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Brendon überlegte kurze Zeit, steckte dann aber sein Messer weg. Hielt Josh und Tyler seine Hand hin. An den Fingern klebte getrocknetes Blut. Tyler versuchte dies zu ignorieren. "Verbündete." Josh schlug glücklich ein. "Verbündete", antwortete er nochmals um das soeben ausgesprochene endgültig zu besiegeln.

Die Sonne stand nun perfekt über Tylers Kopf. Müde summte er eine Melodie. Der Rucksack scheuerte, seine Schultern schmerzten. Josh ging neben ihm, Brendon und Ryan trotteten voraus. Sie hatten auf ihren Weg in den Wald einen kleinen Bach entdeckt. Zudem wollten sie sich in der Mitte erneut umsehen. "Das klingt schön."

Josh hatte die Stille durchbrochen welche zwischen den zwei Teammitgliedern seit ihrem Aufbruch herrschte. Die anderen zwei hatten nichts mitbekommen, diskutierten aus welcher Richtung sie kamen. Tylers Wangen färbten sich leicht rosa. Er grinste blickte dennoch schüchtern zu Boden. Wollte sich nicht ausmalen Josh zu verlieren. Schließlich konnte nur einer gewinnen. "Danke." "Warum bist du so schweigsam?" Josh zog die Jacke aus, band sie sich um seine Hüfte. "Ich denke einfach nach. Zudem wüsste ich eh nicht über was wir reden sollten. Es ist ja noch nichts wichtiges Passiert." Josh lachte laut auf. Tyler, aber auch Ryan, warfen ihm verwirrte Blicke zu. Josh zeigte nach oben.

Nicht in den Himmel, sondern auf die Kuppel. Die Wand zwischen Leben und Tod, Realität und Fiktion. Fiktion. Die Zuschauer bekamen das zu sehen was sie wollten, eine Show. Und Tyler war einer von den Protagonisten. "Denen fällt doch bestimmt irgendwas ein." Der junge Mann aus Distrikt zwölf nickte nur.

"Wir sind da." Brendon drehte sich glücklich herum, legte seinen Bogen sowie den Köcher ab. Josh kramte aus dem Rucksack zwei Flachmänner welche er sofort anfing aufzufüllen. Ryan tauchte seinen Kopf in den kleinen See. Eine Abkühlung war genau das was sie nun brauchten. Doch hielt sich ein ungutes Gefühl an Tyler fest. Die Spielmacher hatten noch nicht eingegriffen.

"Wir sollten schleunigst verschwinden." Brendon blickte verwundert zu Tyler. Stellte sich ihm gegenüber. Wolken hatten sich vor die Sonne geschoben, die Temperatur sank rapide. Auch Ryan hatte sich aufgestellt, bereit zum Aufbruch. "Josh." Kleine Regentropfen prasselten auf den Boden. Brannten auf Tylers Haut. Saurer Regen. "Verdammt Josh! Steh auf!" Tyler rüttelte an Joshs breiten Schultern. Dieser sprang mit einem Ruck nach oben. Die Flachmänner voll gefüllt stopfte er sie wieder in den Rucksack. Brendon und Ryan waren schon voraus gerannt, suchten nach einer kleinen Höhle oder einem anderen Platz zum unterstellen.

Mit einem festen Ruck griff Josh nach Tylers Hand. Gemeinsam rannten sie durch den Regen. Ihre Haut wurde langsam von den Tropfen rau. Brannte, fing, an schon trocken stellen an, zu bluten. Angestrengt biss Josh sich auf seine aufgeplatzte Unterlippe. Dan hatte ihm ziemlich was mitgegeben. "Kommt Leute!" "Schneller!"

Schwer atmend erreichten auch Josh und Tyler die kleine Höhle. Der Regen war immer stärker geworden. Ryan stützte sich an Brendon ab welcher ausgepowert in die Hocke gegangen war. Er zeigte wütend nach draußen. "Hier ihre Antwort." "Wir sollten uns erstmal ausruhen. Wer weiß wann wir wieder wegrennen müssen." Ryan hatte das Wort ergriffen. Blickte in die Runde. Josh hielt noch immer Tylers Hand. "Wie groß ist eigentlich die Arena?" Brendon zuckte mit den Schultern auch die anderen konnten ihm die Frage nicht beantworten.

Aufgeweckt lief Ryan hin und her. Er hatte Angst, Panik durchfuhr seinen zitternden Körper. Die Sonne war untergegangen, der Mond aufgestiegen. "Hey Ryan alles wird gut." Brendon versuchte ihn zu beruhigen. Umarmte den Jungen aus Distrikt elf. "Was wenn die anderen und finden? Wenn Sie uns in der Nacht einfach abschlachten?!" Tyler und Josh hatten sich etwas von ihren Mitstreitern entfernt. "Das wird nicht passieren." Tränen. Ryan heulte, wollte alles nicht mehr war haben. Ignorierte die Musik welche laut ertönte. Die Anzeige der Gefallenen. Die anschließende Stille. Ryan Ross konzentrierte sich ausschließlich auf seine Panik. Auf jeden Atemzug den er bekommen konnte. Auf jeden Schlag mit den Wimpern. "Ich werde immer mit dir kämpfen, für dich kämpfen."

Hunger Games - Joshler (german) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt