Marry you

556 13 2
                                    

Rückblick -3 Monate zuvor-
Lexie Grey war gerade dabei durchzudrehen. Wie eine Verrückte lief sie durch den Raum und plapperte unaufhaltbar vor Nervosität vor sich hin. „Was, wenn er mich den Gang langlaufen sieht und sich doch anders entscheidet? Er wird mich sehen und denken, dass ich eine Psychopathin mit fotografischem Gedächnis bin. Was, wenn er mich doch nicht will? Er will mich nicht heiraten, Meredith. Mal ganz ehrlich. Wieso sollte er auch? Ich... ich glaube ich kann das nicht. Er erzählt Derek bestimmt gerade, dass er kalte Füße hat und wird das ganze ablasen. Denkst du das nicht auch? Er wird sich daran erinnern, dass ich seinen Penis gebrochen habe, dann wird er..." Meredith lachte schockiert. „Du warst das? Du bist wirklich unglaublich." Sie grinste Lexie an, die nun noch verzweifelter hin und her lief. „Toll, ja, ich bin unglaublich. Unglaublich zerstörerisch. Ich werde das alles kaputt machen." Kopfschüttelnd widersprach Meredith ihr „Lexie Grey! Hälst du jetzt wohl endlich mal den Mund? Das ist ja nicht auszuhalten. Seit einer Stunde muss ich mir deine Nörgelei schon anhören. Wenn ich dir eins versprechen kann, dann dass du hier die Einzige mit kalten Füßen bist. Ich weiß zwar du kannst da nichts für, denn du bist nun mal eine Grey, aber du bist nicht die Dunkle und Verdrehte! Du bist die immer glückliche, optimistische Grey, mit den Smiley Postern an den Wänden. Und weißt du, wer du noch bist? Und da bin ich mir zu 100% sicher... du bist Marks Seelenverwandte. Und sieh dich an, du siehst wunderschön aus. Also bitte Lexie, wenn Mark dich den Gang langlaufen sieht, wird er vor Vorfreude platzen. Er wird nicht weglaufen. Er wird sich zurückhalten müssen, um dich nicht noch vor dem Eheversprechen zu küssen und er kann bestimmt nie wieder die Augen von dir lassen, so atemberaubend, wie du aussiehst." Lexie drehte sich um, um einen Blick in den Spiegel zu werfen. Ihr Kleid war ein Traum in weiß, ihre dunkelbraunen, gelockten Haare fielen ihr offen über die Schultern und waren hinten seitlich geflochten. Der Schleiher saß perfekt und fiel ihr über die Schultern. Ihr Make-Up saß ebenfalls perfekt. Sie fand sich zwar selbst heute wunderschön, jedoch konnte sie trotzdem nicht glauben, dass sie und Mark heute heiraten würden. Sie konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass ihr Traum in Erfüllung gehen wird. Im Seattle Grace Mercy West ging nichts gut aus. Sie würde sich nicht wundern, wenn während der Zeromonie ein Blitz in die Kirche einschlagen würde.  Das wäre doch typisch, nachdem Meredith die Hand in einem Mann mit einer Bombe hatte und fast ertrunken wäre, Izzie Krebs bekommen hat und George von einem Bus mitgenommen wurde, ein Amokläufer eine Waffe aus sie gerichtet und sie alle bei einem Flugzeugabsturz beinahe ums Leben gekommen wären. Wieso sollte es diesmal gut ausgehen? Lexie versuchte verzweifelt die Tränen zurückzuhalten. Sie hatte so eine Angst, dass ihr Traum sich einfach in Luft auflösen könnte. „Meredith? Alle gehen und alle sterben hier. Sag mir bitte, wieso sollte Mark bleiben?" Meredith ging auf ihre Schwester zu und umarmte sie fest. Diese Geste schien Lexie ein wenig zu beruhigen „Weil er dich liebt. Weil Mark dich aufrichtig und bedingungslos liebt, Lexie. Also reiß dich zusammen und komm mit. Jetzt wird geheiratet."

In der Gegenwart
Lexie und Mark lagen nebeneinander im Bett und starrten schon seit mindestens einer Stunde schweigend an die Decke. Ihre Gedanken waren nach diesem ereignisreichen Tag lauter als tausend Worte. Sie waren beide dankbar dafür, dass sie die Fähigkeit hatten ununterbrochen miteinander zu reden und zu lachen, aber auch einfach nur zusammen still zu sein. „Mark?" Mark war ausgesprochen froh, dass Lexie immer genau den richtigen Zeitpunkt dafür fand, das Schweigen zwischen ihnen zu brechen. „Hm?" Lexie setzte sich schnell auf und er tat es ihr gleich, um ihr in die Augen schauen zu können. Besorgt, wegen des nervösen Ausdrucks in Lexies Gesicht, fragte Mark sie, ob alles gut sei. Sie lächelte ihn zurückhaltend an und nickte mit dem Kopf „Ich denke schon." Verwirrt  über ihr Verhalten sagte Mark „Du kannst mit mir reden,Lex. Egal, was ist." „Ja das weiß ich doch." Zögernd begann Lexie zu sprechen, bis ihre Worte sich vor Aufregung, wie gewohnt überschlugen „Also... heute da... vergiss es, auch schon gestern... oder war es vorgestern? Ach, ist ja auch egal... da habe ich gemerkt, dass mir total schlecht ist, aber nicht so gewöhnlich schlecht, wie wenn man zuviel Schokolade gegessen hat, sondern so richtig schlecht... richtig, richtig schlecht." Mark fing an zu lachen „Komm zum Punkt, Baby." Lexie atmete tief ein „Okay, ich hab nachgedacht und ich hab mich doch wirklich komisch verhalten in letzter Zeit. Findest du nicht? Und dann habe ich was gemerkt und zwar.. oh nein... ich rede schon wieder um den heißen Brei herum, nicht?" Bestätigend nickte Mark und guckte sie erwartungsvoll an. Er wollte endlich wissen, worauf sie hinauswollte. Sollte er sich Sorgen machen? Lexie fuhr stotternd fort „Du hast absolut Recht. Ich sollte wohl endlich zum Punkt kommen. Aber es ist wirklich unfassbar schwer es laut auszusprechen. Ich glaube es ja selbst kaum... Okay, ich werde es dir jetzt einfach sagen. Mark, ich bin schwanger." Lexie lächelte nervös, während sie darauf wartete, dass Mark eine Reaktion zeigte.  Nachdem er sie Sekunden einfach nur geschockt angestarrt hatte, verwandelte sich der Schock in Ungläubigkeit. Stotternd fragte er „Was... was hast du gesagt Lex? Hast du gesagt, dass wir... wir ein Baby bekommen? Das hast du doch gesagt?" Lexie nickte und versuchte zu deuten, ob Mark sich freute oder ob er immer noch unter Schock stand. Ihre Frage beantwortete sich kurz darauf von selbst, als Mark plötzlich anfing, wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen. Gerührt sagte er lächelnd „Ich hab alles, was ich jemals wollte. Du bist das Beste, was mir je passiert ist." Vor Erleichterung fing Lexie unkontrollierbar an zu schluchzen. Besorgt nahm Mark sie in den Arm und hielt sie ganz fest. Er streichelte sanft ihre Haare und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Lexie erwiderte diese Geste indem sie ihn erst sanft und dann leidenschaftlich auf die Lippen küsste. Die beiden konnten sich nur schwer voneinander lösten und Lexie flüsterte ihm schließlich leise zu „Ich liebe dich auch."

„Vor ein paar Jahren kamst du wie ein Hurricane in mein Hotelzimmer gestürmt und batst mich dich zu lehren. Ich wusste sofort, dass du mein Leben komplett auf den Kopf stellen würdest. Und ich hatte Angst, ich hatte eine Heidenangst und diese Angst habe ich immer noch. Und weißt du wieso? Weil mir genau in diesem Moment bewusst wurde, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas zu verlieren hatte. Deswegen kann und will ich keine Sekunde in meinem Leben mehr ohne dich verbringen. Ich liebe dich und das werde ich auch für immer. Das ist ein Versprechen. Wir sind doch füreinander bestimmt Lex, füreinander bestimmt." Lexie lächelte ihn mit feuchten Augen an und sah, dass Mark ebenfalls Tränen in den Augen hatte. Lexie bestätigte seine Aussage „Füreinander bestimmt." Erwartungsvoll richteten die beiden ihren Blick auf den Pfarrer. Dieser reagierte schnell „Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

'Cause it's a beautiful night
we're looking for something dumb to do
Hey baby, I think I wanna marry you
Is it the look in your eyes
or is it this dancing juice?
Who cares, baby
I think I wanna marry you'
~Marry you, Bruno Mars

Füreinander bestimmt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt