67.

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Der nächste Tag begann mit Schnee. Einen Tag vor dezemberanfang rieselten feine Flocken auf meinen Balkon und blieben sogar teilweise liegen. Das Thermometer zeigte minus 2 grad Celsius an und ich freute mich total über den Winter. Als ich aufstand war schon wieder die Übelkeit da und ich musste mich einmal übergeben aber selbst das konnte meine gute Laune nicht trüben. Ich zog mir einen Pullover mit einen schwarzen Strick cardigan auf meine gemusterte thermoleggins. Und auch mein weinroter Schlauchschal kam zum ersten ma in diesem Winter zum Einsatz. Dann ging ich runter in die Küche. Meine Mutter war schon wieder wach und Briet Rühreier. Frische Brötchen standen schon auf dem Tisch. Ich sog den Geruch ein. Mein Bauch meldete sich und ich begann mir Nutella auf ein Brötchen zu schmieren. Dann setzte sich auch meine Mutter zu mir. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Mir war klar dass jetzt wohl der richtige Augenblick war auf das heikle Thema zu kommen. Ich legte das Brötchen nochmal auf den Teller und nahm einen schluck Tee. " Mum ich muss dir war sagen!" Begann ich dann. Meine Mutter zog die Stirn kraus und sah mich ernst an. " was ist los?" " ich naja ich bin schwanger!" So jetzt war es raus. Die Hand meiner Mutter legte sich auf meine. "Wow also das ist jetzt natürlich ein Schock ! Warst du schon beim Arzt?" Ich nickte. " ja dann herzlichen Glückwunsch. Ich stehe hinter dir! Wir schaffen das! Wer ist denn der vater?" War ja klar dass diese frage kommen würde. Ich wurde rot weil es schon irgendwie peinlich war darauf keine richtige Antwort zu haben. " eh ehrlich gesagt weis ich das noch nicht! Also ich hab schon einen Vaterschaftstest vorbereitet. Es könnten Erik und Jason sein!" Bei dem Wort Jason verzog meine Mutter das Gesicht. " dir ist wohl klar dass es natürlich nicht gut ist den Vater nicht zu kennen und ich glaube ich frage lieber nicht wieso auch Jason zur Auswahl kommt denn du weißt das Erik ein toller Kerl ist !" Meine Mutter sah mich ernst an. Ich nickte. " das mit Erik ist vorbei das war nie das richtige. Mum ich bin wieder mit Jason zusammen. Also erstmal vorübergehen aber ich liebe ihn!" Wann hatte ich das letzte mal ein ernstes Gespräch mit meiner Mutter gehabt? Meine Mutter guckte mich mit einem Lächeln an. " meine kleine wird erwachsen! Es ist deine endscheidung Hör auf dein Herz es wird schon wissen was es sagt!" Ich wurde rot. "Mum ich bin 18 aber danke!" Grinste ich. " wann wirst du das Ergebnis bekommen?" Harkte meine Mutter nach. "Mhh also in zwei Tagen nehmen die mir Fruchtwasser ab ob man vielleicht da sieht wer der Vater ist und dann so in ein zwei Wochen denke ich!" "Du musst es auch deinem Vater erzählen und Brandon!" Warf meine Mutter ein. Das war der schwierigere Teil. Meine Mutter merkte anscheinend dass mir dabei gar nicht wohl war also fragte sie ob sie dabei sein solle. Dankbar bejahte ich. Dann musste ich das nicht alleine überleben. Ich wollte gerade etwas sagen als es klingelte. " erwartest du jemanden?" Fragte meine Mutter. Ich schüttelte mit dem Kopf und ging zur Tür. Als ich aufmachte war ich erstaunt. " Hey babe!" Grinste mich Jason an. Da war es wieder das 'babe'. Wie sehr ich es doch vermisst hatte so genannt zu werden. " was machst du denn hier?" "Naja ich hatte einfach ziemliche Sehnsucht nach meinem Mädchen!" Ich lachte. Jason hielt mir die Autoschlüssel vor die Nase. " Lust auf eine Spritztour?" Ich nickte. Meine Mutter kam auf einmal aus der Küche geschossen. " Jason pass gut auf sie auf und Isi trink keinen Alkohol!" Ich lachte. "Ja Mum das Krieg ich hin!" Und somit machten wir uns auf den weg. Jason hatte eine Ecke weiter geparkt und auf dem

Weg zum Auto sah er wieder um sich herum als ob uns jemand beobachten oder verfolgen würde. Nachdem ich von der Sache mit den überfallen Wusste konnte ich ihm das auch nicht verübeln. Ich würde mich auch nicht gern viel später noch erwischen lassen und dann dafür in den Knast gehen. Ich lies das Thema auf sich beruhen und drückte einfach Jasons Hand.

Im Auto drehten wir laut die Musik auf und fuhren einfach los. Wir fuhren über einen Highway der ziemlich lang war und in mehrere Städte führte aber auch ziemlich weit raus aufs Land. Und dahin führte uns der weg. Wir fuhren bis zu einer Stunde bis wir an einem See anhielten. Dort war heute beim

Ersten Schneides Jahres nicht wirklich viel los aber es sah wunderschön aus. Der See war schon am gefrieren. Der Schnee lag hier Tiefer als in der Stadt. Es hatte ein caffee offen in das wir uns setzten. Bei einem Latte Macchiato für ihn und einem milchshake für mich und toller aussicht saßen wir da und lachten und unterhielten uns lange. Es fühlte sich an wie früher nur noch meine leichte Übelkeit erinnerte mich daran dass sich in neun Monaten alles ändern würde. Ich hatte dann als Mutter die Verantwortung für mein Kind. Mein Kind ... dieses Gedanke war neu aber schön und ich grinste vor mich hin. Wir aßen noch ein Stück Schokoladentorte bis Jason mich fragte ob wie noch zu einem Rummel an der Strandpromenade gehen wollten. Ich war lange nicht mehr auf einem Rummel gewesen.

Als wir gerade auf dem Riesenrad fuhren begann die Abenddämmerung. Die wolken färbten sich rosa und ich saß alleine mit Jason in der Gondel und hielt seine Hand. Ich hatte mich an seine Schulter gelehnt. Der Ausblick über die Stadt war gigantisch. Auf der einen Seite reihten sich Hochhäuser aneinander auf der anderen blickte man über das Meer. Irgendwann legte Jason seine Hand auf meinen Bauch. Ich spürte sie durch den Pullover hindurch. "Ich weiß einfach dass es von mir ist. Es muss einfach von mir sein!" Murmelte er mir ins ohr und drehte mein Gesicht so dass ich ihn ansehen musste. Ich lächelte. " ich spüre dass es von dir ist! Denn es fühlt sich toll an der Gedanke mit dir eine Familie zu gründen lässt mich strahlen und ich kann an gar nichts anderes mehr denken!" Ich legte meine Lippen auf Jasons und küsste ihn sanft. Es war ein kurzer Kuss aber ich wollte diesen schönen Augenblick nicht kaputt machen. Seit länger zweit fühlte ich mich mal wieder richtig glücklich und hatte das Gefühl dass alles gut war auch wenn noch ein ziemlich weiter weg vor mir lag. Oder auch vor uns. Als das Riesenrad schließlich hielt schlenderten wir noch ein bisschen weiter. Aßen Zuckerwatte und gebrannte Mandeln.

Später fuhr Jason mich nachhause. Dort redete ich noch lange mit meiner Mutter auf der couch bei einem guten Film und Popcorn. Der Tag der fruchtwasserentnahme rückte näher und ich hatte schon irgendwie Angst.

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