Tylers braune Augen weiteten sich. Sein Herz schlug so schnell als sei er soeben einen Marathon gelaufen. Seine Beine fingen an zu zittern. Schützend stellte sich Josh vor ihn. Seine Brust bebte. Seine Hände hatte er geballt. Der Regen wurde zur Nebensache.
"Wag es ja nicht!" Brendon spannte trotzdem der Warnung seinen Bogen erneut an. Adrenalin durchzog seine Adern. Flutete mit seiner Trauer seinen Körper. Seine Seele auf einem sinkenden Schiff. Tyler vergrub seine Fingerkuppen in Joshs Jacke. Schluchzte laut. Seine Wurfmesser lagen verstreut auf dem moosigen, nassen Boden. Ihr Rucksack lag noch immer in der Mitte der freien Kampffläche. Das Feuer war schon lang erloschen. Langsam fängt Brendon an zu lachen. Weitere Tränen blitzen auf und kullern über seine bleichen Wangen. "Ich hätte mich niemals auf euch einlassen dürfen! Von Anfang an wart ihr mir nicht geheuer! Ich habe ihn geliebt!"
Langsam legte Tyler seine Hände auf Joshs Rücken. Dieser versuchte mit Brendon zu reden was jedoch scheiterte. Als Tyler etwas unter dem nassen Oberteil spürte wurdedieser stutzig. Kalt und hart. Irgendetwas hatte Josh versteckt. Er ertastete einen Griff. Anscheinend ein kleines Messer. Unauffällig zückte er es. Brendons Augen fixierten seinen Beschützer.
"Es tut mir leid Brendon." Tyler war hervorgesprungen, das Messer in seiner Hand. Holte aus, warf es und traf das Herz seines Gegenübers. Dieser landete nach kurzem Wanken auf dem Boden. "Tyler."
Brendon lag neben Ryan. Seine Augen geschlossen. Hätte Tyler nicht den Kanonenschuss gehört so hätte er schwören können, dass Brendon seinen Tod nur vortäuschte.
Er klappte zusammen. Tränen stiegen ihm in die Augen, seine Nase brannte, seine Hände zitterten. Josh kniete sich neben Tyler. Umarmte den zusammengekauerten jungen Mann. Fuhr ihm mit seinen Fingern über den Rücken.
Die Sonne suchte sich langsam aber sicher ihren Platz hinter dem Horizont. Der Wind brachte die Blätter der großen Eichen zum rascheln. Josh spürte wie sein Komplize schluckte. Hatte sich langsam wieder im Griff.
"Josh?" Tylers Augen glitzerten. Seine Tränen hatten die Zeit gestohlen. Es war Nacht, der Mond stand seelenruhig am Himmelszelt. Tyler hatte sie den Gefahren der Nacht ausgesetzt. Das war es zumindest, was ihm die Stimme vorgaukelte. Langsam legte Josh seine Hände auf die glühenden Wangen seines Gegenübers. "Ja?" Seine Stimme überschlug sich. Ihre geröteten Nasenspitzen berührten sich. Tylers Atmung wurde unruhig, die Schmetterlinge in seinem Bauch fingen an ihn zu kitzeln. Auch Josh konnte sie in seiner Magengegend fühlen. Langsam presste er seine Lippen auf die kirschroten von Tyler. Er erwiderte den Kuss. Der braunhaarige Junge blendete alles um sich herum aus. Er drückte seine Lippen weiter gegen Joshs ehe dieser sein Gesicht zurückzog. Er grinste. "Ich glaube ich habe mich in dich verliebt."
Es war nur ein leises Hauchen dennoch hatte Josh es klar und deutlich verstanden. Der Wind wurde mit jeder Sekunde stärker. Seine Hände wanderten auf die Oberschenkel seines Partners. Küsste Tyler erneut. "Ich mich auch in dich. Es ist nur..." Langsam schweifte Josh ab. Blickte auf die Silhouetten von Ryan und Brendon. Er hatte sie nebeneinander gelegt, die Axt und das Messer entfernt und das Blut weggewaschen. Tyler hatte Blumen um die beiden gelegt. Sie wurden von den jungen Männern aus Distrikt zwölf ehrwürdig verabschiedet.
Tyler stand auf, zog Josh mit nach oben. Er wirkte auf einmal so aufgelöst, so zerbrechlich. Zog ihn zu sich. "Bitte verlass mich nicht. Tyler, bitte verlass mich nicht!" "Ich werde dich niemals verlassen. Niemals. Du bist mein ein und alles. Ich werde niemals die Hand gegen dich erheben geschweige denn dich umbringen." Josh drückte sein bleiche, rechte Wange gegen die Brust seines Freundes. Er weinte, lauschte den Grillen, verfolgte mit seinen glasigen Augen eine kleine Gruppe Glühwürmchen.
Schweigend kletterten Josh und Tyler auf einen der Bäume welcher in der Nähe stand. Der gelbhaarige Junge hatte sich beide Rucksäcke umgeschnallt. Setzte sich neben seinen Freund auf einen Ast. Müde legte Tyler seinen Kopf in den Nacken, rückte näher an seinen Freund heran. Griff nach seiner Hand. Langsam fiel Tyler in einen ruhigen, entspannten Schlaf.
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Hunger Games - Joshler (german)
Hayran KurguTyler Joseph und Josh Dun. Zwei junge Männer aus Distrikt zwölf. Bestimmt um an den 83 Hungerspielen anzutreten. Schicksal oder doch Zufall? Warnung: Nicht für jeden geeignet. Wer Probleme mit Kampf, Brutalität und Tod hat sollte diese kurze FF nic...