Hunger Games - Joshler (german)

1.

Wer Probleme mit Gewalt und Blut und so Zeug hat sollte das hier nicht lesen!

Lg. Scully
dark_obscura

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Tylers Herz pochte wie wild. Wollte raus. Raus aus seiner Brust, seinem Gefängnis. Die Luft war feucht, Nebelschwaden tanzten über der saftig grünen Wiese. Die Sonne wurde von dicken Wolken umspielt.

Das alles wollten sie so. Die Spielmacher, die Puppenspieler. Ihre Marionetten: die Tribute.

"Willkommen zu den 83 Hungerspielen."

Panik machte sich in dem braunhaarigen Jungen auf. Seine Augen wanderten wild umher. Rechts von ihm stand Josh, sein Mitstreiter. Sie hatten beschlossen sich gegenseitig zu helfen. Ob das auch noch nach dem Start der Fall so sein sollte? Er wippte mit seinen Beinen aufgeregt auf dem kleinen Podest hin und her. Anscheinend hatte er eine geeignete Waffe in der Mitte gefunden. Josh wartete nur auf den Startschuss.

Zu seiner Linken das Paar aus Distrikt elf. Er erinnerte sich an die beiden. Brendon und Ryan. Schlaue Köpfe, jedoch keine Verbündeten. Niemand wollte sich mit den schwächsten Verbünden. Ihre Jacken aus Camouflage hatten sie sich wie die anderen Tribute bis nach oben zugezogen. Der Wind pustete einem unangenehm um die Ohren.

Tyler erkannte auch die Jungs aus Distrikt vier und eins wieder. Patrick und Pete sowie Frank und Gerard.

"Noch zehn, neun..."

Der Countdown ertönte. Josh blickte direkt in Tylers verängstigte Augen. Er formte mit seinen Lippen die Worte 'sei schnell'.

"...acht, sieben..."

Der Wald hinter Tyler sah dicht und dunkel aus. Er musste es dort herein schaffen. Doch erst benötigte er Waffen.

"...sechs, fünf..."

Die Zuschauer vor den Fernsehern werden sich freuen.

"...vier..."

Tyler spürte wie seine Handflächen schwitzig wurden. Er musste sich beruhigen. Er durfte nicht in Panik geraten, keine Angst zeigen.

"...drei, zwei, eins!"

Ein ohrenbetäubender Knall ertönte. Wie vom Blitz getroffen raste Josh in die Mitte während Tyler im hinterher rannte. Sie mussten das zusammen schaffen. Als Team und als Verbündete. Ein plötzlicher Stoß brachte den gelbhaarigen Jungen zu Fall. Tyler schnappte sich einen großen Rucksack aus der Mitte sowie Wurfmesser. Hatte von der Attacke gegen seinen Teamkollegen nichts mitbekommen.

Josh kassierte die ersten Schläge. Dan, ein Tribut aus Distrikt zwei, hatte ihn auf den Boden geworfen. "Tyler!" "Ganz ruhig. Der wird auch noch sterben. Verspro-" weiter konnte er es Josh nichtmehr erzählen. Ein Wurfmesser hatte sich von hinten in seinen Hals gebohrt. Landete dumpf auf dem Boden. Der erste Kanonenschuss ertönte. "Josh! Steh auf, wir müssen weiter!"

Beide hatten sie es in den Wald geschafft. Eichen und Tannen ragten meterweit nach oben, der Boden feucht und schlammig. Tyler hatte sich den Rucksack umgeschnallt und Josh hatte sich mit einer gefundenen Axt abgefunden. Nach der Ermordung des jungen Angreifers zu beginn gab es einen weiteren Kanonenschuss. "Wo sollen wir hin? Wir irren hier schon seit einer gefühlten Stunde herum. Wir müssen einen Stopp einlegen." Wiederwillig gab Tyler nach. Beide suchten sie nach einem großen robusten Baum. Wollten sich in der Baumkrone einnisten.

"Was ist los?" Josh rückte näher an Tyler. Der Ast war breit genug für beide. Tylers braune Augen brannten, sein Körper zitterte. Tränen wanderten an seinen geröteten Wangen herunter. Glitzerten in der prallen Sonne. "Ich-ich-" der junge mit dem braunen Haar stotterte, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Du musstest ihn umbringen. Du hast mir das Leben gerettet." Josh fuhr seinem Nebenmann durch dessen Haar. "Das ist doch nicht-" Ein lautes Knacken unter ihnen brachte die Jungs aus Distrikt zwölf zum schweigen.

"Verdammt Ryan!" Josh hörte wie Brendon seinen Teamkollegen wütend anzischte. Tyler war weiter nach unten geklettert, er tat es ihm gleich. "Brendon, hast du das gehört?" Ryan wollte zu einem weiteren Satz anlegen, wurde jedoch still. Wie die anderen Tribute trugen auch die Jungs aus Distrikt elf alte Springerstiefel, schwarze Hosen und olivfarbene Oberteile. Eine Vorgabe aus dem Kapitol.

"Oh fuck. Da sitzen welche in dem Baum." Mit voller Wucht landete Tyler auf dem moosigen Boden. Seine Hände streiften die dunklen Blätter einer Brennnessel. Brendon zückte ein kleines Messer. "Bitte nicht." Josh war nun auch aufgetaucht, blickte sich um. Ein weiterer Kanonenschuss. Ryan zuckte zusammen. "Warum denn nicht? Zwei weitere die uns nicht mehr killen können." Tyler machte einen Schritt auf die beiden zu. "Wir sollten uns verbünden. Zu viert sind wir stärker, schlauer als zu zweit. Bitte Brendon."