Willkommen in der Familie

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Zeitsprung

Wie ein Jahr zuvor stand ich mit Dad an der Eingangstür vom Grimmauldplatz Nr. 12. Doch dieses Mal öffnete nicht Molly, sondern Sirius die Tür. Mein Grosscousin 2. Grades? Oder 3. Grades? Wir traten schnell ein und hörten, wie Sirius hinter uns die Tür schloss. „Weshalb hattest du es so eilig, mich mit Daria zu besuchen.?", fragte er neugierig. Doch dann viel sein Blick auf meinen Koffer. „Oohh nein!" „Sirius..." „Nein! Kommt nicht in die Tüte", unterbrach Sirius Dad. „Sirius. Sie...", versuchte Dad es wieder. „Nein! Es ist zu gefährlich, sie hier bei mir zu lassen. Nachdem ich mich im Ministerium gezeigt habe, suchen sie mich wieder. Ausserdem habe ich schon eine Tochter, die mir regelmässig die Ohren volljammert und auf die ich aufpassen muss." „Elaine ist sowieso nur mit Fred und George im Fuchsbau. Ich jammere dir nicht regemässig die Ohren voll. Und nirgends ist es sicherer für mich als bei dir", blaffte ich Sirius an. „Und woher willst du das wissen, wo es am sichersten für dich ist?", gab Sirius zurück. „Ach, ich weiss nicht. Vielleicht weil Bellatrix nie hier herfinden würde, nicht einmal auf die Idee kommen würde, dass sich ihre Tochter bei ihrer Familie verstecken würde", warf ich Sirius entgegen. Der war so verblüfft und entsetzt, dass er nicht mal reagierte, als ein Jubelgeschrei aus der Richtung des Porträts seiner Mutter tönte. Mist! Die habe ich total vergessen. Schnell zog ich den Vorhang vor das Bild und kein Mucks war mehr zu hören. Sirius sah immer noch so aus, als hätte man ihm in den Bauch geschlagen. Er griff nach unseren Armen und zog uns in die Küche. Ich stolperte beinahe über das Trollbein, da Sirius so heftig an mir zerrte. In der Küche angekommen, schloss er die Tür. Wir alle waren nicht scharf darauf, dass Mrs. Black noch mehr Sachen hörte, die wir besprachen. Sirius setzte sich an den langen Holztisch und starrte, der Schock im Gesicht geschrieben, von Dad zu mir und wieder zurück. „Das... das darf doch nicht...das kann doch nicht... Ist das wirklich wahr? Daria die Tochter der Lestranges? Bitte sagt mir, dass das nur ein Scherz ist." Wir verzogen keine Miene. „Es wäre ein richtig schlechter Witz", antwortete Dad trocken. Trauer lag in seiner Stimme, als er Sirius erzählte, dass auch ich erzählt bekam. „Und deshalb sind wir hier, Sirius. Ich will nicht, dass sich die Ereignisse des letzten halben Jahres wiederholen. Sie bleibt auch nur über die Ferien", erklärte mein Vater. Während seiner Schilderung meiner Herkunft ist Sirius 'Gesicht immer blasser geworden. Er schluckte und sagte: „Na dann..." Er räusperte sich." Willkommen in der Familie oder so." Er rang sich ein kleines Lächeln ab. „Dann ist ja alles geklärt. Ich komme so oft es geht vorbei. Machs gut, Daria. Ach und Sirius. Pass gut auf sie auf!" Damit verabschiedete sich mein Vater. „Bis bald" sagte ich noch, bevor er aus der Küche lief. Ich hörte die Haustür auf und zu gehen und vernahm ein leises Plopp. „Da werden sich Tonks und Ellie freuen", lachte Sirius lautlos. „Hör zu, Sirius. Ich weiss, was du jetzt denkst, aber ich bin nicht wie sie. Ich weiss, wie schrecklich die Lestranges sein können, das musste ich am eigenen Leib erfahren. Ich will einfach nicht abgestempelt werden, nur, weil sie meine...", sprudelte ich los. „Hey! Wenn jemand weiss, wie es ist, wegen seiner Familie abgestempelt zu werden, dann bin ich das. Ich war nur so geschockt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie so ein nettes Mädchen die Tochter zweier so schrecklichen Menschen sein kann. Du bist ihnen wirklich so unähnlich. Unähnlicher geht nicht." Sirius nahm mich in den Arm. Tränen rannen über meine Wangen. „Ich will aber keine Black sein und noch weniger eine Lestrange. Nicht die Nichte der Malfoys, die Cousine von Draco. Vor allem will ich aber nicht die Tochter der zwei Menschen sein, die die Eltern meines besten Freunds beinahe zu Tode folterten." Ich krallte mich an seinem Pullover fest. „Sieh es mal positiv. Du hast auch eine nette Familie dazugewonnen. Du bist meine Cousine keine Ahnung wie vielen grades, Andromedas Nichte, Tonks 'Cousine und Elaine ist dir auch verwand. Wir sind deine Familie, nicht sie. Natürlich sind sie deine Verwandten, aber du kannst selbst für dich entscheiden, ob du etwas mit ihnen zu tun haben willst oder nicht." Ich lächelte ihn an und wischte mir die Tränen weg. „Danke Sirius." „Kein Problem, Cousinen. Komm, ich zeig dir mal dein Zimmer." Er trug meine Koffer die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Er stellte sie in das erste Zimmer und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich weiss, es macht nicht viel her, aber es ist das beste Zimmer, das ich dir anbieten kann." „Kein Problem. Ich richte es schon noch gemütlich ein."

Wie versprochen sah Dad jeden dritten Tag nach uns und brachte Lebensmittel.

An einem Abend fand nach langer Zeit wieder einmal eine Ordenssitzung statt. Doch die Weasleyfamilie, Hermine, Harry, Tonks, Remus, Dad und Elaine kamen bereits zum Abendessen. Die Sitzung fand aber erst nach dem Abendessen statt. Ich war etwas nervös, denn Dad und Sirius haben mich dazu überredet, die anderen über meine Herkunft aufzuklären. Schliesslich waren Tonks und Elaine Verwandte und ich wollte verhindern, dass sie oder die andern ein falsches Bild von mir hatten. Sie waren meine zweite Familie, meine bessere Familie und ich konnte sie nicht hintergehen. Als sie alle so gemütlich am Tisch sassen und assen, erhob ich mich schüchtern. Dad und Sirius warfen mir ermutigende Blicke zu. Ich schluckte und meinte dann: „Leute? Entschuldigt, dass ich euch unterbreche, aber ich muss euch noch etwas sehr Wichtiges sagen. Allerdings will ich euch noch um etwas bitten. Bitte verurteilt mich nicht wegen dieser Sache und verratet niemandem etwas davon. Wenn sich das herumspricht, besonders auf Hogwarts, habe ich ein Problem. Okay?" Alle nuschelten ein Einverständnis, gespannt darauf, was ich angestellt habe, dass ich solche Bedingungen stellte. „Okay. Ähm... also, es geht um meine Eltern. Also, um meine richtigen Eltern. Ich habe lange nicht gewusst, wer sie sind, aber nach den Vorfällen im vergangenen halben Jahr habe ich es erfahren. Glaubt mir, es gefällt mir ebenso wenig wie euch, aber leider kann ich das nicht ändern. Meine Eltern sind Todesser, genauer gesagt sind es ... es sind die Lestranges. Rodolphus und Bellatrix Lestrange." Ich sah schüchtern in die Runde. Molly legte sich bestürzt die Hände auf den Mund und Arthur sah mich mitleidig an. Ron liess sein Glas in der Hand zerspringen und Hermine tadelte ihn dafür. Ginnys Unterkiefer klappte runter, sodass ihr ein noch unzerkautes Stück Braten zurück auf den Teller fiel. Harry verschluckte sich an seinem Kürbissaft und hustete. Remus, Fred und George sahen mich an, als ob ich verrückt wäre. Tonks fiel die Gabel auf den Boden. Und Elaine stand auf, kam zu mir und umarmte mich herzlich. „Das tut mir leid", sagte sie, „Aber hey, dann sind wir verwandt. Ich habe endlich eine nette Verwandte." „Hey! Ich bin etwa nicht nett?", gab Tonks zurück, stand ebenfalls auf und umarmte Elaine und mich gleichzeitig. „Willkommen im Club der schwarzen Schafe in der Familie Black!", meinte sie lachend. Ich fiel mit ein und bald lachte alle. Alle bis auf Ron. Na ja, der war halt eben Ron. Als wir wieder am Tisch sassen, fragte ich: „Ihr wollt also noch etwas mit mir zu tun haben und verurteilt mich nicht?" „Wieso sollten wir? Du hast uns schon oft geholfen und gezeigt, auf wessen Seite du stehst. Denk nur mal ans Ministerium. Nicht jeder schafft es, Bellatrix zu täuschen. Und die DA war aufgeschmissen ohne deinen schnellen Verstand. Gleich während des ersten Treffens nach den Weihnachtsferien hat Umbridge uns erwischt und uns Nachsitzen aufgebrummt. Mit dir wäre das nicht passiert", antwortete Harry. Hermine stimmte ihm zu: „Du bist ganz anders als sie und das wissen wir. Nicht wahr, Ronald?" Ron grunzte nur. Wieder lachten alle und mir fiel ein Stein vom Herzen. 'Geschaft! ', dachte ich, 'Doch jetzt kommt der schwerste Teil. '

Verfluchte HerkunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt