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„Harleen?", kam es lautstark aus den Esszimmer. Naja, wenn man durch diese Villa schreien muss, muss man auch schon verdammt laut sein.
„Ja?"
„Harleen, Essen ist fertig. Alfred und ich warten bis du fertig bist."
„ähm... ja einen Moment, ich muss mich noch umziehen.."
Verdammt, ich möchte Bruce und Alfred nicht warten lassen, also muss ich mich beeilen. In Windeseile suchte ich im Bad die Klamotten her, die mir Alfred in der Stadt besorgte. Seit meiner Ankunft im Hause Wayne traute ich mich nur noch selten vor die Tür. Nun gut ich war seit den 12 Tagen hier nur einmal im Gemüsehäuschen im Garten um Tomaten zu holen, mehr aber auch nicht. Rote schöne Tomaten... Rot... Die Farbe des Jokers.
Denk nicht an ihn, er hat dich entführen lassen!
Aber!
Nein nichts aber! Jetzt zieh dich an oder möchtest du Bruce noch länger warten lassen?
Seufzend zog ich die dunkle Jeans und das dazugehörige T-Shirt an. Nur noch schnell die Haare bürsten und ich sah einigermaßen gut aus.

„Hallo Miss Quinzel!"
„Hallo Alfred, Bruce", begrüßte ich die zwei Herren am Esstisch. Während Alfred mir eine Portion Auflauf auf den Teller rauflöffelte, starrte Bruce angespannt und nachdenklich auf die Zeitung. Als er mich bemerkte legte er die Papiere zur Seite und lächelte mich an.
„Hallo Harleen, wie geht es dir?"
„Danke der Nachfrage, mir geht es gut. Und euch?"
„Auch sehr gut. Gordon möchte heute vorbeikommen. Am Telefon sprach er davon, er hätte eine neue sichere Bleibe für dich gefunden, wobei ich sehr dagegen bin, dass du mein Anwesen verlässt."
„Er hast eine neue Unterkunft für mich? Wo?", gespannt wartete ich auf seine Antwort.
„Außerhalb Gothams. Natür..."
Weiter kam er nicht weil ich schon darauf los plapperte: „Was? Außerhalb Gothams? Nein, nie im Leben, das kann ja nicht sein Ernst sein! Ich lebe hier in Gotham und werde hier auch bleiben!"
„Harleen..."
„Nein um Gottes Willen, was ist mit dem Asylum? Ich muss arbeiten. Ich habe mich jetzt fast eine Woche bei dir durchgeschnorrt, wegen einen Mann, der eine Psychose hat, mich bei sich haben will und deshalb traue ich mich nicht raus. Nein so kann das nicht weitergehen! Nur wegen ihn bin ich in diese Situation geraten, das kann ja nicht mein ernst sein, aber..."
„Harley jetzt hör mir mal zu!", unterbrach Bruce mein Geplapper.
Wegen meines ganzen Geplappers, bemerkte ich gar nicht, dass Alfred gegangen war und Bruce nun neben mir sitzt.
„Ich war noch nicht fertig."
Warte mal hatte er mich gerade Harley genannt? So nannte mich J... halt nein ich darf nicht an ihn denken!
„Ich habe Gordon erklärt dass ich dagegen bin. Du solltest Gotham nicht verlassen. Du sollst bei mir bleiben, hier bist du am sichersten. Der Joker wird dich nicht finden, nicht wenn du hier bist."
Er grinste mich schief an, was verdammt heiß aussah und berührte mein Gesicht sanft mit seiner Hand.
„Jetzt versteh ich was der Joker an dir findet."
„Was?"
„Du bist nicht nur schön, intelligent und charmant, du kämpfst auch um das was du willst."
Verlegen grinste ich und mir stieg due Röte ins Gesicht. Aber weshalb weiß ich nicht. Vielleicht deshalb, weil ich nun weiß was der Joker in mir sieht oder was Bruce in mir sieht?
Ich weiß es nicht.
„Nun iss zu Ende, ich muss später nochmal in Wayne Enterprise. Bis dahin ist Alfred bei dir."
„Danke Bruce."
„Wofür denn?"
„Für alles, wie du zu mir bist, mich behandelst, mich beschützt und wie du dir Sorgen um mich machst."
Er musste lächeln.
„Kein Problem Harleen."
Nach kurzem Überlegen sagte ich: „Wenn ich wieder einen normalen Alltag und ein normales Leben habe, dann lass ich mir was einfallen!"
Er fing an zu lachen, während ich überlege was ich machen könnte. Ach scheiße, wie kann man sich denn bei einen Milliardär bedanken?
Vielleicht gibt es da Tipps in irgendwelchen Zeitschriften? Apropos Zeitschrift.
„Bruce, was hast du da eigentlich in der Zeitung gelesen?"
Er machte in seiner Haltung stopp und schaute mich an.
Oh shit, flaches Thema?
„Nichts besondere, die Artikel halt."
„Kann ich sie mal lesen?"
Überlegt er jetzt ob ich die Zeitung bekomme? Er verschweigt mir doch was!
„Bruce bitte?"
Mit einer Hand griff er zur Zeitung und stand auf. Was soll denn das jetzt?
„Bruce! Bleib hier was verheimlichst du mir?"
Mit schnellen Schritten verfolgte ich ihn durch die Villa und als ich ihn eingeholt hatte, schnappte ich mir die Zeitung und rannte zurück.
„Verdammt Harleen bleib hier."
Als ich endlich las was er mir verheimlichen wollte vertsand ich auch warum. Ich setzte mich auf meinen Platzt, schmiss die Zeitung weg und stützte meinen Kopf mit den Händen.
„Nein, das kann nicht wahr sein."
„Harleen", er nahm mich in seine Arme und streichelte mir über den Rücken.
„Er ist ein Psychopath, das ist, leider muss ich es so sagen, normal für ihn."
„Normal?", ich sprang auf und fuchtelte wild mit den Hände herum.
„Es ist also normal, dass er in den letzten 12 Tagen, in den ich nicht bei ihm war, 12 Frauen gefoltert und ermordet hat? Ihnen einen Arztkittel angezogen hat, eine Brille aufgesetzt hat und die Haare blondiert hat? Es ist normal, dass er ein so großes verlangen nach mir hat, dass er sogar Klone von mir  macht, ihn den er anderen Frauen Leid antut? Nein Bruce, dieser Mann braucht Hilfe, und diese Frauen Gerechtigkeit. Er wird erst aufhören wenn.... Wenn ich wieder bei ihm bin..."
„Er wird dich nicht mehr bekommen, wer weiß was er mit dir macht?"
Langsam spürte ich Tränen in meine Augen steigen und verschwand aus dem Zimmer.
Was ich gerade sagte stimmt.
Nur ich kann ihn helfen, wenn ich bei ihm bin.
Aber Bruce hat auch Recht, wer weiß was er mit mir machen würde?
Ich hörte nicht mehr auf Bruce Rufe hinter mir, sondern verschwand in mein Zimmer.
Um nachzudenken was ich machen werde, damit diese Unruhe in Gotham aufhört.

Während des Nachmittags schaute Alfred bei mir vorbei, brachte mir Kuchen und Kaffee, Zeitschriften und bot mir immer wieder an, ob ich mit ihm Schach spielen möchte oder in den Garten gehen möchte. So gern ich ihn mochte, ich wollte heute nicht.
Ich machte mich abends für das Bett bereit und zog mir mein neues Nachthemd an, dass mir Alfred besorgte. Allerdings hat er sich ein bisschen vertan glaube ich. Ich bezweifle, dass jede Frau mit einen Dessous ins Bett geht, aber anderseits schaut es schon verdammt heiß aus. Ich schaute in den Badspiegel, nachdem ich mir mein Dessous angezogen hatte, und öffnete meinen Zopf. Im Zimmer angekommen, wollte ich gerade ins Bett steigen, als ich Bruce im Türrahmen sah. Er begutachtete meinen Körper ganz genau in dem Dessous. Verdammt, ich hab ja diesen Fummel an. Ich dachte jetzt dass irgend eine perverse Bemerkung kam, doch stattdessen sagte er: „Ich werde Alfred sagen, dass für das nächste mal ein T-Shirt und eine Pyjama Hose genügen. Außer du willst lieber freizügig ins Bett gehen."
„Nein danke, in der Nacht ist mir eh immer warm, da passt das Kleid perfekt."
Da ich immer noch sauer bin, weil er mir etwas verheimlicht hatte, wollte ich sein Angebot auf keine fall annehmen. Auch wenn dieser Fummel echt kein Schlafkleid ist.
Bruce lachte und starrte währenddessen auf den Boden, somit ich ihn prima beobachten konnte. Er trug eine schwarze Anzugshose, ein weißes Hemd, dass seine Muskeln Verdammt gut betonte und dessen drei oberen Knöpfe offen waren und eine Krawatte, die ebenfalls lässig und offen um seinen Hals baumelte. Dazu trug er schwarze Lackschuhe und insgesamt sah er zum Anbeißen aus.
Allerdings nicht so gut wie J...
Jetzt hör doch auf Harleen, du sollst nicht immer an ihn denken!
„Mir gefällt auch was ich hier sehe, aber ich starre dich nicht so offensichtlich an, dass ist zu auffällig Harleen."
„Was?"
„Du hast mich angestarrt!"
„Was erlaubst du dir mir solche Anschuldigungen an den Kopf zu werfen! Ich habe dich nicht angestarrt! Ich habe nur nachgedacht!"
„Nachgedacht, wie ich wohl ohne Hemd aussehen werde!"
„Ja ganz genau Herr Milliardär. Nicht mal in deinen schönsten Träumen!"
„Gib's doch zu, dass du mich anziehend findest."
„Sonst noch einen Wunsch? Man ich muss mir das nicht gefallen lassen."
„Ich finde dich doch auch attraktiv und gebe es zu, also gib doch zu, dass du mich angestarrt hast Harleen."
Er findet mich attraktiv?
„Also gib zu, dass du auf meine Muskeln gestarrt hast."
„Ne ne, hab ich nicht und außerdem sieht man deine Muskeln nicht."
„Also hast du mich angestarrt!"
„Das hab ich nicht gesa... ach gute Nacht!"
Demonstrativ legte ich mich ins Bett du hoffte er würde gehen. Pustekuchen. Ich spürt einen schweren Körper auf mir sitzen.
„was soll das werden?"
„Ich zeige dir wie ich ohne Hemd aussehe, damit ich dir deinen Wunsch erfülle."
Sofort musste ich anfangen zu lachen.
„Du bist doch irre! Und außerdem ist das ne verdammt schlechte Nummer um mich ins Bett zu kriegen!"
„Im Bett hab ich dich ja schon."
Ein weißes Hemd flog mir ins Gesicht und die Krawatte gleich hinterher. Der ist doch wahnsinnig.
„Nur weil ich im Bett bin, heißt das nicht, dass ich mit dir die Nacht verbringen möchte."
Als ich zu ihm hoch schaute konnte ich nicht anders und blieb an seinen durchtrainierten Körper hängen.
„Wollen wir wetten?"
Er beugte sich zu mir herunter und berührte vorsichtig meine Lippen. Ein kleines Feuer entfachte sich ihn mir und ich konnte nicht anders als mitzumachen. Überall wo er mich berührte kribbelte es und das Verlangen wurde immer größer. Während wir so weitermachten, drehte ich uns geschickt um, sodass ich auf ihn saß. Da fiel mir ein, dass ich eigentlich noch sauer auf ihn sein sollte.
Und so kam mir eine Idee.
Ich löste mich von ihm und begann langsam meine Knöpfe dieses Dessous zu öffnen und beobachtete ihn wie er wie gebannt auf meinen Körper achtete. Tut mir leid Bruce, aber ärgern möchte ich dich noch.
Ich sprang auf und rannte zur Tür.
„Harleen, was soll das werden?"
„Mir ist gerade aufgefallen, dass ich sauer auf dich sein sollte, also schlafe ich woanders. Gute Nacht."
„Vergiss es, jetzt ist es zu spät zum sauer sein!"
Er sprang ebenfalls auf und rannte mir hinterher, den Gang entlang. Langsam kam ich aus der Puste und so gelang ich in ein Zimmer. Mit meinen Glück natürlich in seinem Schlafzimmer. Ebenfalls kam hinter mir Bruce herein.
„Nun dann können wir ja hier weitermachen", grinste er mich an.
Ich grinste zurück und plante schon meinen nächsten Zug, als ich hochgehoben wurde und er mich über seine Schultern schmiss.
„Lass mich runter!"
„Vergiss es!", und mit diesen Satz klatschte er mir leicht auf meinen Hintern.
„Das hast du nicht gemacht!"
„Oh doch!" und dieses Mal legt er seine Hand auf meinen Hintern und verharrte so. Mir gefiel dieses Gefühl und ich ließ es zu. Vorsichtig schmiss er mich auf sein Bett und legte sich auf mich drauf.
„Diese mal entwischt du mir nicht, Baby!"
Und wir machte da weiter wo wir aufgehört hatten. Nur noch intensiver und wilder als zuvor. Somit hatte ich meine erste Nacht ohne einen Gedanken an den Joker zu verschwenden.

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