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Tylers Atem stockte, sein Puls raste. Er fühlte sich mit einem Mal so verletzlich, angreifbar. Vögel kreischten über seinem Kopf. Schrill. Wäre er nicht in dieser Lage gefangen, hätte Tyler versucht einen von ihnen zu erlegen. Er hatte Hunger, sein Magen knurrte ununterbrochen. Auch Josh kämpfte mit diesem Gefühl.

"Da ist niemand!" "Ich dachte aber-" "Das ist es ja! Du dachtest. Wie kann es eigentlich sein, dass sie so einen Idioten wie dich hier her schicken. Du bist echt eine Qual." "Pete-"

Aufmerksam lauschte Josh den beiden Stimmen. Sie wirkten verzweifelt. Er war froh seine Camouflagejacke zu tragen. Noch blieben Sie unentdeckt. Noch. Ryan hatte angefangen breit zu grinsen. Auch er hatte schon so manche Diskussion mit Brendon geführt.

"Lass uns wieder von hier verschwinden." Langsam trotten die Stimmen weg. Entfernten sich. Brendon blickte sich um. Nach kurzer Zeit stand er wieder sicher auf den Beinen, half seinem Partner auf. Blickte fragend in die Runde. Wusste nicht was er machen sollte. Die Sonne stach auf ihre Köpfe und die Wasserressourcen waren fast schon aufgebraucht. Seine Lippen waren trocken und rissig geworden. Auch Tyler hatte dieses Problem. "Wir müssen es entweder in die Mitte oder zurück schaffen. Wer weiß was in der Dunkelheit lauert." Ryan sprach vorsichtig weiter: "heute morgen hatte es fünf Kanonenschüsse gegeben. Das heißt..." "Es leben noch fünfzehn Tribute und wir sind vier von ihnen." Tyler erschauderte bei diesem Gedanken. Acht Personen hatten ihr Leben gegeben. Für ein Spiel das keinen Sieger hervor brachte. Es machte den Gewinner schwach und brach ihn. Würde er vor Josh sterben? Oder werden sie gemeinsam sterben? Am Ende würde Josh ihn umbringen müssen, dass stand für Tyler fest. Nur einer konnte gewinnen.

"Tyler!" Ein plötzlicher Schrei nach seinem Namen brachte ihn zurück in die Realität. Raus aus seinen Gedankengängen. Josh hatte ihn gerufen, ihm etwas zugeschrien. Erst jetzt realisierte er die Geschehnisse. Die zwei Stimmen, Patrick und Pete hatten sie in eine Falle gelockt. Hatten einen Kreis aus trockenen Ästen um die Vierergruppe angelegt und angezündet. Sie waren direkt hineingelaufen. Das Feuer loderte höllisch, Ruß stieg empor. Pfeile flogen auf sie zu.

Ryan und Tyler hatte es noch aus dem Kreis geschafft kämpften mit Patrick. Aggressiv flogen die Fäuste, Blut tropfte edel auf das saftig grüne Moos. Josh hielt seine Axt locker in seinen Händen. Als Brendon sich duckte warf er sie direkt auf Pete zu. Doch war es nicht Pete den er getroffen hatte. Und war es nicht der erklungene Kanonenschuss, welcher dem Jungen aus Distrikt fünf gelten sollte.

Wie im Trance drehte Brendon Pete den Kopf um. Der insgesamt neunte Kanonenschuss ertönte. Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt. Tyler hatte Patrick umgelegt. "Ryan! NEIN!" Brendon schrie was das Zeug hielt. Rannte auf den zusammengesackten Jungen zu. Die Axt hing zwischen seinen Augen, warmes, Dunkles Blut tropfte zu Boden. Brendon sackte zusammen. Lehnte sich über Ryan. Heulte.

Josh stand wie versteinert da. Das Feuer hatte aufgehört und gewährte ihm einen Blick auf seine Tat. Erschrocken warf er seine Hände vor seinen Mund. Krümmte sich, schluchzte kurz auf. Er war ein Monster. Er hatte seinen Teamkollegen getötet. Monster. Er hätte es verhindern können. Ryan würde noch leben. Monster. Das einzige Wort welches sich in seinem leeren Kopf befand.

Tyler ging ein paar Schritte auf den Jungen mit dem gelben Haar zu. Wurde jedoch abgewiesen. Flüsterte ihm ein 'Josh...' entgegen. Brendon schrie nochmals auf. "DAS IST DEINE SCHULD!"

Wolken schoben sich vor die Sonne. Es fing langsam an zu Regen. Die Spielmacher wollten mehr Drama. Wollten den Zuschauern etwas genüssliches zeigen. Tyler stellte sich vor seinen Freund. Brendon war wütend aufgesprungen. Seine Augen gerötet. Er hatte sich in Windeseile seinen Bogen, sowie einen Pfeil geschnappt. Die Sehne spannte, den Pfeil auf Josh gerichtet. "ICH HAB IHN GELIEBT! DU BASTARD!" Josh wurde hinter Tyler immer kleiner. Tränen glühten auf seiner Wange. "Bitte Brendon. Nicht!" Der Junge mit dem braunen Haar aus Distrikt zwölf Strecke Schützend seine Arme nach vorne. "Wir müssen zusammenhalten. Als Team schaffen wir das. Bitte bring ihn nicht um." Seine Stimme zitterte. Er hatte schon lange ein Auge auf den Jungen mit dem gelben Haar geworfen. Jetzt hatte er es richtig wahrgenommen. "Stimmt. Ihn sollte ich nicht umbringen. Ich bringe einfach auch die Person um die er liebt. Dich Tyler."

Hunger Games - Joshler (german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt