Kapitel 38

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Ich sah wie Roman dort an diesem Geländer stand. Nicht alleine. Ich sah ihn, knutschend, mit irgend einem Mädel. Ich war in diesem Moment geschockt, überfordert mit allem und mir kamen einfach die Tränen. Ich sah noch wie Heiko alles mit bekam mich ansah und mir hinterher brüllte aber ich rannte. Ich rannte einfach raus aus diesem Club und wollte einfach nur weg. Ich sah vor lauter Tränen nur verschwommen. Ich fand halbwegs den Ausgang. Draußen angekommen konnte ich einfach nicht mehr. Ich schliff die Wand runter, auf den Boden draußen vorm Club. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, am liebsten würde ich mir jetzt ein Taxi rufen und einfach nach Hause fahren aber Mist! meine ganze Tasche war noch bei Roman im Zimmer.
Ich konnte einfach nicht mehr klar denken und war einfach nur fertig, müde, geschockt, enttäuscht, ... alles zusammen. Ungefähr fünf Minuten saß ich vergruben in meinen Händen, heulend und fertig auf dem Boden. Was ist los mit Roman? War er betrunken? Oder war das sein scheiß Ernst? Wer war überhaupt dieses Mädchen? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf. Ich hatte schon heftige Kopfschmerzen von allem.
Dann kam jemand und ich erkannte sofort seine Stimme. Heiko!
H:" Jasmin? Alles ok? Lass mich mit dir reden.
Nach kurzem überlegen nahm ich meine Hände vom Gesicht und versuchte dann verheult zu antworten.
I:" Alles ok? Heiko? Dein Bruder hat mich tief verletzt und enttäuscht, ich will einfach nur weg von hier!"
Heiko hockte sich runter zu mir und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht.
H:" Ok Ich kann dich voll verstehen. Ich kann dir das aber irgendwie erklären"
I:" Nein. Immer diese Ausreden...was gibt es denn da noch zu erklären?!"
H:" Komm mal her"
Heiko stand auf und ich tat es, auch wenn es mir schwer fiel, auch. Heiko nahm mich in seinen Armen und umarmte mich fest.
Er roch genauso wie sein Zwillingsbruder und es fühlte sich irgendwie an als würde ich Roman umarmen.
H:" Ich bin selber echt sauer auf Roman. Ich versteh nicht wie er so jemanden wie dich so verletzen kann. Ich werde aufjedenfall mit ihm reden und ihm auch sagen was Sache ist"
Ich musste wieder stark weinen und weinte in unsere Umarmung rein. Heiko streichelte mein Kopf und versuchte mich etwas zu beruhigen.
Nach einer Weile lösten wir uns. Ich sah in seine genauso eisblauen Augen. Hier draußen hörte man noch verstummt die Musik von drinnen.
H:" Weißt du was? Ich ruf dir jetzt einfach ein Taxi und geb dir auch Geld. Du kannst deine Sachen aus Roman's Zimmer holen und mit dem Zug nach Hause fahren. Eigentlich will ich nicht dass du fährst aber ich glaube das ist das beste ,ich will ja auch nicht dass du dich dann unwohl bei und fühlst."
Ich hauchte ihm leise und erschöpft ein "Danke Heiko" ins Gesicht. Ich spürte wie Heiko Gänsehaut bekam, ich glaube ihm tat es das alles so leid.
H:" Ein Schlüssel für's Haus liegt unter der Fußmatte" kam noch von Heiko.
Er bestellte mir ein Taxi und wartete noch kurz mit mir. Dann kam es schon. Wir verabschiedeten uns und Heiko ging dann wieder zügig rein. Ich stieg ein und nannte dem Taxifahrer die Adresse.
Angekommen vor ihrem Haus bezahlte und bedankte ich mich. Ich stieg aus und ging zur Haustür. Dann hob ich die Fußmatte an und sah einen Schlüssel. Ich schloss die Tür auf, ging rein, schloss die Tür und ging dann gleich hoch in Roman's Zimmer. Ich packte meine Sachen zusammen. Dann ging ich nochmal vorhher ins Bad. Ich sah mich im Spiegel an, verheult stand ich da und ich verstand einfach nicht warum er mir sowas antuen musste. Ich sah einfach schlimm aus, alles war verschmiert in meinem Gesicht und ich sah total fertig aus. Ich schminkte mich ab mit meinen Abschminksachen die ich dabei hatte. Dann packte ich den Rest und ging runter. Ich Zog meine Jacke an und verließ das Haus. Die restlichen paar Meter zum Bahnhof der um die Ecke war lief ich. Dort angekommen schaute ich noch wann der nächste Zug kommen wird und kaufte mir dann mit meinem Geld was ich noch dabei hatte ein Fahrschein. In 15 min. Kommt mein Zug. Ich setzte mich auf eine Bank am Bahngleis. Es war mittlerweile 0:34 Uhr. Ich hatte Glück dass überhaupt noch ein Zug nach Offenburg kommt um die Uhrzeit. Ich schnappte mir mein Handy und nahm mir meine Kopfhörer raus. In ein Ohr steckte ich dann die Kopfhörer und machte leise Musik an. Mir wurde gerade wieder bewusst wie sehr Roman mich verletzt hat und ich spürte eine einzelne Träne meine Wange runter rollen. Ich ging auf den Chat mit Mike. Sollte ich ihm schreiben ? Ich tat es einfach immerhin ist er immer da für mich.
I:" Mike ? Bist du wach?"
Nach 2 Minuten kam zum Glück eine Antwort.
M:" Ja was gibts ?"
I:" Ich sitzte gerade am Bahnhof und warte auf mein Zug nach Hause."
M:" Was ? Wieso? Um die Uhrzeit? Übernachtest du nicht bei Heiko und Roman ?"
I:" Ich erzähl dir alles wenn ich daheim bin ja? Aufjedenfall kann ich dir sagen ich wurde gerade sehr enttäuscht von jemanden von dem ich dachte, ich würde ihm was bedeuten...."
M:" Roman? Ist alles ok bei dir, kommst du alleine klar?"
I:" Ja Mike alles gut, ich fahr einfach mit dem Zug nachhause und sag dir bescheid wenn ich gut angekommen bin"
M:" Ok gut dann bin ich ja erleichtert. Willst du nicht lieber heut bei mir schlafen, ich kann dich auch abholen vom Bahnhof, was hälst du davon?"
I:" Wirklich jetzt? Mike ich will dir doch keine Umstände machen!"
M:" Nein ich meine das Ernst, ich weiß doch wie sehr du jetzt jemanden brauchst zum Reden, und ich will dich auch nicht so alleine rum laufen lassen so spät"
I:" Hab ich dir schon mal gesagt dass du der beste bist? Was soll ich nur ohne dich machen"
M:" Ach das ist doch selbstverständlich ich sagte doch ich bin immer da für dich"
...
Ich war so erleichtert wenigstens jemanden zu haben dem ich noch richtig wichtig bin. Ich bin Mike einfach für alles dankbar. Ich musste jetzt erstmal schauen dass ich heil nach Hause komme.
Der Zug kam und ich stieg ein. Er war recht leer. Nach einer Ewigkeit war ich in Offenburg am Bahnhof.
Ich stieg aus und schaute mich um. Nach Mike.
Ich lief ein paar Schritte und dann sah ich ihn. Er lächelte mich schon an und kam mir ein paar Schritte entgegen. Dann umarmte ich ihn so innig wie ich es noch nie getan habe. Ich fühlte mich bei ihm so wohl wie noch nicht. Es kam ein "Hey, alles ist gut" aus ihm und er hatte dabei seine Hand an meinem Hinterkopf. Ich löste dann die Umarmung. M:" Oha du siehst ja fertig aus"
I:" Ohgott Mike ja ich seh so schlimm aus, lass uns lieber gehen"
Mike nahm mir meine Tasche ab und wir liefen dann zu seinem Haus. Ich schrieb Heiko noch schnell dass ich gut in Offenburg angekommen bin und bedankte mich nochmal. Heiko schrieb mir dann noch dass er Roman das erklärt hat und mit ihm ein Wörtchen reden wird. Roman brauch sich nicht wundern dass ich gegangen bin er ist selber Schuld an allem.
Bei Mike. Er öffnete die Tür und wir gingen rein. Ich zog meine Jacke aus.
M:" willst du erstmal was trinken?"
I:" Ja gerne, Danke!"
Ich trank ein Glas Wasser und danach gingen wir hoch in Mike's Zimmer. Ich zog meine Sachen aus von der Party und Mike gab mir einen viel zu großen Pulli von ihm. Dann setzten wir uns auf sein großes Bett und ich fing an mit Mike über alles zu reden.
Ich erzählte ihm wirklich alles. Als ich fast fertig war hatte ich schon mit den Tränen zu kämpfen. Mike zog mich sofort zu sich. Ich lehnte mich eng an Mike ran.
M:" Du bist sehr müde. Am besten du schläfst jetzt erstmal und morgen sehen wir weiter ja?"
I:" Du hast recht".
Es war spät also legte sich Mike gleich mit schlafen. Wir deckten uns zu und ich kuschelte mich wieder eng an Mike.

Freundschaft vs. Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt