81. Normalität

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Ich lief den Waldweg entlang und hielt nach meinem Freund ausschau. Nach Minuten fand ich ihn auf einer Bank sitzen. Sein Kopf hatte er in sein Händen vergraben und schien meine Anwesenheit gar nicht zu bemerken.

Ich lies mich neben ihn fallen, woraufhin er zusammen zuckte, doch seinen Kopf in sein Händen lies. Wahrscheinlich wusste er schon, dass ich es war. 

"Willst du reden?", fragte ich und durchbrach damit diese unangenehme Stille. 

"Nein", antwortete Cody. "Da gibt es nichts zu reden. Es ist vorbei.Die Schulden sind bezahlt, Bobby lässt uns in Ruhe, die Sache mit diesem Jay ist auch geklärt. Im Prinzip...war alles ganz einfach. Wir haben es uns nur ziemlich schwer gemacht."

"Und...deine Mutter?"

"Sie ist nicht mehr Mutter Megan. Sie aufgehört eine zu sein, als sie sich wegdrehte. Jedes verdammte Mal. Keine Ahnung wie Jason ihr das verzeihen kann, aber...wie gesagt ich kann es nicht. Ich werde es auch nicht. Soll sie mein Studium weiter zahlen, aber sie wird alles bis auf den letzten Dollar zurück bekommen. Ich lass mir das nicht nach sagen"

"Das ist in Ordnung, aber wenn du doch mit ihr reden willst, dann kannst du mir das sagen ja? Ich werd dich dafür nicht verurteilen"

"Mach ich. Danke"

"Nichts zu danken Cody ",lächelte ich leicht. Er schüttelte den Kopf und lachte leicht auf. 

"Das war zu einfach Megan"

"Was?",fragend sah ich ihn an. Ich hatte im Moment nämlich keine Ahnung, wovon Cody redete.

"Diese ganze Sache mit den Schulden. Es war viel zu einfach. Findest du nicht? Es geht doch nicht einfach so zu Ende"

"Zu Ende? Cody jetzt fängt alles erst an. Du und die Jungs ihr seid fertig. Es gibt nichts mehr worüber ihr euch sorgen machen müsst. Und wir...wir können zusammen sein. Niemand kann uns mehr was anhaben. Was wollen sie machen die Cops rufen? Hatten wir auch schon hinter uns oder?", ich legte meine Hand in sein Nacken und Cody sah mich an. Seine Augen leuchteten, als hätte er eine Idee. Als würde ihm klar werden, dass es vorbei ist. 

"Lass uns...lass uns in die Stadt gehen", schlug er vor und ich sah ihn verwundert. "Lass mich zeigen, dass du meine Freundin bist. Die Freundin des Psychos."  Ich war wirklich überrascht. Das war das letzte was ich dachte, dass Cody jetzt tun will. Eher dachte ich noch, dass er sogar widersprechen würde. 

Doch langsam nickte ich und er lächelte, ehe er seine Lippen kurz auf meine legte. Wir lösten uns aber ziemlich schnell wieder, denn Cody wollte in die Stadt. Er verschränkte unsere Hände miteinander und wir liefen zurück zum Haus, doch statt rein zu gehen, stiegen wir ins Auto. Wie gewohnt zog er seine Sonnenbrille auf, die immer in diesem Auto lag und seine Kapuze lag auch wieder auf seinem Kopf. 

"Sicher ist sicher", meinte er nur und startete den Motor. Ich schrieb Kyle während der Fahrt eine Nachricht, dass ich mit Cody noch eine Weile draußen sein werde. 

Als wir dann am Stadtrand parkten, atmete Cody ruhig ein und aus. Wir stiegen zusammen aus. Cody lief einmal um das Auto und hob mir seine Hand, die ich sofort annahm und ihn anlächelte, als er unsere Finger miteinander verflocht. Mit seinem Daumen strich er mir über den Handrücken und wir liefen los. Richtung Stadtzentrum. 

Ich wusste das er nervös war. Glaubt mir. Ich war es auch. Ich hatte wirklich keine Ahnung wie die Menschen in Moncks Corner reagieren, wenn sie Cody und mich zusammen sehen. Freiwillig, Glücklich und vor allem verliebt. 

Je näher wir kamen, desto unruhiger wurde er. Mein Freund lies meine Hand los und zog sich langsam die Kapuze von sein dunklen die Haaren. Wirr lagen sie auf seinem Kopf und die Sonnenbrille folgte. Seine blauen Augen blitzen mir entgegen und ich schenkte ihm ein lächeln. 

"Auf in den Krieg", murmelte er, als wir ankamen. Im Zentrum der Stadt war wie immer viel los. Die Menschen liefen von einem Laden zum anderen und waren in ihren Alltag vertieft. Viele Jugendliche liefen mit vollen Taschen von Klamotten rum und lachten, ehe die ersten Leute Cody erkannten. 

Ich nahm seine Hand wieder. "Wie wäre es mit einem Eis?"

"Eis? Klingt gut", stimmte Cody zu und wir machten uns auf den Weg zu einer Eisdiele. Die Blicke der Menschen konnten wir jetzt nicht mehr leugnen. Sie sahen uns einfach an. Cody schnaubte auf, als er anfing um zusehen. Ich drückte nur einmal seine Hand. 

"Was willst du für eins?"

"Schoko glaub ich", murmelte nur, als ich stehen blieb und ihn festhielt. "Ich hasse es angestarrt zu werden."

"Ich weiß", lachte ich leise. "Das hast du mir oft genug gesagt, aber jetzt musst du sie nur lassen. Wenn du anfängst dich normal zu verhalten, dann wird es ihnen irgendwann gar nicht mehr auffallen, dass du hier bist. Pass dich an. Sei normal. Wie du es wirklich bist." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, küsste kurz seine Lippen, ehe ich uns beiden ein Eis holte. 

Als ich dann zurück zu Cody wollte, sah ich wie er sich selbstverständlich auf eine Bank gesetzt und auf mich wartete. Stolz sah ich ihn an. Traurig musste ich feststellen, dass die Leute die auf den Bänken neben seiner saßen aufstanden und gingen. Nur eine alte Dame blieb sitzen und fütterte einige Vögel, die Cody nicht zu stören schien.  Doch alle anderen machten einen Bogen um ihn herum. Musterten ihn abwertend oder skeptisch. Schienen ihn nicht hier haben zu wollen und genau diese Blicke, die Cody ertragen musste, verletzten mich. Es tat mir leid für ihn. Er wollte nur normal sein und sie gaben ihm keine Chance.

"Eislieferung für Mister Cody",grinste ich und setzte mich seitlich hin, sodass meine Beine auf seinem Schoß lagen.

"Was hast du für eins?", fragte Cody. 

"Kokosnuss", grinste ich und hielt es ihm hin. "Probier."

"Hier?"

"Cody. Das tut hier jeder. Nichts ist dabei wenn du an meinem Eis leckst", lachte ich und er grinste. Also probierte er von meinem Eis und grinste dann weiter. 

"Ich will deins haben"

"Vergiss es Mister. Du hast deine Schokolade",lachte ich, als er einfach nochmal von meinem Eis leckte. 

"Mir doch egal", meinte er. Ich entzog ihm mein Eis und wir lachten beide, ehe er seine Lippen auf meine drückte und sich dann nur ein klein wenig löste. "Ich liebe dich Megan."

Ein leichte lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Ich liebe dich auch Cody."

Unsere Babys zum ersten gemeinsam in der Stadt. Hach. Sind sie nicht süß? Ja sind sie:D

Reaktion der Menschen? Eure Meinung? 

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Euer BrooklynGirl:*

My human PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt