«62» "Es könnte sein, dass er mich vielleicht Geschwängert hat."

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29. Mai

Etwas belustigt schaue ich Jayden, der neben mir auf der Couch liegt an. Mittlerweile ist er etwas mehr als fünf Monate alt und wächst meiner Meinung nach viel zu schnell. Er ist ein quietsch fideles Baby, welches am liebsten bei Louis auf dem Bauch liegt und ein Nickerchen hält - wobei sein Vater das auch nur alt zu gerne macht. Mittlerweile kommt neben sein Geschrei auch total undeutliches Gebrabbel aus seinem Mund, was mich bisher nicht erst einmal Fragen lies, was genau er mir überhaupt mitteile will oder ob es überhaupt schon irgendwelche Bedeutung hat.

Grade liegt er neben mir auf dem Rücken und versucht sich irgendwie auf den Bauch zu drehen, was allerdings nicht so wirklich klappen will. Als ich ihm helfen will, schnappt er sich meine Finger. Als ich sie bewege und ihn ein wenig mit ihnen Krabble, fängt er an zu lachen. Verdammt, ist es übertrieben als Mutter zu sagen, dass das eigene Kind furchtbar süß ist, wenn es so lacht? Ich schaukle ihn ein wenig von der einen zur anderen Seite, was er anscheinend noch viel komischer findet. Na soll jemand diesen kleinen Mann verstehen, der bloß durch so kleine Gesten tierisch Glücklich zu sein scheint. Als es an der Tür schellt, schaut er mich mit großen Augen an und gibt ein "Da" von sich. Ich nicke und stehe auf. „Jayden ich wette mit dir, dein vergesslicher Daddy hat mal wieder seinen Haustürschlüssel vergessen.", lasse ich den kleinen wissen und lege das Stillkissen so hin, dass es eigentlich unmöglich sein muss, in einem kurzen Augenblick von der Couch zu purzeln. „Bleib schön da liegen und turn ja nicht in den drei Sekunden rum.", fordere ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn und beeile mich die Tür aufzumachen.

„Sophia.", gebe ich überrascht von mir als ich meine Freundin vor mir sehe und nicht meinen Verlobten. Sie umarmt mich kurz. „Was ist passiert? Ich bin so schnell gekommen, wie ich nur konnte." Perplext schaue ich sie an. Was soll denn passiert sein? „Ähm, keine Ahnung.", antworte ich ihr und gehe zur Seite um ihr Platz zu machen und wieder ins Wohnzimmer zu verschwinden. „Kate hat mir geschrieben, dass ich unbedingt ganz schnell zu dir kommen muss.", erzählt sie mir, hängt ihre Jacke auf und folgt mir. „Kate?" „Ja.", antwortet sie mir und beugt sich zu meinem Sohn runter. „Na du kleiner süßer Mann - du schläfst ja mal nicht, wenn ich hier bin.", sagt sie zu ihm und hebt ihn hoch. Lachend streckt er seine Hände in ihre Richtung. „Vorsicht er....", ich stocke weil es schon wieder viel zu spät ist. „Steckt sich im Moment gerne Haare in den Mund.", beende ich meinen Satz und sehe wie meine Freundin ein wenig das Gesicht verzieht. „Nett.", kommentiert sie und setzt sich mit ihm auf dem Schoß zusammen auf die Couch. Schnell gehe ich in di Küche und hohle die Apfelschorle und ein Glas für Liams Freundin.

„Was genau hat Kate denn geschrieben?", will ich von ihr wissen und sehe wie sie Jayden bespaßt in dem sie ihr Bein, auf dem er sitzt, immer wieder hoch und runter bewegt. „Nur das ich sofort hier her kommen soll." Ich runzle die Stirn, schütte ihr etwas von der Saftschorle ins Glas und schaue nach meinem Handy. „Komisch. Mir hat sie nicht geschrieben." Verwirrt schaut sie mich an. „Meinst du ich soll sie mal anrufen?", frage ich sie und erhalte ein nicken als Antwort. Ich versuche es und stoße nur auf ihre Mailbox, während Sophia versucht einhändig ihre Haar nach hinten zu binden und gleichzeitig versucht den Kleinen festzuhalten. Ich reiche ihr mein Handy, wo ich wiederholt versuche unsere beste Freundin anzurufen und binde ihre Haare währenddessen zu einem lockeren Zopf nach Hinten. „Wieder nichts aber.....das wird sie wahrscheinlich sein.", höre ich sie sagen, als es an der Tür schellt. „Pass du auf den Kleinen auf, ich öffne die Tür.", beschließe ich und beeile mich.

Etwas überrascht schaue ich Kate an, die mit verheulten Augen vor mir steht. „Kate, was ist denn passiert?", will ich direkt wissen und ziehe sie in eine feste Umarmung. Durch ihr geschniefe verstehe ich kein einziges Wort, weswegen ich sie ins Haus ziehe, mich von ihr löse und ihr die Jacke abnehme. Ich fasse sie an der Hand und ziehe sie ins Wohnzimmer, wo ich sie auf die Couch drücke und ihr Taschentücher reiche ehe ich mich neben sie setzte. „Ist irgendwas in Kanada bei deiner Familie passiert? Vielleicht irgendwas mit deiner Grandma oder deinem Vater?", will ich ruhig von ihr wissen und sehe wie sie den Kopf schüttelt. „Nein, noch nicht, aber mein Vater wird Niall umbringen.", antwortet sie mir. Überrascht schauen wir sie an. „Was hat er gemacht? Vielleicht muss dein Vater gar nicht so weit gehen, sondern Sophia und ich erledigen den Job?", versuche ich zu scherzen, stoße bei ihr allerdings auf granit. Wieder schüttelt sie mit dem Kopf. „Es könnte sein, dass er mich vielleicht geschwängert hat.", erzählt sie uns. „Oh Jayden hast du das gehört. Du bekommst einen Spielkammeraden.", gibt Sophie freudig von sich. „Das ist weder Lustig noch schön!", stellt meine beste Freundin klar woraufhin wir sie anschauen. „Nicht?", frage ich verwundert. Sie kommt super mit unseren Kleinen klar und hat ihn sogar schon für ein paar Stunden zusammen mit Niall genommen, damit Louis und ich mal wieder etwas Zeit für uns haben. Wieder schüttelt sie den Kopf und fängt stärker an zu weinen. Überrascht schaue ich meine andere Freundin an, die lediglich mit den Schultern zuckt. Ich ziehe die Kanadierin wieder in meine Arme und streiche ihr beruhigend über den Rücken.

„Kati, vielleicht erzählst du uns mal, warum du es so schrecklich findest, dass du eventuell Schwanger sein könntest.", fordere ich nach einer Weile. Sie löst sich etwas von mir. „Niall und ich sind absolut noch nicht bereit ein Kind zu bekommen.", antwortet sie mir. „Das ist doch absoluter Quatsch.", kommentiert die Brünette und erhält ein zustimmendes Genau von mir. „Sophia, du warst es die mich für verrückt erklärt hat, als ich euch erzählt habe, dass wir zusammenziehen wollen." „Also erstmal, ist das schon ein Weilchen her und wie ich sehe habe ich mich getäuscht. Außerdem wächst man doch mit seinen Aufgaben und Niall und du werdet es sicherlich auch." Wieder schüttelt Kate den Kopf, während ich aufstehe und meiner anderen Freundin den quengelnden Jayden abnehme, bevor er noch unruhiger wird. „Niall und ich haben noch nicht einmal über Kinder gesprochen un..." - „Das haben Louis und ich auch nie und sieh doch wie glücklich wir sind.", falle ich ihr ins Wort und bin wirklich froh, dass wir unserer kleinen Streitereien wegen des Haushaltes über Bord geworfen haben. Er hat sein Wort gehalten und hilft nun dort wo er kann - oder soll. Manchmal muss ich ihn noch zwei oder dreimal bitten, aber ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann und habe durchaus gelernt, nicht immer alles so auf dem Punkt zu nehmen.

„Ihr seid auch viel länger zusammen.", wirft sie ein. Diesmal schüttle ich den Kopf. „Nein Kate, viel länger wie Niall und du, waren wir zum Zeitpunkt meiner Schwangerschaft auch nicht zusammen." Sie streicht sich ihre Haare aus dem Gesicht. „Es ist ja nicht nur das und die Tatsache, dass wir noch nie über die Zukunft geredet haben, da ist auch noch mein Dad.", lässt sie mich wissen. „Was hat denn dein Dad mit dem ganzen zu tun? Niall und du werden Eltern und nicht Niall du und dein Dad.", kommentiert Sophia. „Wenn ich wirklich Schwanger sein sollte, wird er ihn sowas von Umbringen." Ich muss ein wenig lachen und beuge mich vor um an Jayden's Fläschchen mit dem Tee zu kommen. Ich nehme Sophia den kleinen ab, der auch über seinen Tee freut. „Kiki ich meine das Ernst. Mein Dad hat gewisse Vorstellungen und die erfüllen wir sicherlich nicht mal ansatzweise." „Was für Vorstellungen?" „Studium beenden." - „Hast du bereits. Fast zumindest.", unterbreche ich sie. Sie verdreht die Augen. „Dann ein wenig Erfahrungen im Job sammeln. Zusammenziehen. Vielleicht ein Haus kaufen. Heiraten und dann dürfen erst Kinder geplant werden.", erzählt sie nun. „Das ist doch völliger Blödsinn.", bemerkt Sophia und spricht somit aus, was ich eben gedacht habe. „Aber so ist mein Dad."

„Kate zum einen ist das dein Leben und zum anderen, änderst du ja nur etwas die Reihenfolge und musst das noch nicht mal, wenn es unbedingt sein muss.", gebe ich von mir und sehe wie sie mich Fragend anschaut. „Schaut du bist jetzt mit deinem Studium fast fertig. Hast bereits einen Job in den du Erfahrungen sammeln kannst, die dich nebenbei noch nicht mal mehr Kündigen dürfen sobald du es ihnen erzählst - also sammelst du Erfahrungen. Zusammengezogen seid Niall und du schon und wenn dein Dad es unbedingt drauf anlegt, wird ein Haus auch drin sein und wenn es sein muss Heiratet Niall dich sicherlich auch ganz spontan in Las Vegas.", erkläre ich ihr und sehe zum ersten Mal seit sie hier ist ein Lächeln in ihrem Gesicht. „Sie hat recht oder?", will sie von Sophia wissen, die lächelnd nickt. „Ihr habt Recht. Ich habe einen tollen Mann an meiner Seite und sollte mir nicht so viele Gedanken machen." Ich nicke. „Richtig."

„Du hast aber vorhin immer nur davon geredet, dass Niall dich vielleicht geschwängert hat. Hast du überhaut schon ein Test gemacht oder warst beim Frauenarzt?" Kate beißt sich auf die Lippen und schüttelt den Kopf. Ich unterdrücke ein Augenverdrehen. Wahrscheinlich hat sie sich ganz umsonst Sorgen gemacht und uns in Panik versetzt. „Meine Regel ist seit drei Wochen überfällig und vom Geruch von Speck wird mir richtig schlecht." Seufzend erhebt Sophia sich. „Ich müsste noch ein Test in meiner Handtasche haben.

Ich runzle die Stirn. Habe ich das grade richtig verstanden? Wer um Himmelswillen schleppt denn einen Schwangerschaftstest mit sich herum, wenn man nicht selber die Vermutung hat, in Umständen zu sein. „Sophia, bist du etwa auch vielleicht Schwanger?", will ich von ihr wissen. Sie kommt Kopfschüttelnd zurück. „Ich habe es gedacht, aber ich habe dann doch meine Tage bekommen und Liam damit echt enttäuscht.", erzählt sie. „Ich glaube nicht das du ihn enttäuscht hast..." - „Doch du hättest seine Reaktion sehen müssen.", grätscht sie mir dazwischen. Dennoch schüttle ich nochmal den Kopf. „Er war wahrscheinlich enttäuscht, weil du nicht Schwanger bist, aber da kannst du ja nichts für.", versuche ich sie zu überzeugen.

Sie zuckt mit den Schultern. „Egal. Jetzt müssen wir erst Mal herausfinden, wie es bei Kati, aussieht."

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