Zwei Krücken und ein Schlag

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Zwei Krücken und ein Schlag

Endlich Zuhause angekommen! Ich genieße die Luft, den Geruch der Wäsche, mein Zimmer. Es hat sich nichts verändert, außer das ich auf Krücken laufen muss. Ich hätte nie gedacht dass das so anstrengend werden wird. Drei Wochen oder länger soll ich damit rumlaufen. Doch erstmal muss ich ein paar Freunde anrufen. "Hey Lina, es tut mir leid, was ich vor ein paar Wochen gemacht habe. Es war nur eine Phase und jetzt ist alles wie immer. Ich bin aus dem Krankenhaus raus und wollte fragen, ob du zu mir möchtest. Dann können wir reden." Zuerst gefällt ihr die Idee nicht und sie regt sich über mich auf. "...Das war echt ne fiese Aktion!..." Dann beruhigt sie sich wieder und willigt ein, sich zutreffen. Sie ist immer so neugierig und wir sind halt richtig gute Freunde. Man kann dem anderen nicht auf ewig böse sein. Sie kommt in einer Stunde und in der Zeit rufe ich noch bei ein paar anderen Freunden an. Dann nehme ich mir mein Handy vor und entblocke alle Freunde. Es klingelt an der Tür und gerade will ich rufen: "Ich geh schon!", da fällt mir ein, dass ich garnicht die Treppen runter sprinten kann. Also lasse ich meine Mutter öffnen. Lina ist gekommen und sieht meinen eingegibsten Fuß. "Ach du meine Güte! Was hast du denn gemacht?" Sie läuft zu mir in den ersten Stock und umarmt mich fest. Wir merken beide, dass uns eine Umarmung gefehlt hat. Ich erzähle ihr die schrecklichen Tage im Krankenhaus und auch, was mit Josh passiert ist. "Du? Ich glaube ich liebe ihn." Sie staunt und freut sich für mich. "Aber Lina, halt du dich bitte da raus, ok? Deine ganzen Vorschläge sind immer daneben gegangen! Lass mich einfach machen." Zuerst protestiert sie ein bisschen, doch ich zähle ihr die Missgeschicke auf und sie gibt zu, dass es nicht geklappt hat mit ihren Ideen. Ich erzähle noch ein bisschen mehr über meine letzten zwei Wochen, bis es spät wird und Lina nach Hause muss. Zufrieden denke ich über den Tag nach und gucke für den Rest des Abends Fern. Danach schlafe ich zufrieden ein.

Am nächsten Tag wollte ich zwar nicht schon wieder ins Krankenhaus, doch ich hatte mich mit Josh verabredet. Ich freue mich ihn wieder zusehen, obwohl es erst ein Tag her war, als wir uns das letzte Mal sahen. Ich umarme ihn lange und frage ihn, wie der Tag gestern noch verlief. Wir machen uns danach noch ein bisschen lustig über die eine Krankenschwester und dann herrscht dicke Luft zwischen uns! Wir haben nichts zu besprechen und wir sind beide etwas nervös. Er reibt seine Hände in der Bettdecke und ich gucke mich Tausendmal im Zimmer um, obwohl ich es zwei Wochen lang sehen musste. Nach endlos langer Stille reiße ich mich zusammen und frage: "Wieso hast du mich im Stich gelassen?" Er schaut mich an und schüttel den Kopf. "Nein!" "Wieso?" "Nein, Laura. Ich will nicht darüber sprechen. Außerdem habe ich dich garnicht im Stich gelassen." "Wieso hast du mich geblockt? Wieso hast du nie zurück gerufen? Wieso?" Mein Kopf sprudelt voller Fragen, doch es kommt keine Antwort von ihm. Aber auch ihm sprudelt bald der Kopf und er schreit los: "Halt die Klappe! Du hast mir wehgetan. Du bist wirklich eine nette Freundin, aber ich kann nicht mit dir befreundet sein! Geh jetzt einfach nach Hause. Du musst mich auch nie wiedersehen! Hau ab!" Er dreht sich um, um mir nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Er will nicht mehr mein Freund sein? Wir werden uns nie wiedersehen?

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