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Gotham, Arkham Asylum

Erneut begann ein Tag an meinen neuen Arbeitsplatz.
Seit einer Woche therapierte ich nun schon den Clown und unsere gemeinsamen Stunden lagen mir sehr an Herzen.
Er ist ein spannender Mann mit einer Vergangenheit, die einem Mysterium gleicht...

,,Doktor Quinzel, ach meine Harleen da bist du ja!", hörte ich Mista J rufen.
Seine Stimme gibt mir den Kick, einen ganzen Tag in Arkham zu überstehen.
,,Guten Morgen, Mista J", ich setzte mich auf den Stuhl in diesem kahlen Zimmer und begann meine Sachen herzurichten.
Block, Stifte, Akte.
,,Ich lebe für diese Momente mit die Harley, ich hoffe du weißt das...", ich blickte in sein Gesicht, weil ich von seiner Aussage überrumpelt bin.
In seinen blassen Augen lag eindeutiges Verlangen. Schnell wandte ich mich ab, bevor ich noch zu sabbern beginne.
Aber dennoch spürte ich, wie sich meine Wangen erhitzen und das nächste was ich hörte war Joker's Lachen.
,,Nicht so schüchtern, das Rote steht die nicht Harleen. Aber blasse Haut würde dir sicherlich stehen!"
Erneut starrte ich ihn an, wurde aber aus meinen Gedanken gerissen, als er mir zuzwinkerte.
Ein kleines Lächeln entfuhr mir, aber meine innere Stimme störte mich.
Harleen reiß dich zusammen! Er ist ein verdammter Patient!
Ist er nicht!, verteidigte ich mich.
Und wie er das ist meine Liebe! Jetzt hör sofort auf Harleen Francis Quinzel!
,,Hör auf!", entkam es mir und ich klopfte mir auf den Kopf.
,,So geht es mir auch manchmal, Harley", sprach der Grünhaarige gegenüber mir.
,,Bitte?"
,,Die Stimmen, so geht es mir auch manchmal..."
Oh nein!
Er denkt jetzt bestimmt, ich habe selbst ein paar psychische Probleme!
,,Ehm Mista J, dass war ein Ausrutscher. Aber reden wir doch über deine Stimme? Was macht sie mit dir?"
Neugierig starrte er mich an.
,,Du willst es wissen? Was sie mit mir machen? Sie geben mir Aufträge."
Stirnrunzelnd betrachtete ich ihn.
Er lässt sich Aufträge von Halluzinationen geben?
Von stimmen?
Aber gut, gehen wir mal weiter darauf ein und schreiben ein paar Stichpunkte auf meinen Block.
,,Die eine Stimme, und das ist ziemlich witzig, ist die Stimme von Batman. Er sagt mir das ich es immer wieder versuchen soll."
,,Was sollst du versuchen?"
,,Na was wohl Harley?", da war er wieder, mein Spitzname.
,,Rate!", forderte mich der Grünhaarige auf und ich begann zu überlegen.
Der Joker versucht Batman umzubringen, also schätze ich mal, dass diese sogenannte Stimme, den Joker überredet Batman zu töten.
Vielleicht hört Mista J Batman's Stimme, weil dieser ihn in die Chemikalien geworfen hat und Batman's Stimme die letzte war, die der Joker wahrnehmen konnte.
Ich erzählte Mista J von meiner Theorie.
,,So schlau...", murmelte er vor sich hin, ,,das ist meine Harley..."
,,Bitte?", unterbrach ich in, konnte mir aber einen Gedanken nicht vertreiben.
Das ist meine Harley.
Er hat mich gerade als ,meine' bezeichnet.
Plötzlich spürte ich eine Gewisse Wärme um mein Herz und lächelte in mich hinein.
,,Aber weißt du was noch witzig ist? Du bist auch eine Stimme in meinen Kopf!"
,,Was?! Das kann nicht sein!", erschrak ich und schrie den Clown schon fast an.
Ich bin eine Stimme von ihm? Das kann doch wohl nicht sein Ernst sein!
,,Doch Harley, diese Stimme in meinen Kopf, sie ist von dir! Seit dem ich dich das erste mal gesehen habe, du diese Wachleute angeschrien hast, hast du mein Interesse geweckt! Und ich deins doch auch, oder?..."
Was? Nein! Doch...nein!
,,Win bisschen...", gab ich kleinlaut von mir.
,,Siehst du? Wie oft hast du an mich gedacht? Sag es!!", herrschte er mich auf einmal an.
Diese Seite an ihm war bis jetzt unentdeckt geblieben, aber man kann feststellen, dass er schnell aggressiv wird.
Ich müsste klare Gedanken fassen, darum schrieb ich meine neue Erkenntnis auf meinen Block.
,,Harley, schau mich an! Wie oft?!"
Wütend schmiss ich den Stift neben mir auf den Tisch.
,,Tut mir leid Joker, aber unter diesen Umständen kann ich sie nicht weiter therapieren."
Entschlossen packte ich meine Sachen und wollte den Raum verlassen, als ich zum letzte mal sein Lachen vernahm.
,,Harley, warum gibst du es nicht zu? Du musst mir nur sagen wie oft. Ist das zu viel verlangt?"
Ich drehte mich um.
,,Auf Wiedersehen, Joker. Unsere Stunden werden, ihren Zustand entsprechend, weitergeführt."
Ein Schmerz.
Ein Stich.
In meinem Herzen.
Doch eisern verließ ich den Raum und befahl den Wachen, meinen Patienten in seine Zellen zurück zustecken.
Siehst du Harleen?! Klappt doch!
Ach halt die Klappe, innere Stimme.

Gotham's Clowns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt