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Der Regen hatte langsam aber sicher ein Ende gefunden. Josh saß am Eingang der Höhle, blickte nach oben. Die vermeintlichen Sterne strahlten fröhlich vor sich her, die Temperatur sank mit jeder Minute. Ein Feuer zu entfachen wäre nützlich dennoch wollte Josh sein Leben nicht noch mehr riskieren. Er hatte sich über den Tod schon viele Male den Kopf verbrochen doch noch nie fühlte er sich diesem so stark verbunden.

"Hey." Tyler hatte sich von hinten an seinen Freund angeschlichen. Bückte sich um ihn zu umarmen. Josh konnte dessen schnellen Herzschlag spüren. Hatte Tyler etwa Angst? "Alles okay bei dir Ty?" Er antwortete mit einem schnellen, klommen 'ja'. Ryan und Brendon versuchten sich auszuruhen, Tyler hatte sich für die erste wacht gemeldet. "Wir müssen das hier schaffen. Versprich mir bitte, dass du dich niemals gegen mich wendest." Tylers Atem stockte. Josh hatte ihn zu sich gezogen. Er landete auf dessen Schoß. Langsam fing der junge Mann aus Distrikt zwölf mit seinen zarten Fingerkuppen an, durch die braunen Haare seines Gegenübers zu streichen. Er grinste glücklich, was auch Tyler zum schmunzeln brachte.

"An was denkst du gerade?" "An meine Familie. Josh sie fehlen mir. Mir fehlt unser altes Leben." Langsam vergrub er sein Gesicht in Joshs Brust. Der junge Joseph war gebrochen. Einen umgelegt und schon hatte er sich geändert. Risse an der Maske. "Wollt ihr euch etwas ausruhen? Ich kann übernehmen."

Ein verschlafener Brendon taumelte auf Tyler und Josh zu. Seine Stimme war trocken und rau. In seinen Händen hielt er seinen Bogen sowie Pfeile. Sein schwarzes Haar hing ihm wirr im Gesicht, was ihm jedoch nicht ausmachte. Beide nickten, begaben sich anschließend zu Ryan welcher tief und fest schlief.

Der nächste morgen brach an. Josh wachte durch einen leichten Druck auf seine Brust auf. Tyler hatte es geschafft sich in der Nacht auf ihn zu rollen. Brendon saß noch immer an dem selben Punkt wie zu Beginn seiner wacht. Ryan hatte sich jedoch zu ihm gesellt. Beide hielten sie Brombeeren in ihren Händen. Sie hatten diese in der Nähe des Bachs entdeckt. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Erhitzte den feuchten Waldboden. Josh versuchte sich zu erinnern wer schon ums Leben gekommen war.

Dan, der Tribut aus Distrikt zwei.

Er spürte wie Tyler sich kurz bewegte, wie er seine Atemzüge angepasst hatte.

Jenna, Distrikt 9.

Langsam öffnete Tyler seine Augen. Verschlafen und gerötet. Er grinste kurz.

Dallon, Distrikt 4.

Josh wollte soeben etwas sagen, da kam ihm Brendon auch schon in die Quere. "Wir sollten langsam weiter. Die finden uns sonst noch. Zudem gibt es in der Mitte vielleicht eine Creme die gegen diese verdammt brennende Haut hilft." Ryan lachte, schnappte sich seinen Rucksack. Perplex stand Tyler auf. Realisierte noch nicht was soeben geschah. Josh hatte sich den zweiten Rucksack geschnappt. Ebenso eine Handvoll Beeren um seinen Hunger zu stillen. Um zu überleben müssen sie auf die jagt, dass stand fest.

Genervt und überangestrengt ließ Brendon sein Messer wieder in seine Tasche gleiten. Auf der Suche nach der Mitte hatte er sich und die anderen drei nur noch weiter in die Irre geführt. Der Wald war noch dichter geworden, die Luft noch feuchter und jede Bewegung noch anstrengender. Zwar hatten sie auf ihrer Suche ein Rebhuhn erlegt, dieses würde aber nicht für den vollen Energieschub sorgen. "Stopp."

Langsam ging Brendon in die Hocke, seine linke Hand hatte er ausgestreckt und nach unten gezogen. "Setzen."
Die anderen folgten seinen Anweisungen. Warfen sich jedoch verwirrte Blicke zu. Josh hatte sich nahe an Tyler gesetzt, ohne zu aufdringlich zu sein. Den braunhaarige Junge aus Distrikt zwölf schien das nicht zu stören. Er liebte die Nähe seines Freundes. Leise flüsterte er Ryan ein 'was ist los?' Entgegen. Stumm zuckte dieser mit den Schultern. "Wir können hier nicht weiter. Stolperfallen. Nicht von den Spielmachern." Aus Reflex griff Tyler nach seinem Wurfmesser, Josh zu seiner Axt und Ryan versteckte sich schützend hinter Brendon. "Was macht dich da so sicher?" Ein lautes knacken von Ästen. Keine fünf Meter von dem kleinen Trupp entfernt. "Was wohl Josh?! Die da!"

Hunger Games - Joshler (german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt