Hugo: Ich erinnere mich an den Tag, als Alex zum ersten Mal ins Krankenhaus kam. Ich mochte ihn vom ersten Tag an, auch wenn er es einem nicht leicht gemacht hat. Er hat sich viel Mühe gegeben, ein Arschloch zu sein. Aber ich wusste, dass er ein gutes Herz hat. Ein gutes Herz, das nicht so richtig funktioniert hat.
*Alex' Vater & Charlotte stehen dort wo sein Bett wäre. Der Vater weint und sie umarmen sich.*
*Die anderen feiern noch. Die Ärztin kommt rein und macht die Musik aus*
Frau Dr. Reusch: Es tut mir leid, wenn ich eure Feier unterbreche, aber ... Ich muss euch eine traurige Mitteilung machen. Euer Freund Alex hat während der OP Herzkammerflimmern bekommen und ... hat die OP leider nicht überlebt.
*Alle schauen sie nur groß an*
Frau Dr. Reusch: Ich weiß, das ist ein Schock für euch, mein Team und ich werden euch auf keinen Fall alleine lassen. Wir werden uns überlegen, wie wir euch da durch helfen können ...
Hugo: Wir Clubmitglieder wussten alle ziemlich gut, was Leiden heißt. Aber keine Krankheit, so schlimm sie auch sein mag, tut so weh wie der Tod eines Freundes.
*Alle sind bei Alex im Zimmer. Dr. Hein ist da*
Dr. Hein: Es war ne riskante Operation. Aber auch die einzige Möglichkeit. Alex wusste, dass sein Befund sehr ernst ist und ... kannte das Risiko. Er wollte euch nicht belasten. Er wollte einfach nicht, dass ihr euch Sorgen macht, dass ihr euch ihm gegenüber anders verhaltet, dass sich irgendwas ändert.
*Emma, Leo & Jonas weinen*
Dr. Hein: Ihr wisst ja, wie stolz er war. Mir ist klar, dass jetzt ne schwere Zeit vor euch liegt. Es ist für niemanden leicht, mit Trauer umzugehen. Und für euch schon gar nicht. Trotzdem: Bleibt stark! Alex war es bis zuletzt. Mein Beileid euch allen *Er geht*
Hugo: Wir mussten über den Tod eines Freundes hinwegkommen. Und das an dem Ort, wo uns alles an ihn erinnerte. Wir waren extrem aufgewühlt. So aufgewühlt, dass jederzeit alles passieren konnte. Man sagt, es gibt fünf Phasen der Trauer. Und wir standen ganz zu Beginn der ersten Phase.
1. Phase: VERLEUGNUNG
*Charlotte räumt Alex' Sachen zusammen. Die anderen kommen rein*
Jonas: Hi
Emma: Hallo
Toni: Hi. Wie geht's dir? Uns geht's nämlich schlecht.
Charlotte: *Sie nickt.* Wir würden uns freuen, wenn ihr zur Beerdigung kommen könntet ... Alex hat sich durch euch sehr verändert. Ich hab ihn noch nie so glücklich erlebt und so friedlich ... wie mit euch. *Sie hält das rote Band in der Hand* Hier. Ich ... Ich wusste nicht, was ich mit dem Band machen sollte, was er von euch bekommen hat. Entscheidet ihr das *Sie gibt es Leo & geht*
Leo: Und das war's jetzt? Die sagen uns, dass Alex weg ist, und wir glauben das einfach? Scheiß drauf! Nur weil die ihm das Band abgenommen haben! Das heißt überhaupt nichts. Keiner von uns hat ihn gesehen, okay? Keiner hat ihn gesehen!
Emma: Leo ...
Leo: Ne, der ist hier noch irgendwo. Der bekommt bestimmt irgendwelche Untersuchungen. Und sie wollen uns bestrafen, weil wir die ganze Zeit Kacke bauen.
Jonas: Leo ... Alex ist ...
Leo: Sag es nicht, okay! *Er schreit* Sag es nicht! Du hast keine Beweise dafür
Emma: Hast du nicht gesehen, wie traurig seine Mutter war?
Leo: Na und? Die verarschen sie doch genauso. Alex ist ein kleiner Sack, der sitzt hier irgendwo und lacht uns aus! *Leo rollt weg*
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Club der roten Bänder || Serie
SonstigesSie sind krank, aber nicht allein. Die Jugendlichen Leo, Jonas, Emma, Alex, Toni und Hugo führen ein ganz besonderes Leben - sie müssen eine lange Zeit im Krankenhaus verbringen. Verbunden durch das gleiche Schicksal und den Versuch, ein normales...