44.

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... Er wohnt hier schon seit längerem. Bisschen außerhalb der Gegend. Aber in einem Heim. Er hat keine Eltern. Der Vater soll die Familie verlassen haben und die Mutter soll tot sein. Ich kenne ein paar der Mädchen und Brandon ein paar der Jungs die... Naja sich auch in einer Clique befinden. Die treffen sich nicht so oft aber wenn sie sich treffen dann haben sie Dreck stecken. Es geht um ... Überfälle meistens Raub. Manchmal Körperverletzung. Das alles soll außerhalb der Stadt passieren. Weiter auf dem Land. Die Leute erstatten Anzeige aber diese Jungs wissen wie man sich aus der Affäre zieht. Isi die sind gefährlich! Die sind alle nicht die für die sie sich ausgeben. Ziemlich viele aus unserer Schule...!" Ich unterbrach sie. Meine Stimme war heißer und ich stammelte. " aber sie kennen sich nicht. Sie hangen doch nicht miteinander ab. In der Schule redet keiner ein Wort?" Hannah verdrehte die Augen. "Ja wenn jemand zusieht. Deshalb Sage ich ja es ist nicht oft und in letzter Zeit sind viele ausgestiegen. Deshalb gehen die Gerüchte um. Die Leute die da mal dabei waren die reden. Und Isi das was sie reden ist nichts gutes. Und wenn einer mal auffliegen sollte ist es vorbei Isi. Für so was wird man eingelocht. Das hier war mal eine cleane Gegend aber was daraus geworden ist!" Dann war stille. Eine unheimliche Stille die niemand unterbrach. Und man hörte mein Gehirn förmlich auf Hochtouren laufen. Kriminelle. In dieser Gegend. Meine Eltern und ich waren nicht umsonst vor ein paar Jahren hier hergezogen. "Ruhige Gegend. Kein Stress. Nette Nachbar. Alles toll!" Zitat unseres Maklers. Aber wie Fake ist es hier wirklich. "Hannah aber... Das beweist nicht das Jason da mit drinnen ist!" Kurz hatte ich einen Lichtblick geschöpft. Der letzte Funke Hoffnung das das alles hier nur ein verdammter Albtraum sei. "Brandon er... Naja Isi als er 19 war war er da auch. Er hat diese Überfälle mitbekommen und darauf hin ist er raus aus dieser Gruppe. Aber er hat nie geredet und dann ist er weg. 1. wegen dem Studium. 2. um weg von den falschen Leuten hier zu kommen. Das hat er mir erzählt vor den paar Tagen!" Wieder wurde sie rot. " als Brandon da war war Jason auch immer mal wieder dabei. Und das angeblich nicht nur als Zuschauer. Isi wir wollen nur das du in nichts reingerätst. Ich mache mir Sorgen du bist meine Beste Freundin!" Mein Kopf drehte sich. Mir war abwechselnd heiß und kalt. So viele unbeantwortete Fragen so viele unklare Antworten. Ich drohte an meinen Gedanken zu ersticken. Brandon... Jason ... überfall ...Raub ... auf dem Land... niemand findet die Typen... Und dann kam ein Moment in dem es Klick machte. Ich riss die Augen auf. "Hannah. Ich war bei meiner Mutter. Und da war Jason total nervös. So komisch. Und dann war da ein Haus und ein alter Mann. Und als dieser Jason angeschaut hatte ist Jason weggelaufen. Mit einem Ausdruck im Gesicht der mir Angst gemacht hatte. Was wenn...?" Ich wollte es nicht aussprechen. Doch die Frage lag unausgesprochen über unseren Köpfen. War dort etwa auch ein Überfall geschehen? Hannah sah mich an. " Isi ich Helfe dir. Wir gehen morgen zu dem Mann! Wir beide gemeinsam. Und da Kriegen wir antworten. Die Schule Isi die Schule kann dir grade egal sein!" Da fiel mir ein Riesenstein vom herzen. Ich umarmte Hannah und wieder bahnte sich eine Träne den Weg zur Freiheit. Ich wischte sie schnell weg. Wenn das hier alles stimmte lohnte es sich nicht Jason auch nur eine Träne hinterherzuheulen!

Jasons Sicht:

Nachdem sie die Treppe hinunter gestolpert war stand ich noch bestimmt zehn Minuten alleine im Hausflur. Umgeben von Stille die mir im geheimen einen Vorwurf zu machen schien. Sie säuselte mir zu was für ein verdammter idiot ich war. Ich schlug wütend gegen die Wand. Es hallte zurück. Ja man ich seh es ein ich war idiotisch! Aber wenn man einmal drin steckt kommt man nicht mehr raus.

Ich schmiss die Tür hinter mir zu und ignorierte die Schreie meiner Tochter. Ich stampfte ins Wohnzimmer. MEINE Tocher. Man Jason du kannst nichtmal wissen ob es dein Kind ist! Mein Kopf dröhnte. Wenn Lucy auch zu dumm ist sich zu merken mit welchem Deppen sie ein Kind zeugt! Wenn man vom Teufel spricht. Sie betrat das Wohnzimmer warf ihr Haar zurück und presste ihre rot bemalten Lippen aufeinander. "Sie schreit die ganze zeit!" Sagte sie mit diesem Ton der mir sagte dass muss Prinzessin mal wieder nicht zufrieden mit mir war. Ich seufzte und ging zu Lissa in ihr Zimmerchen. Sie lag in ihrem kleinen Kinderbett und verstummte als ich an ihr Bett trat. "Daaaady!" Schrie sie und breitete ihre zierlichen Ärmchen aus. Das zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Auch wenn mein Leben nicht ganz das ist was ich immer wollte wenn ich in Lissas Gesicht sah und das Funkeln in ihren Augen bemerkte wenn sie mich ansah war ich glücklich. Weil sie glücklich war. Als Lucy mir vor 2 Jahren gesagt hatte dass sie im 6 Monat schwanger war hatte ich zwei Tage auf der Straße geschlafen. Erst nachdem ich fast erfrieren wäre und mir zweimal Leute münzen hingeworfen hatten war ich zurück gekommen. Und ich hatte mich gefügt. Allem. Ich hatte mich Lucy quasi unterworfen. Aber was hätte ich machen sollen war sie es doch die mich an das hier und jetzt erinnerte die mich aus so vielen schweren Zeiten wieder rausgerissen hatte. Ich war mir zehn Jahren in ein Heim gekommen. Und mit zehn bist du komplett zurechnungsfähig und bekommst alles mit. Zumindest ich. Da hatte ich zumindest eine schöne Kindheit. Ich hatte Freunde nette "Ersatzeltern". Aber als es irgendwann anfing als ich irgendwann anfing mit den älteren Kindern abzuhängen. Als sich das immer weiter zog war ich irgendwann jemand anderes. Ich fühlte mich nicht mehr unscheinbar. Ich war nicht mehr alleine. Mit 15 habe ich angefangen. Es hieß Mutprobe. Rein in den Laden. Wenn du ohne raus kommst fliegst du wenn du mit raus kommst warst du wenigstens für zehn Minuten ihr Held. Nach etlichen "Mutproben" war ich drin und ich war stolz drauf. Wir waren um die sieben Jungs einige brachten ihre Freundinnen mit. Bis dato nichts weltbewegendes. Zumindest nicht für eine Gruppe pubertäre Jungs die einfach nur frei sein wollten. Die Körperverletzung kam später. Ich war 19. wir waren unterwegs und ein neuer in der Gruppe sollte sich mit einbringen. Es war ein kleiner Laden und es war nichts los. Doch es ging mächtig in die Hose. Mit acht zu eins schafften wir es abzuhauen. Zurück blieb eine ältere Frau auf dem Boden liegend. Und ja ich schäme mich dafür. Aber wie sollte man rauskommen? Ich bin viel zu weit drinnen in der scheiße...

Mit Lissa auf dem Arm kehrte ich ins Wohnzimmer zurück. " hallo? Jason? Mach dir doch mal keine Gedanken ist doch alles gut!" Flötete Lucy. Ich drückte ihr das Baby auf. "Alles gut? Das nennst du alles gut. Ich weiß ja nicht ob du das mitbekommen hast aber ich liebe Isi und ich will sie verdammt nochmal nicht verlieren! Sie ist alles für mich!" Schrie ich. Meine Nerven lagen Blank. Lissa begann wieder zu quengeln und Lucy sah mich sauer an. " WIR sind dein alles! WIR sind deine Familie! Und Jason du weißt du kannst nicht gehen! Ich brauche dich Hier und du weißt ich habe die Aufnahmen!" Ich funkelte sie an. Diese miese Schlange. Sie weis genau was sie machen muss. Sie hat alle Mittel und ich bin nur ihre Marionette ich bin nur ihre Spielfigur. Aber bald gebe ich auf. Ich bin bereit das hier hinter mir zu lassen!

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