Gegen meine Mutter

162 7 0
                                    

Die Schlacht tobte schon seit Stunden. Voldemort hatte uns eine Stunde Pause gegeben, was wohl den wenigsten reichte, um wieder kampffähig zu werden. Ich stolperte durch die grosse Halle, hoffte einerseits, bekannte Gesichter zu sehen, andererseits, dass keine anwesend sein mögen. Ich sah Andromeda schluchzend auf dem Boden sitzen. Neben ihr lag Tonks, ihre Augen und Haare mausgrau, so wie ihre Haut. Neben Tonks lag Remus, seine Hand umklammerte immer noch die von Tonks. „Für immer zusammen, nicht mal der Tod wird uns schieden." Wie wahr die Worte von Remus in seinem Ehegelöbnis doch waren. Ich ging zu Andromeda und nahm sie in die Arme. Sie weinte bitterlich an meine Schulter. Ich sah mich suchend um. Wo war Neville? Doch statt Neville sah ich noch eine mir bekannte Person über eine Leiche gebeugt da knien. Elaine. Einer der Zwillinge kniete neben ihr. Doch ich konnte nicht erkennen, ob es George oder Fred war. Noch bevor ich zu ihnen hinüberkonnte, dröhnte Voldemorts Stimme durch die Halle. Nein! Harry konnte doch nicht einfach tot sein. Ich stand auf. Noch immer entdeckte ich Neville nirgends. Plötzlich sah ich ihn hervortreten. Voldemort schwafelt belangloses Zeug, von wegen, für ihn würden sie schon irgendwo einen Platzt finden. Ich wollte schreien. Wie konnte er mich nur so verraten?! Doch dann fing er an zu reden und seine Worte rührten mich zu Tränen. Dann ging alles ganz schnell. Harry, der sich bewegte, Schreie, ein Schwert. Ich verlor den Überblick, konnte Neville schon wieder nicht finden. Auf einmal hörte ich eine grausame Stimme, eine vollkommen verrückte und hämische Stimme. Ich hörte sie klar und deutlich über dem Schlachtlärm. „Oh, kann sich der kleine Longbottom nicht mehr verteidigen? Ach schade. Ich mag es, wenn meine Opfer kämpfen. Crucio!" Bellatrix. Mutter. Ich rannte, so schnell ich konnte, auf sie zu. Im Rennen erledigte ich noch einige Todesser. Als ich bei Neville und Bellatrix ankam, lag Neville bereits auf dem Boden. Seitlich, die Beine angezogen, lag er da, ertrug die Schmerzen, vor Erschöpfung nicht fähig, zu schreien. „Neville!", schluchzte ich. Ich stürzte vor und stellte mich schützend vor Neville. Bellatrix liess von ihm ab und sein Körper wurde schlaff. „Lass ihn in Ruhe", knurrte ich. „Du schon wieder. Wie schon gesagt, du hättest es wirklich besser treffen können als mit Longbottom." Sie grinste heimtückisch. „Wenn dir so viel an Longbottom liegt, lasse ich dich wahrscheinlich einfach am Leben, bis unser Liebster vor deinen Augen gestorben ist." Ich sah ihr in die Augen und erhob meinen Zauberstab. „Expelliarmus!", schrie ich und trat somit ein Duell los. Es endete damit, dass ich geschockt vor Bellatrix stand und nur noch mein Mund bewegen konnte. Mein Zauberstab lag ein paar Meter neben mir. Bellatrix trat nahe an mich heran, sodass ich ihren fauligen Atem riechen konnte. „Du hast die Chance auf Gnade vertan. Nun werde ich dich und Longbottom sehr viel qualvoller töten, als das ich es vorhatte." Sie sie lief vor mir hin und her, liess den Blick aber auf mir ruhen. „Wie hättest du es den gerne?", fragte sie mit irrem Ton. „Das darfst du nicht", presste ich mühsam hervor. „Ach ja?", lachte sie, „Und warum nicht? Nenn mir einen Grund, weshalb ich dein und sein jämmerliches Leben verschonen soll." „Muss ich das, Mutter?" Das letzte Wort spuckte ich ihr ins Gesicht. Entsetzt sah sie mich an. „Aber, ...wie?" Sie war überrascht, jedenfalls für ihre Verhältnisse „Vor sechzehn Jahren. In Askaban." Das war alles. Bellatrix erbleichte, dann schwang sie ihren Zauberstab. Meine Beine gaben nach und ich fiel auf die Knie. 

Verfluchte HerkunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt