Eine Woche verging seither. Als ich das Klassenzimmer betrat, fiel mein Blick erst auf sie. Abseits der anderen Schüler, schrieb sie mit einem Minenbleistift in ihr schwarzes Notizbuch. Geradewegs ging ich auf sie zu, blieb wortlos vor ihrer Bank stehen. Verunsichert sah sie auf und strich sich das lange schwarze Haar hinters Ohr, das ihr ins Gesicht gefallen war.
„Wie heißt du eigentlich?", sprach ich nun aus, was mir lange zuvor auf der Zunge gebrannt hatte.
Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. „Das ist unwichtig."
„Weshalb?" Man konnte mir deutlich die Verwunderung und Überraschung anhören. Zum ersten Mal seit unserem ersten Aufeinandertreffen vor zweieinhalb Jahren, als wir in dieselbe Klasse kamen, sprach sie mit mir.
„Ich bin niemand." Sie lächelte und ich fragte mich weshalb. Ich wollte sie erneut fragen, jedoch akzeptierte ich ihre Erwiderung mit einem verständlichen Kopfnicken. Dann ging ich.
Sie hatte sich nicht nach meinem Namen erkundigt.
Allmählich komme ich zur Besinnung, schrecke aus meiner Trance, als würde ich von einem tiefen Schlaf erwachen.
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