Die Beißer kamen mir immer näher. Zum Glück waren sie nicht in einer Gruppe, sondern kamen Verteilt, sodass ich die ersten Paar mit meinem Messer erledigen konnte, bis mich auf einmal einer der Beißer von hinten packte und ich auf den Boden viel. Mein Messer viel mir aus der Hand. Was sollte ich jetzt bloß tun? Ich hoffte darauf das Carl mir vielleicht gefolgt war, doch er hatte ja seine Lina mit der er sich auf dem Aussichtsturm vergnügte. Ich musste mich selber aus diesem Dilemma retten. Ich handelte. Ich packte den Beißer und drückte ihm meine Finger durch die Augen bis er erschlaffte und keinen Laut mehr von sich gab. Ich hatte sein Gehirn getroffen. Nun traf ich eine ziemlich ekelhafte und verstörende Entscheidung, doch ich wollte überleben und dafür musste ich es tun. Ich nahm einen Pfeil aus meinem Köcher und Schnitt dem Beißer den Bauch auf. Dann holte ich seine Organe aus seinem Körper, schmierte mich mit seinem Blut ein und legte mir seinem Darm auf meine Schultern. Ich stand auf und lief ein paar Schritte. Die Beißer sahen sich irritiert nach ihrer Beute um, doch da ich meinen Geruch verhüllt hatte konnten sie mich nicht riechen. Ich ließ mein Messer hier liegen, da die Beißer mich sonst bemerken würden, wenn ich mich nicht natürlich verhielt. Es fiel mir ziemlich schwer, da es das Messer meines verstorbenen Bruders war, dass wir einmal gefunden hatten. Es hatte ein R graviert, sodass mein Bruder es mir schenkte. Es war das einzige Erinnerungsstück, dass ich noch von ihm besaß, doch ich konnte es leider nicht ändern. Ich lief mit den Beißern bis zu dem Ortsausgang und wartete ab, bis sie sich wieder einigermaßen zerstreut hatten. Die paar in meiner Nähe erledigte ich mit meinem Bogen und machte mich wieder einmal auf den Weg nach Alexandria. Ich sollte nicht immer solche impulsiven Entscheidungen treffen. Sie brachten mich immer in Schwierigkeiten. Heute wäre ich deshalb fast gestorben. So eine dumme Entscheidung hatte ich das letzte Mal vor über einem Jahr getroffen, an dem Todestag meines Bruders. Ich hätte nicht mit ihm dort hereingehen sollen. Er hätte heute noch gelebt und wäre glücklich in Alexandria gewesen. Er würde mit Onkel Daryl jagen gehen und sich mit Beth über den Garten unterhalten, da mein Bruder sich immer sehr für die Natur interessiert hatte. Mitlerweile war ich an der Abzweigung nach Alexandria angekommen. Ich ging also den Weg nach Alexandria weiter. Ich bin einfach an allem Schuld. Daran konnte ich jetzt leider nichts mehr ändern. Ich hätte mit meinem Bruder über alles reden können und er hätte Gewisse Dinge niemals zugelassen. Er hätte mich beschützt so wie er es früher immer getan hatte. Ich hätte in diesem moment losheulen können, doch das ließ ich nicht zu. Ich musste mein Leben trotz meiner zahlreichen Fehler weiterleben. Ich musste es genießen, denn man wusste nie wann es zu Ende sein könnte. Trotzdem konnte ich einfach nicht glücklich mit meiner jetzigen Situation sein. Wie wohl mein Leben jetzt aussehen würde, wenn die Apokalypse nicht ausgebrochen wäre? Ich würde jetzt sicher in meinem Bett liegen und mit meinem Bruder irgendein bescheuertes Videospiel spielen. Vielleicht würde ich auch mit Joshua, meinem früheren Schulschwarm irgendwo durch Atlanta laufen, der Stadt, in der ich früher einmal gewohnt hatte. Leider war das nicht möglich, doch es hatte auch positive Seiten. Derell hatte Beth gefunden, Rick Michonne und Glen Maggie. Ohne die Apokalypse wären sie sich bestimmt niemals über den Weg gelaufen. Ob wohl irgendeiner meiner besten Freunde noch lebte? Ich glaube eher nicht. Ich und mein Bruder haben nur überlebt, weil er mit mir in den Sommerferien in ein Hotel in der Nähe einer angesehenen Tanzschule gefahren ist. Ich wollte früher nämlich Tänzerin werden. Lächerlich oder? Doch ich war seine kleine Prinzessin und für die hätte mein Bruder alles getan. Das alles ist einfach schon über 4 Jahre her. Wie schnell die Zeit trotz der Apokalypse doch vergangen war. Ich wünschte ich hätte mich noch von allen verabschieden können, doch das war leider nicht möglich gewesen. Ich kam an den Toren von Alexandria an, doch sah niemanden Wache halten und auch das Tor war nicht richtig zugemacht worden. Da sah ich auch das Licht, dass aus einem der Autos vor unserem Tor kam. Carl saß mit Lina in einem der Autos und unterhielt sich anscheinend mit ihr. Das ich gerade mit Carl nicht gut auskam und diese Lina bis jetzt nicht besonders gut Leiden konnte war die eine Sache, doch das er das Tor einfach offen gelassen hatte, sodass die Beißer mit Leichtigkeit eindringen konnten war eine andere. Er sollte seine Aufgaben eindeutig etwas ernster nehmen. Ich wusste selber, dass ich nicht gerade das beste Vorbild war, doch hätte ich niemals das unbewachte Tor einfach offen gelassen. Ich ging zu dem Auto und klopfte an die Scheibe auf Carls Seite. Er machte die Tür auf und sah mich nicht gerade sehr freundlich an.„Warum störst du uns?"
Mit dieser Patzigkeit konnte er mir gut und gerne gestohlen bleiben. Trotzdem musste ich ihm sagen, dass er das Tor offen gelassen hatte.
„Du hast das Tor offen gelassen."
„Oh, das habe ich ja..."
Er wurde von einem Schrei im inneren des Camps unterbrochen. Ohne zu zögern rannte ich durch das offene Tor, in die Richtung aus der ich den Schrei war genommen hatte. Es ging alles viel zu schnell um reagieren zu können. Maggie hatte die kleine Judith im Arm und wurde von 3 Beißern umzingelt. Ohne zu zögern holte ich die Pistole aus dem Holster an meinem Waffengürtel und schoss einem nach dem anderen in den Kopf, noch bevor sie den beiden etwas antun konnten. Maggie lief erleichtert auf mich zu, als plötzlich ein 4ter Beißer, denn niemand von uns beiden bemerkt hatte Maggie an der Schulter packte und zu Biss. Maggie stieß einen Markerschütternden schrei aus, als ich auch schon auf die beiden zu rannte und den Beißer von ihr wegstieß. Mittlerweile waren auch schon alle anderen Bewohner Alexandria auf dem Weg zu uns, um ihrem Schrei auf den Grund zu gehen. Ich schlug dem Beißer mit der Waffe den Schädel ein und drehte mich zu Maggie um, bei der sich auch schon ihr Freund Glenn und ihre kleine Schwester Beth, gefolgt von Rick und den anderen, befand. Beth nahm die kleine Judith an sich und weinte. Glenn stieß einen Markerschütternden Klagelaut aus und weinte auch unerbittlich. Maggie legte Glenn ihren Finger auf die Lippen.
„Glenn, ich werde dich, Beth und die anderen für immer Lieben und in meinem Herzen behalten."
Als sie auch schon leblos in Glenns Armen zusammensackte. Der Beißer hatte anscheinend eine Lebenswichtige Arterie getroffen, sodass ihr Tod schnell ging. So musste die Arme wenigstens nicht lange Leiden. Rick legte eine Hand auf Glenns Schulter und nahm ihn in den Arm. Glenn sagte.
„Sie war Schwanger... Rick ... ich habe meine Frau und mein Baby verloren."
Das ließ mich geschockt einatmen. Mir liefen nun auch schon die Tränen die Wangen herab. Maggie war so eine wundervolle Person und hatte diesen ganzen Kram hier nicht verdient. Verdammt, sie war Schwanger gewesen. Hätte ich doch bloß nicht an Carls Scheibe geklopft, ich hätte sie noch retten können. Sie hätte noch gelebt. Beth lag nun auch weinend in Daryls Armen, dem auch still Tränen die Wangen hinunter liefen. Wieso musste diese Welt bloß so ungerecht sein? Einem wundervollen Menschen seine Frau und sein ungeborenes Kind zu rauben. Was war daran bloß gerecht? Überhaupt nichts... Die Welt war ganz schön kaputt und nichts konnte das mehr ändern. Maggies Körper rührte sich und sie schlug ihre Augen auf und gab knurrende Geräusche von sich. Sie war nun ein Beißer. Carl kam nun auch letztendlich mit Lina angerannt und sah Maggie als Beißer auf dem Boden liegen. Nun war auch ihm das ganze Ausmaß des offenen Tores bewusst. Es hatte Maggie umgebracht. Ich sah in die Gruppe von Menschen, die Maggie so sehr geliebt hatten und wusste, dass sie Maggie nicht den endgültigen Gnadenschuss verpassen konnten. Ich nahm also meinen Bogen aus der Halterung an meinem Rücken, spannte einen Pfeil in meinen Bogen zielte auf die am Boden liegende Maggie und sah weg. Ich ließ den Pfeil los und hörte, wie er sich in Maggies Kopf bohrte.
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Carl Grimes ff (The Walking Dead, 11Teile)
HorrorRose hat vor einem Jahr ihren Bruder verloren und streift seitdem alleine durch die Welt, die von Zombies bevölkert wird, bis diese eines Tages auf ihrem Onkel Derell und seine Gruppe trifft und diese Rose mit nach Alexandria nehmen. Doch nicht alle...