no. 21

901 69 27
                                    

This story is going to end soooooonnnn...

:<

×××

Am selben Tag fanden Samantha Josephine und Ardian eine Telefonnummer heraus. Eine Telefonnummer, die einem gewissen Markus Bora gehören sollte und Ardian sprachlos ließ. An dem Tag fanden sie auch heraus, dass es zahlreiche Operationen gab, die seine Chance, einst wieder sehen zu können, um einiges erhöhten. Diese Operationen könnten ihm sein Augenlicht zurückgeben, könnten ihm helfen.
Und Ardian's Auge entschlüpfte eine Träne, die auf seinem Schoß landete.
Er hielt ihre Hand ganz fest.
Sie schaute ihn wortlos an.

Beide konnten nicht glauben, dass es doch tatsächlich eine Chance gab, Ardian könnte eines Tages endlich sehen.
Beide konnten nicht glauben, dass Nancy Ardian sein Leben lang belogen hatte. Gesagt hatte, es gäbe nichts. Sie wüsste von nichts.
Er wäre hilflos.

Doch an dem Tag änderte sich das ganze Leben von Ardian, sowohl auch für Samantha Josephine. Beide Leben änderten sich so drastisch, so schnell und ungeahnt.

Als sie zurück zu ihm nach Hause kamen, standen Koffer in der Tür, die Ardian nicht bemerkte und über einen der Koffer stolperte und zu Boden gefallen wäre, hätte Josi ihn nicht rechtzeitig gehalten. Ein frustriertes Seufzen entkam seinem Mund, sein Kopf schüttelte sich und Josi sah sich ohne eine Vorahnung um. Sie schob mit ihren Füßen die Koffer aus dem Weg, zusammen mit kleineren Taschen oder Rucksäcken, die Ardian's Beinen im Weg standen. Chess hingegen hüpfte wie ein junger Welpe über die Hindernisse hinweg und verschwand in der Küche, wo Nancy's schrille Stimme seinen Namen rief und Chess zum Bellen brachte.

"Was ist hier los?", murmelte Ardian zu Josi, die sich nun bei ihm eingehakt hatte und mit Ardian gemeinsam in die Küche lief.

Was sich hinter den Wänden befand, sollte Josi und Ardian jedoch nicht glücklich stimmen. Es sollte eine innere Entscheidung nur bestätigen. Es sollte die beiden in ihrem Vorhaben bestätigen, sich notgedrungen und schleunigst mit Ardian's biologischem Vater zu verbinden.
Denn in dem Haus, in dem Ardian aufwuchs, wurde es immer schlimmer und schlimmer. So schlimm, dass Nancy ihre Alkoholabhängigkeit nicht mehr nur abends vollzog. Nein, sie saß an dem Tag, bei Tageslicht, mit einem Schönheitschirurgen neben und ein Glas Wein vor sich an dem Küchentisch und schaute zu den beiden Teenagern hoch, die soeben das Haus betreten hatten.

"Nancy?", kam aus Josi's Mund vor Schock, denn ihre Augen lagen bloß auf dem unhöflichen Mann namens Klaus, der das andere Weinglas in der Hand hielt und ebenfalls zu den beiden schaute. "Klaus..."

"Hallo", sagten Klaus und Nancy im Einklang. Sie schienen sich beide nicht ansatzweise aus der Ruhe bringen zu lassen.

"Klaus ist hier?", so Ardian, welcher mit seiner freien Hand eine Faust ballte.

"Ja", flüsterte ihm Josi zu.

"Warum?"

Als er keine Antwort bekam, fragte Ardian erneut und wütender: "Nancy, warum?!"

Und Nancy schluckte den letzten Tropfen Rotwein runter, bevor sie etwas lachend und belustigt antwortete: "Er zieht hier ein...wir dachten, so könnte man sich noch besser kennenlernen, und-", sie lachte einfach weiter. Sie lachte und lachte und schien sich nicht mehr beherrschen zu können. Das alles amüsierte sie zu sehr. "und du wirst mich eh verlassen."

"Richtig", sagte Ardian und schluckte. Er schluckte, da Nancy's Worte über sein Verlassen wahr waren. Er wollte sie verlassen. Er liebte sie nicht. Nicht mehr.

Sie hatte ihn sein Leben lang hinters Licht geführt, ihn an sich gekettet und ihm Freiheiten geraubt. Sich mit den Nachbarn konkurrieren und ein perfektes Leben führen wollen. Josi und Ardian konnten nicht wissen, wie ihr Leben damals war. Als sie Markus kennengelernt hatte. Als sie den blinden, kleinen Jungen das erste Mal sah und sich in ihn verliebte. Sich als Mutter fühlte. Sie konnten ja nicht wissen, wie viele Nächte sie um Markus geweint hatte. Sie konnten nicht wissen, dass Markus Dinge sagte, die verletztend waren.

blind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt