Totenmasken

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„Hier, siehts du diesen Ort? Ein kleines unbedeutendes Dorf 50 Kilometer entfernt von der Grenzen."
„Ja Sir, was soll damit sein?"
„Warum sollte ein gepanzerter Konvoi in so einem Dorf halt machen und alle Häuser durchsuchen?"
„Vielleicht suchen sie jemanden oder etwas, Sir."
„Könnte sein, aber wahrscheinlich, und das bestätigen auch unsere Geheimdienste, verstecken sie jemanden."
Es war spät geworden während der Leutnant und Claudius über verschiedene Karten gebeugt die momentane Situation erörterten.
In diesen frühen Tagen des Krieges war noch wenig zum Ausgang zu sagen, bis jetzt hatte er 20 tote auf ihrer Seite gefordert.
Ein Truppenkonvoi wurde von einer Drohne angegriffen, alle 20 Soldaten in den Fahrzeugen starben entweder durch die Explosion oder verbrannten in den Wracks.
Allerdings konnten die Systemüberwacher die Drohne hacken und Funkcodes entwenden.
„Machen sie ihre Jungs startklar Sergeant, morgen Abend geht es auf ihre Mission ins Feindesland, holen sie mir die Person die in dem Dorf versteckt wird an diesen Tisch, lebend."
„Ja, Sir"
Mit einem mulmigen Gefühl verließ Claudius das Zelt, es war dunkel, jeden Abend wurde das gesamte Lager abgedunkelt um Bombenangriffe zu verhindern, außerdem waren Störsender gegen Drohnen installiert worden. Das Lager war sicher, Soldaten patrouillierten und Claudius wollte eigentlich nur ins Bett.

Leo schlief schlecht, im Lager wurde ihm dieser Krieg auf einmal so bewusst das er das Gefühl hatte sich übergeben zu müssen. Im Bett konnte er nicht bleiben, ganz vorsichtig und beinahe lautlos, wie sie es gelernt hatte kletterte er aus dem Bett, zog sich Hose und Stiefeln an, schnallte sich seine Pistole um und öffnete die Tür.
Es war eine warme Nacht deshalb hatte er auf eine T-shirt verzichtet, seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter der Haut ab, zugelegt hatte hier durch die Ernährung niemand.
Vor der Tür sah er jemanden auf sich zulaufen und kurz darauf tauchte Claudius Gesicht aus der Dunkelheit auf, er sah nachdenklich aus.
„Endlich, ich dachte du willst nie mehr schlafen." grinste Leo in an, „du hast ja keine Ahnung wie gerne ich schlafen würde." grummelte dieser zurück, er öffnete die Tür und war schon halb durch, als er nochmal innehielt und den Kopf drehte.
„Leo, morgen geht es los, ich hoffe alle überstehen es. Ich habe die Verantwortung für jeden einzelnen."
Stille viel über das Lager, dem verblüfften Leo gab Claudius keine Zeit zu antworten, mit einem Klacken viel die Tür ins Schloss und Leo war wieder allein mit seinen Gedanken.
Der Gedanke an ihren ersten Einsatz versetzte Leo weniger in Schrecken als er erwartet hatte sondern löste ein tiefes Gefühl des Friedens in ihm aus. Er setzte sich auf einen Stuhl nahm einen Stift und alten Zettel aus der Tasche und begann im Mondlicht einen Brief zu schreiben,
"Lieber N..."

Das Frühstück war das selbe wie immer, trotzdem hatte es keinen Geschmack für die fünf, Claudius hatte beim wecken allen von ihrem Auftrag erzählt.
Nun begann die Planung, sie werteten Satellitenbilder aus um zu sehen wo wie viele Wachen waren, Checkpoints und andere Dinge die es zu umgehen galt sowie Hinweise auf das wichtigste ihrer Mission, auf das Haus in dem der Gesuchte untergebracht war.
Sie fanden rund 24 Wachen auf den Satellitenbildern, leider ließ sich auch mit Wärmebildern nichts über die Anzahl der Wachen in den Häusern sagen was besonders Claudius Kopfschmerzen bereitet. Lange diskutiert die Gruppe, auch mit ein paar erfahrenen alten Soldaten welche Route sie durch das Dorf nehmen sollten, in welchem Haus ihre Person war uns was sie als Ausrüstungen mitnehmen mussten.
Am frühen Nachmittag stand der Plan sowie die Liste mit der Ausrüstung, neben den persönlichen Waffen und der Kleidung, hatten sie Funk, eine Drohne, Sani-Rucksack und Verpflegung für einen Tag mit.
Ein Hubschrauber sollte sie am frühen Abend über die Grenze fliegen und 20 Kilometer entfernt vom Dorf absetzten, danach musste die Gruppe sich zum Dorf durchschlagen, die Person finden und 8 Stunden später würde der Heli in der Morgendämmerung kommen und sie aufsammeln.
Alle waren so beschäftigt mit packen, dass nicht viel Zeit zum Nachdenken blieb, der Nachmittag verstrich, Waffen, Munition und Ausrüstung wurden doppelt und dreifach überprüft, bis der Abend kamm und ihr Heli wartet.
„Auf Jungs, hoffentlich kommen wir heil wieder und das alles hier findet ein schnelles Ende."
Es ging also nun endlich los, Claudius klang ernüchternd, dieser Krieg kamm für alle hier sehr plötzlich, niemand hätte von selbst angefangen zu kämpfen, aber um ihre Familien, Freunde und Kameraden zu schützen mussten sie es tun.
Auch das war ihnen allen bewusst.
Krach, die Tür viel ins Schloss und der Motorlärm stieg an als der Helikopter losflog, nach nicht mal einer Stunde waren sie angekommen, in vollkommener Finsternis landeten sie auf einer Lichtung in dem Wald an dessen Rand das Dorf lag.
Nur die nächtlichen Bewohner des Waldes sahen die fünf Menschen die sich nahezu unsichtbar ins Unterholz schlugen, diese Menschen waren seltsam, sie rochen eigenartig nach Leder, Schweiß und Öl.
„Bwaa, gha" Ravi hörte es auf einmal hinter sich würgen und drehte sich um, Thomas der immernoch so klein und niedlich aussah stand an einen Baum gestützt und erbrach sein Mittagessen, Thor hockte neben im und schaute mitfühlend.
„Tut mir leid Jungs ich..." weiter konnte er nicht reden bevor sein Magen ihm diktierte was aus dem Mund kam,
„alles gut Thomas, uns geht es allen so" antwortet Thor und klopfte ihm leicht auf die Schulter,
„Trink was, wir müssen weiter, wenn du dich bewegst und ablenkst geht das wieder weg."
Unter Claudius seiner Führung trabten sie weiter, beinahe geräuschlos durch den Wald, am Rande des Dorfes, als man die Lichter der Wachposten sah und die Stimmen der Soldaten hören konnte, signalisierte Claudius "Halt".
Nun kam ihre Drohne zum Einsatz, der immer noch, unter des Tarnschminke, etwas farblose Thomas überflog mehrmals das Dorf und sie zählten die Soldaten, schauten sich ihre Wege an und wo sie länger verweilten.
Die Obversation dauerte eine weitere Stunde, als sich eine Wolke vor den eh schon schwach scheinenden Mond schob, lösten sich die Fünf aus dem Unterholz und liefen leicht geduckt zur nächsten Hauswand.
Langsam, mit dem grünen Schimmer der Nachtsichtgeräte, schlichen sie durch das Dorf, immer auf der Suche nach den verräterischen Lichtkegeln der Wachen.
Ravi war der erste in der Reihe, danach Claudius, Leo, Thomas und als letzter Thor, dieser musste rückwärts gehen um ihren Rücken zu decken und wurde von Thomas gezogen.
Ein Lichtkegel tauchte hinter der Ecke vor ihnen auf dem Boden auf,

Vixx LR - Brothers​ In ArmsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt