Okay this time I'm writing in silence without music. Let's see how it'll turn out.
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>the last laugh, the last cup of coffee, the last sunset, the last time you jump through a sprinkler, or eat an ice-cream cone, or stick your tongue out to catch a snowflake. You just don't know.<
[Lauren Oliver - before I fall]
([it's a book instead of a song])
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Samantha Josephine und Ardian saßen gemeinsam in seinem Zimmer. Er atmete ruhig und langsam, da er lieber ihrem Atmen zuhörte, als seinem eigenen. Er wollte ihr einfach nur lauschen, und das am liebsten für immer.
Die Art, wie sich ihre Lunge mit der stickigen Luft seines Zimmers füllte, wie dieses Geräusch des Einatmens in seinen Ohren klang, hätte niemand ersetzen können. Es füllte ihn mit Ruhe und Entspannung, da ihm so signalisiert wurde, dass jemand da war. Dass jemand bei ihm war.
Samantha schaute den Fernseher an, den sie in einem seiner Schränke entdeckt hatte, als sie aus Langeweile anfing irgendwelche Schränke zu öffnen. Ardian hockte auf seinem Bett als dies passierte.
"Wieso hast du einen Fernseher in deinem Schrank?", fragte sie kurios. Für sie machte es keinen Sinn, wieso jemand einen Fernseher im Schrank aufbewahren würde.
Ardian rollte auf seinem Bett umher.
"Ich kann eh nichts sehen und benutze ihn nie. Nancy hat ihn mir geschenkt, als ich 12 war."
"Und du hast ihn seitdem in deinem Schrank stehen?"
"Anfangs nicht...Irgendwann hab ich ihn dann verbannt. Es hat mich genervt, etwas in meinem Zimmer stehen zu haben, das meine nicht funktionelle Sehfähigkeit provoziert."
Ihr entwich ein Lachen. Sie lachte nicht über ihn. Eher über den Fakt, dass er seinen eigenen Fernseher verbannt hatte. Sie lächelte ihn an, doch er konnte ihr Lächeln nicht sehen. Er hörte bloß, wie ihr Mund dieses Geräusch machte, das ein Mund eben macht, wenn man lächelt.
"Gibt es eine Op, um deine Blindheit zu beheben?", stellte Josi in Frage. Ihm entlockte es ein ironischen Lacher. Er hatte so eine dämliche Frage nicht erwartet, fand sie ja gerade deshalb so dämlich, da er sowas noch nie gefragt wurde.
"Gibt es eine Op, um deine Krankheit zu beheben?", betonte er das letzte besonders energisch, da er es albern fand. Beheben. Als könnte man seinen Sehfehler einfach beheben. Als könnte man seine Existenz ohne Weiteres beheben.
"Keine Ahnung...ich hab mich nicht weiter mit Vitiligo beschäftigt."
"Dito, nur dass ich nicht nachlesen kann, ob es ne Lösung gibt."
Er riss sich selbst aus seiner Grube raus, Josi auf immer zu ignorieren oder patzig zu ihr zu sein. Nachdem er sich ausgequatscht und sie ihm nur zugehört hatte, fühlte er sich besser. Er fühlte sich befreiter. Als hätte er damit die Blockade in ihm gelöst, nicht mit ihr reden zu wollen.
Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass er sich nicht von ihr bemuttern lassen wollte. Sie musste ihm sogar versprechen, ihn nicht zu bemuttern, ihn einfach machen zu lassen und nicht zu sehr auf ihn angewiesen zu sein. Er wollte keinen Klotz an seinem Bein, der ihm hinterhertrauern würde, da er blind war. Er wollte kein Mitleid und keine Hilfe. Die einzige Hilfe wollte er von Chess. Und das auch nur, da Chess sein bester Freund war.

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blind.
FanfictionEin blinder Teenager mit einem Hass auf die Welt trifft auf ein Mädchen mit Vitiligo, das sich selbst am wenigsten leiden kann. Doch ganz so blind scheint Ardian nicht zu sein, denn er erkennt in Samantha Josephine etwas, das ihn nie zuvor jemand ha...