Alltag

66 11 0
                                    

An diesem ersten Tag lernten sie eine Art Stundenplan kennen nach dem das Leben der Männer hier organisiert war, jeder wurde aber täglich anderen Gruppen zugeteilt, Trainings-, Ausbildungs- oder Lerngruppen.
Die Gruppenführer, meistens welche von den alten Masken waren verantwortlich für den Erfolg dieser Gruppen, beobachteten die Mitarbeit verhängten Strafen oder Lobe. Auszeichnungen oder Erleichterungen gab es nie und wurden aber trotzdem in Aussicht gestellt um die Produktivität zu Fördern.
Nachdem alle “Stundenpläne“ für die erste Woche bekommen hatten, gingen sie zu ihren jeweiligen Gruppen, Leo und Ravi gingen mit einer handvoll anderer Masken zum Trainingsgelände im hinteren Areal der Kaserne. Das Trainingsgelände bestand aus einem künstlich angelegten Parcourslauf mit allen Arten von Hinternissen, einer kreisförmigen 800 Meter Bahn einem Sprungturm mit Sandgrube und einem Wald der sich anschloss. Dicht, undurchdringlich und trotzdem erkannte man vereinzelt Pfade die hineinführten.
Angekommen stellten sie sich an einer auf dem Boden markierten Linie auf, und standen einem Mann in einer Uniform gegenüber, dessen Gesicht obwohl er keine Maske trug komplett emotionslos war.
„Ich bin C1“ stellte sich der Mann vor, „nach dem Hauptmann, habe ich hier das Sagen und vertrete das hier bestehende System, außerdem bin ich verantwortlich für eure sportliche Tauglichkeit.“
Er gab jedem von ihnen ein Handbuch aus, in dem eine Menge absurder Regeln abgedruckt waren, welche aber penibel beachtet werden mussten. Nach einigen erläuternden Worten zu den Regeln begann der Sporttest um die Leistungsfähigkeit zu prüfen, da Leo und Ravi noch vom Training gut in Form waren blieben sie immer an der Spitze der Anforderungen was ihnen aber nur zu noch mehr Liegestützen, Klimmzügen, Laufrunden und Sprüngen über einen Graben verhalf. Ein Stück weiter entfernt, trainierte eine Gruppe älterer Masken welche unaufhörlich in zügigem Tempo ihrer Runden auf einem Pfad zogen, der anscheinend um das gesamte Gelände ging. Aller halber Stunde tauchten sie auf und verschwanden wieder mit ihrem trabenden, federnden Gleichschritt hinter einer Ecke.
Um 12 Uhr klingelte die Glocke auf dem Exerzierplatz und C1 beendete mit einem Pfiff den Sport, alle konnten duschen gehen.
Auch die Umkleiden und Duschen wurden überwacht, das abnehmen der Maske war natürlich untersagt, jeder duschte einzeln, es gab 2 mal 60 Sekunden Wasser dann kamm der Nächste dran, an Haare waschen war nicht zu denken.
Um 12.30 uhr nachdem ihr Trupp mit duschen fertig war, sammelte sich die gesamte Belegschaft der Kaserne in dem riesigen Speisesaal zu einem Mittagessen welches mehr praktischer- als geschmacklicher Natur war.
Leo und Ravi stellten sich hintereinander mit ihren Tabletts an der Ausgabe an, bekamen ihre Mahlzeit und steuerten Plätze an der U-förmigen Tafel an. Da sie durch die Masken eh nicht reden konnten war es sinnlos sich geeignete Platznachbarn zu suchen, als alle saßen klappte der untere, den Mund, bedeckende Teil der Maske weg, damit sie essen konnten. Der Hauptmann rief ein totaler Schweigegebot aus und man hörte nur noch das Klappern des Geschirrs.
Als Leo und Ravi sich setzten, setzte sich eine andere Maske neben sie und fing an etwas in ihren Kartoffelbrei zu kritzeln, „ich bins N“ stand dort, die Maske schaute sie erwartungsvoll an, beide nickten leicht um zu zeigen, dass sie die Nachricht verstanden hatten, „diese Kaserne ist schrecklich“, Nachricht verwischt, „ich werde bald verschwinden“. Nach dieser Nachricht folgte nichts mehr denn die Zeit des Mittagessens war fast vorrüber.
Nach genau 15 Minuten seit Anfang des Essens klappten die Masken wieder herunter und C1 erhob sich von dem Tisch der C's der die mittlere Seite des U bildete. Die alten Masken saßen auf der einen, die neuen auf der anderen Seite.
Alle Köpfe drehten sich zu ihm als er sich erhob, er räusperte sich „es wurde zum Schutz der Heimat ein neues Gesetz erlassen, alle neuen Rekruten des Wehrdienst müssen nach der Grundausbildung noch ein halbes Jahr im bewaffneten Dienst verbleiben.“ mit diesen Worten setzte er sich und schloss das Mittagessen.
Aus den Masken kam vernehmliches Murren aber durch dich Stimmverzerrung wurde es nicht all zu laut im Saal, Leo und Ravi gingen wieder zum Sportplatz wo C1 auf sie wartete, „wir haben eure Leistungen vom Vormittag ausgewertet und ihr wurdet in Trainingsgruppen eingeteilt, ab heute werdet ihr nur noch in diesen Gruppen trainieren.“
Dannach stellten sich alle in ihren Gruppen auf, Leo und Ravi kamen in die Gruppe E.
Um 18 Uhr läutet die Glocke auf dem Hof und alle strömten Richtung Essenssaal, diesmal standen Schilder an Gruppen von Stühlen.
Leo und Ravi setzten sich zum Schild E wo auch andere saßen die nicht in ihrer Sportgruppe waren.
Das Abendessen wurde eröffnet und im Essen der Gruppe E entbrannte ein Frage, Antwort Gespräch, „Von wo seid ihr?“, „Sport“, „Ausbildung“, „Lernen“ kamen die Antworten.
„Ab heute“ begann C1 werdet ihr die Kameraden aus euren Gruppen in euren eigenen Bereiche, Lernen, Ausbildung und Sport einführen und ihre Leistungen mit euren vergleichen.
Wenn sie euren entsprechen bleiben sie in euren Gruppen, wenn sie nicht genügen sagt ihr C1, C2 oder C3 bescheid“.
Nach dem halbstündigen schweigsamen Abendessen wurde die Freigabe erteilt sich eine Stunde frei zu bewegen bzw. sich mit Mitgliedern seiner Gruppe zu unterhalten, aber mit den Masken auf und ohne das Erwähnen von Namen.
Viele blieben in ihren Gruppen um nach der langen Zeit in der sie sich nicht unterhalten konnten endlich mal wieder zu reden. Die C's blieben im Speisesaal, ein paar gingen auf den Sportplatz, pünktlich nach einer Stunde schaltet sich die Stimmverzerrung wieder ein und alle wurden auf ihre Zimmer geschickt.
„Was hältst du von N?“ fragte Ravi als sie in ihrem Doppelstockbett lagen, „Er ist unser Leader, vertraue ihm mehr, er würde uns überall erkennen.
Schlaf jetzt, wir werden unsere Kräfte brauchen“ antwortet Leo.

Vixx LR - Brothers​ In ArmsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt