Kapitel 1
Marinette
Unsicher lief ich auf und ab. Mein Magen schlug seit Stunden schon Purzelbäume, auch wenn Tikki versuchte, mich zu beruhigen. »Marinette! Sei doch nicht so nervös, entspann dich! Was ist denn nur los mit dir?« »Mit mir los? Gar nichts!«, beteuerte ich schnell und kicherte schrill. Automatisch beschleunigte sich mein Schritt und ich rannte regelrecht von einer Seite meines Zimmers zur anderen. »Was soll schon mit mir los sein? Ich meine, es ist ja nicht so, als wäre das ein Date! Nein, ganz sicher kein Date! Oder? Naja, Dragon hat mich eingeladen, etwas mit mir zu unternehmen und das, nachdem er mir gesagt hat, ich wäre hübsch und selbstlos, aber das muss doch nicht heißen, wir hätten ein Date, oder?«, stammelte ich nervös lachend vor mich hin. Tikki seufzte schwer und schwebte mir hinterher. »Ich verstehe das nicht. Warum hast du denn zugesagt, wenn du nicht mit ihm ausgehen willst?« Abrupt blieb ich stehen. »Will ich ja! Was? Nein, will ich nicht! Ich meine... Ach, verdammt!« Müde rieb ich mir die Stirn und setzte mich auf mein Bett. »Dragon ist... einerseits ist er Cat Noir so ähnlich: ständig Witze reißend, unbedacht, aber mutig und clever. Und dann gibt es da Momente, in denen er so völlig ernst ist und ich das Gefühl habe, dass er mich besser kennt, als ich selbst.« Tikki legte den Kopf schief. »Ich dachte, du wärst in Adrien verliebt?« »Bin ich ja auch! Habe ich etwas anderes gesagt? Nein, sicher nicht! Oder?« Und -schwups - war meine Nervosität wieder da. Tief durchatmend versuchte ich, wieder etwas runterzukommen und fuhr fort. »Jedes mal wenn ich Adrien sehe, habe ich das Gefühl, den Boden zu verlieren. Ich kann ja kaum gerade aus denken, wenn er in der Nähe ist! Er ist... wie die Sonne für mich. Aber ich glaube nicht... dass er mich auch so sieht. Oder überhaupt sieht. Und wer könnte es ihm verübeln? Er ist ein Model, intelligent, beliebt... Ich bin nur das komische Mädchen, dass keine zwei Sätze hintereinander sagen kann. Aber Dragon... er scheint mich wirklich zu mögen! Trotz meiner Ungeschicklichkeit und Makel.« »Natürlich tut er das! Diese Makel sind nämlich absolut liebenswert! Niemand ist völlig perfekt, weder du noch Adrien! Noch Ladybug!« Das kleine Kwami setzte sich auf meine Schulter und strich mir über die Haare. »Aber ich hatte auch das Gefühl, dass Dragon wirklich etwas für dich empfindet. Nebenbei bemerkt. Und du solltest ihm eine Chance geben.« Ich nickte und stand auf. Im Handumdrehen hatte ich meine normalen Klamotten gegen ein Kleid getauscht, das ich schon vor Ewigkeiten gemacht hatte. Dazu noch eine kleine Tasche für Tikki und es war perfekt. »Glaubst du, Dragon wird in seinem Kostüm kommen? Oder wird er die Maske abnehmen?«, fragte meine kleine Freundin neugierig. Die Maske... »...ab-b-b-nehmen?! Du meinst, seine geheime Identität zeigen!? Nein! Auf keinen Fall! Das kann er doch nicht machen!« Ich könnte als Ladybug unmöglich mit ihm zusammenarbeiten, wenn ich die ganze Zeit daran denken musste, dass ich ihn im normalen Leben kannte. »Und um wie viel Uhr willst du dich mit ihm treffen?«, fragte Tikki während sie in meine Tasche huschte. Ich sah auf die Uhr. »Um sechs Uhr am Ufer der Seine- WAS?! Ich bin zu spät! Das schaffe ich so nie!« Tikki seufzte und kam wieder hervor. »Na los, du weißt, was du sagen musst.« »Tikki, verwandle mich!« Im Eiltempo sprang ich aus dem Fenster und ließ mich von meinem Jo-Jo von Dach zu Dach ziehen. Pünktlich auf die Sekunde landete ich in einer leeren Gasse und verwandelte mich zurück, strich das Kleid glatt und trat auf den Platz, an dem wir uns treffen wollten. Es wurde gerade dunkel und die Laternen gingen an, als Dragon neben mir landete. »Bon Soir, Prinzessin! Ich- Wow.« Erst jetzt sah er mich richtig an, für eine halbe Ewigkeit starrte er mich nur an. Mein Gesicht wurde knallrot und ich sah zu Boden, was Dragon wohl wieder etwas wachrüttelte. »Du siehst umwerfend aus, Marinette.« »Ach, d-du hast dich aber auch ganz schön herausgeputzt.«, antwortete ich verlegen und betrachtete ihn genauer. Er trug - zum Glück! - seine Maske, aber sein Kostüm hatte sich verändert. Statt des üblichen geschuppten Anzugs trug er ein schwarzes Hemd, darüber eine geschuppte Jacke. Seine kohlschwarze Hose war von roten Flammenmustern überzogen. »Wollen wir gehen, Madame?«, fragte er schließlich und verneigte sich scherzhaft. »Aber sicher, Monsieur!«, antwortete ich und knickste mehr schlecht als recht. Lachend hakte er sich bei mir unter, erst da fiel mir ein, dass er gar nicht gesagt hatte, wo wir denn hingingen. »Was machen wir heute eigentlich?«, fragte ich neugierig, aber Dragon lächelte nur geheimnisvoll. »Das wirst du gleich sehen.«
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Miraculous - eine eigene 2. Staffel
FanfictionUnsicher betritt Marinette die Wohnung, direkt vor ihr sitzt ein vom Alter gebäugter Mann. Mit wissenden Augen sieht er sie an. »Ah, hallo, Ladybug.« Die Tür schwingt zu und... ENDE?! Nein! Bitte nicht! Nicht jetzt! Wie gemein ist das denn?! So zumi...