Ein grauenhaftes Lachen

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Gegenwart

Ich wartete. Ich wartete auf die Schritte, die meine tägliche Folter und Anhörung ankündeten. Etwas Anderes blieb mir nicht übrig. Jeden Tag holte mich Greyback, Wurmschwanz oder ein anderer Todesser und brachte mich hinauf zu den anderen, zu Voldemort und quälte mich. Um an Informationen zu kommen oder um mir einfach Schmerzen zu zufügen. Doch der schmerz war ertragbar. Viel quälender waren für mich die Fragen, ob meine Eltern entkommen waren. Ob sie der Folter zusahen oder ob sie mich vielleicht selbst ab und zu holten und quälten. Diese Vorstellung trieb mir jedes Mal Tränen in die Augen. Jetzt horchte ich auf. Jemand kam die Treppe hinunter. Schon von weitem hörte man ein irres Gelächter. Fast wünschte ich, es wäre doch Wurmschwanz, denn wer mich heute besuchte, war schlimmer als alle anderen. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss um und die Kerkertür schwang auf. Schwaches Fackellicht drang in meine Zelle und zeichnete einen blassen Schatten vor meine Füsse. Es war der Schatten von Bellatrix Lestrange. Sie sah mich hämisch grinsend an und sagte zuckersüss: „Meine Süsse, du hast bestimmt Hunger." Sie stellte mir eine Schüssel mit einer undefinierbaren Flüssigkeit darin vor die Füsse und wartete. „Keine Folter heute?"; fragte ich barsch. Sie lachte auf, deutete auf die Schüssel und meinte: „Schön aufessen." Ich griff vorsichtig nach der Schüssel. Dabei sah ich Bellatrix an. Sie hatte einen Zauberstab in ihrem Gürtel stecken. Ich habe gehört, dass sie gerne mal den Zauberstab ihres neuesten Opfers als Trophäe bei sich trug. Aber das konnte nicht sein. Das war mein Zauberstab, den sie da bei sich hatte. Ich hielt in der Bewegung inne. Bellatrix bemerkte dies und schrie: „Bist du lahm geworden? Ich sagte, du sollst essen, du Miststück!" Ich löste mich aus meiner Erstarrung und griff schnell nach der Schale. Ich stützte an und trank das widerliche Gebräu in wenigen Schlucken auf. Sekunden später setzten die Schmerzen ein. Mein Inneres fühlte sich an, als würde es verbrennen. Ich sah schwarze Punkte am Rand meines Blickfeldes und brach zusammen. Ich krümmte mich und schrie vor Schmerzen, während Bellatrix' verrücktes Lachen in meinen Ohren dröhnte. Immer wieder musste ich mich übergeben. Dann, endlich, liessen die Schmerzen langsam nach. Bellatrix packte mein Handgelenk und apparierte.

Verfluchte HerkunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt