KAPITEL 13

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BLITZSTERN KEUCHTE VOR Anstrengung, als sie im Regen einen steilen Abhang erklimmen musste. Die Regentropfen schlugen hart auf ihren Pelz und durchnässten diesen bis auf die Haut. Der Wind heulte an ihr vorbei und zwang sie umzukehren, aber die Kätzin kämpfte sich trotzdem vorwärts. ,,Wie weit ist es noch bis zu dem Gebirge?", fragte die cremefarbene Kätzin Narbe, der wenige Schwanzlängen hinter ihr versuchte den Hang zu erklimmen. ,,Wir müssten gleich da sein.", rief der Kater angestrengt durch den Sturm, konzentriert darauf, nicht den Hang wieder hinunter zu rutschen.

,,Bei diesem Sturm werden wir nie zu deinem Ziel kommen!", miaute der vernarbte Kater etwas später, als der steile Hang in einen milden Anstieg glitt. ,,Du hast ja recht, aber wir brauchen trotzdem einen Unterschlupf!", rief die Anführerin an der Spitze vom Hügel. ,,Ich kann hier nirgendwo einen Unterschlupf sehen!", er machte eine Pause, ,,Ich habe hier in der Nähe einen Freund. Bei ihm können wir einen Unterschlupf bekommen.". Die cremefarbene Kätzin sah Narbe eindringlich an.
,,Kann ich dir vertrauen? Oder ist das eine Falle?".

,,Natürlich kannst du mir vertrauen!", fauchte Narbe empört. Aber wie viel davon entspricht der Wahrheit?, dachte sie.
,,Lügen kann jeder. Solche Katzen wie du würden nie freiwillig eine Clan-Katze begleiten. Vor allem bei solchen Bedingungen.", meinte Blitzstern und dachte sofort darüber nach, ob das was sie sagte wirklich stimmte.
,,Ich muss nicht herzlos sein! Wenn du hier bleiben willst, bitte! Kein Wunder dass Borke euch verlassen hat!", fauchte der alte Kater aufgebracht. Die Worte mussten ihn wirklich getroffen haben. Borke? Blitzsterns Zweifel legte sich.
,,Wer ist Borke?", fragte Blitzstern vorsichtig. Der Kater war zwar aufgebracht, jedoch antwortete er: ,,Wenn du das wissen willst, musst du mitkommen.".
,,Ich habe wohl keine andere Wahl. Ich vertraue dir. Wo ist das Lager deines Freundes?", gab die Kätzin nach.
,,Siehst du den schwarzen Punkt? Da wohnt mein Freund. Komm mit, ich führe dich.", der Kater ging gelassen trotz des Regens den flachen Hügel entlang. Er schien keine Angst zu haben, dass wegen dem Regen seine Pfoten den Halt verlieren könnten.
,,Na dann...", Blitzstern folgte dem Kater etwas angespannter durch den Regen in Richtung des Punktes.

Nach einiger Zeit und Anstrengung kamen die Katzen zum letzten Hügel vor dem Unterschlupf der Freunde von Narbe an. Das Wetter bessert sich ein bisschen, vielleicht hätten wir nur warten müssen... Doch genau in dem Moment schlug ein Blitz in den Baum hinter den Katzen ein. Ok, doch nicht. Der Baum fing Feuer und neigte sich gefährlich den Katzen entgegen. Schon rannten die Katzen so gut es ging gegen den Regen um ihr Leben. Der Regen prasselte zwar gegen den Baum, jedoch wurde das Feuer nicht weniger und so neigte sich der Baum immer weiter knackend vor.
,,Blitzstern Achtung! Da kommt eine Spalte!", rief Narbe von vorn. Die Kätzin beschleunigte ihr Tempo und rannte auf den Spalt zu. Ich schaffe das! Schau nur nicht runter... Narbe sprang mit einem leichten Satz über den Spalt, jedoch kurz bevor Blitzstern sprang stoppte diese und blieb vor dem Rand stehen.

,,Was ist los?", fragte der Kater von der anderen Seite. ,,I-ch...ha-hab..e Ang...st", brachte die Anführerin stotternd hervor. Jetzt macht er sich bestimmt über mich lustig. Eine Anführerin die sich nicht traut über einen kleinen Spalt zu springen.Wie peinlich! Blitzstern spürte, wie ihr heiß vor Scham wurde.
,,Du brauchst keine Angst haben, es ist nur ein Sprung wie jeder andere auch.", sagte Narbe ruhig. Er zeigte keine Anzeichen für Belustigung. ,,Du machst dich nicht über mich lustig?!", die cremefarbene Clan-Katze sah den Streuner überrascht an. ,,Nein, wozu? Jeder hat vor irgendwas Angst, selbst Knochenstern, aber man muss den Mut haben diese Angst zu besiegen.". Narbe begeisterte Blitzstern mit dieser Antwort. Er ist weiser, als jeder andere Streuner der mir je begegnet ist. Er ist außergewöhnlich. ,,Komm, sonst wirst du noch krank!", der grau-weiße Kater holte die Kätzin aus den Gedanken. Hinter Blitzstern war ein ohrenbetäubendes Knacken zu hören. Der Baum fiel zu Boden. Jetzt schaffe ich das! Der Baum schlug, wenige Herzschläge nachdem Blitzstern sprang, auf dem Boden auf. Als die Kätzin sicher auf der anderen Seite stand, spürte sie, wie Freude sich in ihr breit machte.

,,Ich habe es geschafft!", freute Blitzstern sich und sprang vor Freude in die Luft. Der Sturm und alle anderen Probleme schienen vergessen. ,,Komm wir müssen weiter oder willst du hier noch weiter so rumspringen wie ein Junges.", meinte Narbe leicht belustigt. ,,Ist ja gut!", sie rannte weiter ohne darauf zu achten, ob Narbe ihr folgte. Ich fühle mich so frei wie noch nie! Frei von allen Sorgen! Die Kätzin rannte immer schneller und schneller ohne jegliche Rücksicht. Der Sturm war wie vergessen. ,,He!", rief Narbe, ,,Warte doch!".
Jedoch hörte Blitzstern nicht zu, sie rannte immer weiter in die Richtung des schwarzen Flecks, der jetzt schon eine Form angenommen hat. ,,Pass auf! Dieser Sandhügel ist nicht stabil!", rief der Streuner der unvorsichtigen Kätzin zu. Aber seine Stimme drang durch den Sturm kaum zu ihr durch.

Die cremefarbene Kätzin lief trotzdem weiter und sprang. Dieses Mal habe ich es ohne Anhalten geschafft! Jedoch verschwand die Freude, als die Kätzin auf dem Sandhügel landete und der Boden unter ihr wegrutschte. ,,Hilfe!", schrie Blitzstern noch, bevor der Sand sie verschluckte. ,,Blitzstern! Nein!", Narbe kam wenige Herzschläge nachdem Blitzstern verschwand an der Stelle an und versuchte verzweifelt den Sand wegzuschaufeln, jedoch vergebens.

Die Kätzin versuchte zu Atmen, jedoch fiel Sand in ihr Maul, als sie dieses Aufriss. Sie versuchte mit den Pfoten den Sand wegzuschieben, doch es rieselte immer mehr nach. Ich bin lebendig vergraben und die Luft geht mir aus. Soll ich so sterben SternenClan? Gerade als Blitzstern dachte sie würde nie wieder etwas sehen, öffnete sich die Sanddecke und Licht strömte herein. Ein cremefarbener Kater packte sie und zog sie aus dem Sand heraus. Die Kätzin würgte den Sand heraus, der ihr ins Maul gefallen war und schnappte nach Luft. ,,D...d-ank...e", brachte Blitzstern keuchend hervor. ,,Ach, haben wir doch gern gemacht.", miaute der cremefarbene Kater freundlich. ,,Wir bringen Sie am besten zu eurem Lager bevor der Sturm noch schlimmer wird.", meinte Narbe. Der Kater trug sie weiter am Nackenfell. Ist das Borke? Ich weiß nicht... Blitzstern wurde Schwarz vor Augen und sank in einen traumlosen Schlaf.

,,Müsst ihr immer Fremde bringen? Ich will Beute und nicht so etwas!",knurrte eine Stimme. Langsam kam Blitzstern wieder zu Bewusstsein und sie öffnete die Augen. Sie lag in einem dunklen Bau, der nur von etwas Mondlicht beleuchtet wurde. Überall waren Geruchsspuren von Zweibeinern und Katzen. Warte, kommt mir der eine Katzengeruch nicht bekannt vor? Sie prüfte die Luft, jedoch war kein bekannter Katzengeruch vorhanden außer der von Narbe. Wo bin ich? ,,Sie ist wieder wach.", meinte eine bekannte Stimme neben ihr. Es war der cremefarbene Kater, der ihr das Leben gerettet hat. Nun konnte die Kätzin ihren Retter näher betrachten. Der Kater war ziemlich groß und cremefarben mit weißen Pfoten und einem goldenem Aalstrich auf dem Rücken. Seine grünen Augen funkelten in der Dunkelheit. Blitzstern wandte ihren Blick ab und stand auf. Sie befand sich genau in der Mitte von drei Katzen. ,,Warum hast du nicht auf mich gehört? Du hättest sterben können.", zischte Narbe als er angelaufen kam. In seinen sonst so ruhigen Augen war Sorge zu sehen. Sorge? Um mich?! Was läuft hier falsch?! ,,Es tut mir leid. Ich weiß ich hätte auf dich hören müssen, aber jetzt sind wir hier, in Sicherheit und unter Freunden. Jeder macht Fehler wie er Angst vor etwas hat.", Blitzstern senkte den Kopf vor Narbe.
,,Naja, jetzt lernst du erstmal die Katzen hier kennen. Das hier ist Windstorm, der Anführer der Gruppe.", er zeigte auf einen schildplattfarbenen Kater, der am Anfang gesprochen hatte, ,,Und das hier ist Aal. Ihn müsstest du jedenfalls schon vom sehen kennen.". Der cremefarbene Kater verneigte sich. ,,Freut mich dich kennenzulernen!", meinte Aal freundlich. ,,Ach ja, dass da hinter dir ist Borke. Den wolltest du doch so gern sehen.", meinte der weiß-graue Kater zum Schluss. Blitzstern fuhr herum und erstarrte. Borkenpelz! Er lebt!

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Lalalala,  noch ein Kapitel für euch! Bin mal ausnahmsweise im Schreibfieber! ^^ Mögt ihr Borkenpelz? Also ich schon ^^ leider ist er ja nicht mehr in der 6. Staffel dabei... aber was solls, Hauptsache euch hat das Kapitel gefallen. ^^ Bis dann ihr leudis :3
Torfherz❤️

PS: wer findet es auch komisch, das alle Katzen die in der 1. Staffel so ca geboren sind gerade sterben und Nebelstern, die schon vor der 1. Staffel gelebt hat und eigentlich schon uralt ist, weil sie ja Blausterns Tochter ist, noch lebt?! Wie viele Jahre ist die jetzt eigentlich schon alt...
Naja egal.

WARRIOR CATS -  SchattennächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt