Here we go again, friends.
Lots of love
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>And you can't fight the tears that ain't coming
Or the moment of truth in your lies
When everything feels like the movies
Yeah, you bleed just to know you're alive<The Goo Goo Dolls - Iris
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Samantha Josephine stand vor dem blinden Jungen, dessen Name sie eben erst rausgefunden hatte. Sie blickte auf ihn hinab, ihr Herz klopfte so schnell und laut, dass sie Angst hatte, er könnte es hören.
Seine Worte schwirrten noch immer irgendwo in ihrem Kopf herum. Sein Zuhause fühle sich nicht mehr wie sein Zuhause an.
Diese Worte fielen ihr schwer zu glauben. Sie wäre froh, dieses Haus ihr Zuhause nennen zu können. Sie dachte anfangs, er würde das, was er besaß, nicht zu schätzen wissen, doch verstand erst im Laufe ihres Gesprächs, dass es so viel mehr mit seiner Aussage auf sich hatte. Dass hinter ihm mehr steckte, als er zeigte.Ihr Rücken rutschte die Wand ihm gegenüber runter. Er sah mit seinen immer leeren Augen auf den Boden vor seinen Füßen. Seine Ohren verfolgten das Geräusch, mit dem ihr Körper sich dem Boden näherte, und seine Hände fühlten die Kälte der Fliesen.
"Du solltest froh sein, ein Zuhause zu haben.", sagte sie etwas bitter zu ihm. Ihre Worte wie eine saure Zitrone. "Manche Leute besitzen nichts."
"Ich bin froh." Er atmete angestrengt aus. Seine Ohren lauschten dem Geschehen in der Küche, wo seine Mutter gerade den Tisch abräumte und den beiden Teenagern zuhörte, was Ardian wusste. "Du verstehst einfach nicht, wie ich das gemeint hab. Du kennst mich ja überhaupt nicht."
"Und du weißt nicht, wie deine Mutter ihre Worte gemeint hat. Du kennst mich ja überhaupt nicht und weißt auch nicht, wie ich aussehe."
"Dann erklär's mir doch!", schnaufte er etwas zu grob. Sie zuckte zusammen, da seine harschen Worte so plötzlich aus seinem Mund kamen.
Seine flachen Hände hatte er zu Fäusten geballt, die jede Sekunde auf die Fliesen einschlagen wollten.Er wollte nicht alles erklärt bekommen. Er wollte ab liebsten sehen, wie sie aussah, und es nicht von ihr hören. Er wollte sie ansehen und sie wahrnehmen, genau wie sie war. Und er wusste, dass das niemals geschehen würde.
"Meine Haut besteht nicht nur aus einer Farbe, sondern aus zwei. Überall sind Flecken. Überall. In meinem Gesicht, an meinen Händen, Füßen, Knien...einfach überall, und es sieht scheußlich aus. Ich sehe furchtbar aus und du kannst es nicht sehen!" Ihre Stimme wurde wütender. Nicht auf ihn, sondern darauf, dass er sie niemals sehen können würde. Er würde niemals wissen können, was sie meinte.
"Hört sich außergewöhnlich an.", war das Einzige, was er dazu sagte. Er zuckte minimal mit seinen Schultern.
"Du findest es nicht abstoßend?"
Sie stellte diese Frage für sich selbst. So viele Leute in ihrem Alter verurteilten sie direkt. Sie wurde von allen ausgeschlossen. Ihr wurde gesagt, sie sei abstoßend und abnormal. Diese eine Frage bedeutete ihr viel. Sie wollte seine ehrliche Meinung wissen.
Und er antwortete ihr mit den ehrlichsten Worten, die sie jemals zu hören bekam.
"Wie kann ich etwas abstoßend finden, was ich nicht sehen kann? Ich mag deine Stimme und die Art, wie du deine Worte aussprichst. Darauf achte ich, mir ist es egal, wie jemand aussieht."
Sie schwieg ihn an. Dachte, er wäre bereits fertig mit dem Sprechen, doch er war es nicht. Da gab es noch so viel mehr. Und er hatte Fragen. Fragen wegen ihrer Flecken, die er nicht sehen konnte, denn er wollte verstehen, was er nicht sah. Er wollte wissen, was er verpasste.
Was er an ihr verpasste, denn sie schien für ihn besonders zu sein.
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blind.
FanfictionEin blinder Teenager mit einem Hass auf die Welt trifft auf ein Mädchen mit Vitiligo, das sich selbst am wenigsten leiden kann. Doch ganz so blind scheint Ardian nicht zu sein, denn er erkennt in Samantha Josephine etwas, das ihn nie zuvor jemand ha...