~Vier~

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Point of view, ?

°°Rückblick°°

>Verschwinde!<>Du Flittchen!< >Du bist hässlich!< >Nichts kannst du!< >Niemand braucht dich!< >Geh dich begraben!<

Diese und noch viele andere Kommentare sind es die mich jetzt seit zwei Monaten verfolgen.Was soll ich denn tun? Ein einziges Bild welches ohne mein Einverständnis im Netz gelandet ist, wird jetzt mein ganzes Leben zerstören? Warum...?

B..b...bitte....Mama....Papa...Helft mir doch. Macht das es aufhört. Ich brauche euch! Ich habe Angst. Ich will nicht das mein Leben so endet. Ich bin verzweifelt.Und ihr sitzt nur da und zieht mich noch weiter runter..." , ich schreie meine Eltern an... mein Gesicht ist in Tränen getränkt,meine Arme voller Blut.

Du bist doch selber Schuld wenn du so ein Foto schießt. Jetzt stell dich gefälligst nicht so an. Es sind doch bloß Kommentare aus dem Internet. Und wie schon immer steigerst du dich extrem rein!" , sagt mein Vater mit aggressiver Stimme und eiskaltem Blick. Wie kann er nur? Versteht er mich überhaupt? Kann er auch nur ansatzweise nachvollziehen was in mir vorgeht? „Ich bin selber Schuld...? Woher willst du das denn wissen? Ich habe dieses Foto nicht geschossen.... Er war das... Ich wusste nicht mal davon bis es im Internet aufgetaucht ist!!" , ich werde immer lauter während ich das sage. Er schaut mich einfach nur mit seinem kalten, herzlosen Blick an. Hilfesuchend blicke ich zu meiner Mutter. Diese hat aber den gleichen Herzlosen Blick wie mein Vater im Gesicht. „Geh in dein Zimmer und nerv uns nicht weiter!Und bleib dort bis du wieder vernünftig bist und nicht mehr so rum heulst." , sagt sie mit sehr leiser aber trotzdem abwertender Stimme.

Ich renne in mein Zimmer und schlag die Tür zu. Ich höre meinen Vater noch rufen das diese Aktion zwei Wochen Hausarrest einbringt. Was denkt er denn eigentlich? Ich bin 19 Jahre alt. Was ist aus den beiden geworden?Wir hatten früher so eine tolle Zeit. Ohne Sorgen. Haben immer zusammengehalten, egal was war. Und jetzt? Jetzt stellen sie sich gegen mich und schreien mich an. Nicht mal ein einziger Funken Interesse an ihrer einzigen Tochter. Verzweifelt liege ich auf meinem Bett und hab absolut keine Ahnung was ich tun soll. Ich schreie so laut ich kann in mein Kissen.

Circa um 3 Uhr Nachts,entschließe ich mich dann meine Sachen zu Packen und zu gehen. Ich werde hier ja eh nicht gewollt. Sie hassen mich alle. Keiner wird merken wenn ich weg bin. Und wenn doch, dann erst wenn meine Todesanzeige durchs Netz geht. Ich seh schon die Schlagzeilen vor mir: 'Mädchen, 19, tot aus Rhein gezogen' oder vielleicht ja doch 'Selbstmord oder Mord? Mädchen stürzt 16 Stockwerke tief'. Aber ob es jemanden interessieren wird, ist eine andere frage.


°°Gegenwart°°


-Liebes Tagebuch,

heute vor drei Wochen bin ich weg gegangen. Ich kann aber nicht behaupten das ich irgend jemanden vermisse. Auch nicht meine Eltern. Da sie kein einziges mal versucht haben mich anzurufen oder mir auch nur eine Nachricht zu schreiben, gehe ich davon aus, das sie mich auch nicht vermissen.

Mehr als nur ein mal stand ich mittlerweile auf diversen Brücken oder Hochhäusern. Jedesmal war ich kurz davor zu springen. Aber, warum auch immer, ich konnte einfach nicht. Irgendetwas hält mich ab. Also stand ich einfach nur da, habe in die Ferne gestarrt und bin irgendwann weitergegangen.

Das Geld, das ich von zu Hause mitgenommen habe, reicht auch nicht mehr lange aus. Ich versuche so Sparsam wie möglich zu leben. Ich schlafe meistens unter irgendeiner Brücke oder im Wald in einer verlassenen Hütte. Das Essen fische ich mir aus den Müllcontainern hinter Restaurants.

Es ist Oktober. Die Nächte werden immer kälter und länger. Somit auch anstrengender.Ich habe keine Freunde oder Verwandtschaft zu denen ich gehen könnte.

Ich werde einfach weiter durch die Gegend laufen bis mir einfällt was ich tun könnte.


In trauriger Liebe,E....-

Das Geheimnis (Bücherclub Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt