Sad news

1.5K 65 2
                                    

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, war es bereits hell. Es klopfte an die Tür und rief leise "Herein". Louis schob seinen Kopf durch die Tür und grinste mich an: "Hey Lucy. Gut geschlafen?" Verschlafen schüttelte ich den Kopf: "Nicht wirklich. Ich hab irgendwas komisches geträumt, aber ich weiß nicht mehr alles." Er kam ganz ins Zimmer: "Möchtest du darüber reden?" Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich nach hinten zurück auf das Kissen fallen. Louis stand etwas hilflos im Raum und ich deutete auf das andere Ende des Bettes. Er setzte sich. "Hat Harry es euch erzählt?" Louis nickte. "Ich hab geträumt, dass ihr alle in London ward und ich war dabei. Dann kam auf einmal ein komisches Mädchen und wollte mich in die Themse schmeißen. Ich schrie, aber ihr habt mich nicht gehört. Ich konnte noch abhauen und hab mich hinter der nächsten Ecke versteckt und gelauscht. Du hast sie den Anderen als deine Freundin vorgestellt und sie ...geküsst... und dann bin ich aufgewacht!" Ich merkte, wie meine Augen schon wieder feucht wurden. "Süße, nicht weinen! Ich würde niemals so ein Monster küssen, dass dich umbringen will. Dafür mag ich dich viel zu gerne..." Ich beobachtete ihn und sah wie er ein bisschen rot wurde. Hatte er gerade gesagt, dass er mich gerne hat? Und wurde er deshalb gerade rot? Wie niedlich! Doch dann holte mich die Wirklichkeit wieder ein. Wie konnte ich bloß denken, dass er mich mochte. Seine Freundin hat sich gerade von ihm getrennt. Doch nur die Vorstellung, dass er in mich verliebt sein könnte, machte mich irgendwie glücklich. Sollte ich mir Hoffnungen machen? Ach, Quatsch. Er kann jede haben, die er will. Warum sollte er dann ausgerechnet mich wollen?"Ich geh dann mal runter!" Er stand auf und verließ das Zimmer.

Nach dem Frühstück machte jeder, was er wollte. Harry, Liam und Zayn schauten fern, Niall hörte man von irgendwo Gitarre spielen, Louis ging schwimmen und ich saß auf der Terrasse und schaltete mein Handy ein. 7 Anrufe in Abwesenheit, 9 neue Nachrichten? Was war da los? Ich ging in die Telefonprotokolle und sah, dass die Anrufe alle von meiner Mum und meinem Dad kamen. Ich wählte die Nummer von meiner Mum: "Mum? Was ist denn los?" "Gott sei Dank, dass du anrufst. Seit du abgeflogen bist, ist so viel passiert. Tracy ist gestern von einem Fahrradfahrer umgefahren worden. Sie hat sich das Handgelenk verstaucht und ein Band ist angerissen. Sie liegt im Krankenhaus, aber wir können sie jetzt abholen", Mum klang aufgeregt. "Mum, dass ist schrecklich..." "Das ist noch alles. Als wir nach Hause kamen, hatten wir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter: Die Mama von deinem Papa ist gestorben..." Ich unterbrach sie: "Meine Oma? Ich kannte sie nicht mal persönlich, sondern nur aus den Briefen, die sie mir immer geschickt hat!" "Ich weiß. Aber das ganze hat auch etwas positives: Ihre Beerdigung ist in Cambridge, dass heißt wir sehen uns bald wieder." "Das ist aber auch das einzig Positive." "Süße, ich muss auflegen, mein Akku ist fast leer und dein Dad und ich fahren jetzt zu Tracy ins Krankenhaus. Kannst du mich morgen früh anrufen?" "Klar mach ich. Sag Dad und Tracy viele Grüße von mir." Meine Mum antwortete: "Ja mach ich. Tschüss!" "Tschüss", flüsterte ich und legte auf. Ich musste erst einmal tief durchatmen. Danach merkte ich nichts mehr, außer dass sich alles drehte und mir schwarz vor Augen wurde. 

"Was machen wir wenn sie nicht bald aufwacht?", hörte ich Harry´s weiche Stimme. Ich wusste nicht wo ich war und warum meine Augen so schwer waren. Erst beim dritten Versuch schaffte ich es, sie zu öffnen. "Harry?", fragte ich mit einer matten Stimme. "Endlich!", antwortete er prompt und strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Geht´s dir gut?", fragte Zayn. Ich setzte mich auf, aber das war keine Idee gewesen, denn mein Kopf tat weh und alles drehte sich. Ich legte mich wieder hin und antwortete: "Es geht. Mir ist ein bisschen schwindlig." Die Tür ging auf und jemand kam herein. "Was ist passiert?", hörte ich Louis Stimme. "Sie saß auf der Terrasse, telefonierte und auf einmal hörten wir einen dumpfen Aufprall. Als wir raus kamen lag sie auf dem Boden und reagierte nicht. Dann haben wir sie hier aufs Sofa gelegt und gewartet bis sie gerade eben aufgewacht ist", schilderte Niall ihm die Situation. Ich wollte etwas sagen, aber aus meinem Mund kamen keine Worte. "Lasst ihr mich kurz allein mit ihr?", fragte Louis die Anderen. Ich hörte wie sie die Treppe hinauf liefen und leise miteinander tuschelten. Eine warme und weiche Hand legte sich um meine. "Hey. Was ist los?". Seine Stimme beruhigte mich. "Meine Schwester hatte einen Unfall und meine Oma, an die ich mich mehr erinnern kann, ist... tot. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit wir aus England weggegangen sind. Und das ist ja jetzt 17 Jahre her. Ich habe ihr nur noch geschrieben." Ich merkte das ich schon wieder anfing zu weinen. Louis sah mich mit einem tröstenden Blick an und zog mich in seine Arme. Ich kam mir so blöd vor. Ich war gerade mal einen Tag hier, aber ich war eigentlich die ganze Zeit nur am Heulen. Ich sollte echt mal darüber nachdenken, wie das hier weitergehen soll. 

Louis, take me with you...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt