,Dad, weißt du was über die Handschuhe des Chramanas?" ,,Nein. Wieso fragst du?" ,,Aus Neugierde."
,,Hm . . . Hat es dir denn gefallen?" ,,Ja, sehr. Die ganzen Relikte sind echt der Hammer. Die Namen sind aber doch etwas zu lang, für meinen Geschmack." ,,Soe wurden nach denen benannt, die sie erschaffen haben. Oder nach großen Schlachten, in denen sie eingesetzt wurden." erklärt Stephen. ,,Aha. Und wieso heißt dein Mantel dann einfach nur Der Schwebemantel?" ,,Das weiß ich nicht. Aber es ist nicht wichtig wie er heißt, er ist etwas besonderes, auch wenn er manchmal eigensinnig sein kann." grinst er.

Morgens wache ich ziemlich früh auf. Irgend etwas hat mich geweckt, ich weiß nur nicht was. Naja egal, wenn ich schon mal wach bin, kann ich ja auch üben. Die Idee von vor einem dreiviertel Jahr, habe ich noch nicht aufgegeben. Ich habe es schon geschafft, ein Auge meines Körpers zu öffnen, während ich ein Geist war. Das hat mich ermutigt und ich habe weiter gemacht. Ich will mir den Schlaf aus den Augen reiben, doch ich habe etwas an den Händen. Ich gucke auf sie und was ich sehe, ist ein Schock. Aber im positiven Sinne. An meinen Händen sind doch tatsächlich die Handschuhe des Chramanas! Was?! Wieso?! Wie? Hä? ,,Okay, Sarah, bleib ganz ruhig. Das hat wohl seinen Grund." rede ich mit mir selber. Plötzlich verselbständigen sich meine Hände. Ich bzw. meine Hände nehme ein Blatt und einen Stift und schreiben los.

Sarah, du bist etwas Besonderes, das spüren wir. Daher habe wir dich auserwählt, unsere Kraft nutzen zu dürfen.

,,Woher kennt ihr mich? Wieso bin ich etwas Besonderes? Und wieso wir?" frage ich die Handschuhe. Sie haben wohl einen eigenen Verstand, wie Papas Mantel.

Du warst gestern bei uns. Wir haben deinen Namen gehört. Besonders bist du, weil du du bist. Wir sind Res und Lis. Das sind unsere Namen.

,,Wow, ihr habt Namen. Es ist mir eine Ehre, dass ohr mich erwählt habt. Aber was könnt ihr?"

Das zeigen wir dir, wenn wir beschließen, dass es der richtige Zeitpunkt ist.

Immer noch überwältigt von der Ehre, verlasse ich mein Zimmer und gehe frühstücken. Die Handschuhe habe ich nicht abbekommen.
In der Kantine angekommen, treffe ich natürlich auf meinen Vater.
,,Sarah, was hast du denn da an den Händen? Etwa die Handschuhe des Chramanas?!" Erstaunt macht er große Augen. ,,Heute morgen hatte ich sie einfach an. Res und Lis haben mir gesagt, also eher geschrieben, dass sie mich auserwählt haben, weil ich anscheinend besonders bin." ,,Res und Lis?" ,,So heißen sie." ,,Aha. Haben sie dir auch gesagt, was sie können?" ,,Nein."

Abend setze ich mich auf das Dach und genieße die kühle Abendluft. Was können die Beiden nur? Was für eine Macht, eine Kraft haben sie? Angestrengt denke ich nach. Aber worüber soll ich nachdenken, wenn ich keinen Anhaltspunkt habe. ,,Ach, wäre das schön, hier oben ein Sofa zu haben." murmel ich vor mich hin. Plötzlich formen meine Hände etwas und ein Sofa aus Energie, wie bei allem anderen, erscheint Stück für Stück vor mir. Das können die Handschuhe also. Dinge formen, an die ich denke. ,,Wie wäre es wohl, wenn . . ." Ich denke an über große Flügel, wie bei Engeln. Und Tatsache. An meinem Rücken fühle ich etwas. Ich drehe meinen Kopf und sehe wunderschöne, orangene Flügel. Angestrengt konzentriere ich mich darauf, dass ich abhebe und wirklich! Es klappt! Ich kann fliegen!
Jetzt kann das Böse kommen. Ich bin gewappnet!

Die Tochter des StrangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt