KAPITEL 18

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DONNERSCHLAG STRECKTE SICH in seinem neuen Bau. In den vergangenen Tagen hatte sich nicht viel verändert im Clan, aber es herrschte zum Glück Frieden. ,,Gut geschlafen.", Forellenstern legte einen Fisch vor Donnerschlag ab. Er roch an der Beute und zog sich angewidert zurück. ,,Soll ich das etwa essen?", fragte er. ,,Du musst wenigstens ein Mal in deinem Leben probieren.", ermutigte die FlussClan-Anführerin den Kater. Donnerschlag murmelte etwas unverständliches und biss zurückhaltend in den Fisch. Der Fischgeschmack verbreitete sich in seinem ganzen Mund, aber der Geschmack war besser als erwartet. ,,Ich wusste gar nicht wie gut Fisch schmecken kann.", murmelte der DonnerClan-Kater mit vollem Mund. ,,Na siehst du, ist doch gar nicht so schlimm!", Lachsschweif trottete in den Anführerbau und ließ sich neben ihrer Anführerin nieder. ,,Ich wollte dir, nachdem ich dich überzeugt habe, etwas vorschlagen.", meinte Forellenstern, ,,oder eher Lachsschweif.". Die leicht rote Kätzin sah verlegen zu Boden. ,,Es war doch nur eine Idee...". ,,Und du solltest sie mitteilen.", die silberblau getigerte Kätzin ließ nicht nach. ,,Also Donnerstern, wie du siehst sind ja manche DonnerClan-Krieger nicht gerade erfreut über die FlussClan-Katzen, also wollte ich vorschlagen, dass wir uns gegenseitig etwas beibringen aus unseren Erfahrungen damit wir uns besser verstehen. Wir könnten den DonnerClan-Katzen mit Fischen versorgen und ihr uns mit Waldbeute, dann lernen wir was voneinander.", erklärte die Stellvertreterin aufgeregt. Der Kater ließ seinen Blick durch seinen dunklen Bau schweifen. Gar nicht mal so schlecht. ,,Das ist eine großartige Idee Lachsschweif, wir sollten gleich eine Patrouille losschicken.", freute sich der Kater. ,,Wenn Taubenschwinge mir das überlässt gern.", Lachsschweif neigte den Kopf vor dem gelbgrauen Kater und lief auf die Lichtung raus.

Donnerschlag lief über die Lichtung und setze sich zu Taubenschwinge. ,,Wie ist es so als Stellvertreterin?", fragte der Anführer. ,,Musst du doch selber wissen.", gab sie kalt zurück. Donnerschlags Herz zog sich zusammen. Die Kätzin war immer noch so kalt und das verletzte den Kater noch sehr. Früher war er mit ihr immer glücklich über das Territorium gejagt und sie war immer die einzige Katze gewesen, die ihm Halt gab. Doch diese Zeit war vorbei, sie hatte sich verändert, wie ihr Bruder. Der Kater wandte sich seufzend ab. Er tappte mit schweren Pfoten über die Lichtung und wäre in Gedanken versunken fast über Beerenpfote gestolpert. ,,Du solltest dir weniger Gedanken wegen einer Kätzin machen.", meinte der Heilerschüler schroff. ,,Ich weiß, aber es ist nun mal nicht so leicht.", der gelbgraue Anführer setzte sich auf. ,,Ach, hat unser großer Anführer etwa Liebeskummer?", Gebirgspfote schlug Donnerschlag spielerisch in die Seite. ,,Das ist nicht witzig junger Krieger.", seufzte der ältere Kater. ,,Jetzt fängst du auch noch an mich wie die Ältesten zu nennen. Junger Krieger hier, junger Krieger da.", der braune Schüler verdrehte die Augen. ,,Du kennst die alten Krieger doch, aber unser Gespräch letztens solltest du nicht vergessen.", meinte Beerenpfote. Donnerschlag sprang auf die Pfoten. Das Gespräch wurde wieder in Erinnerung gerufen. ,,Wie könnte ich das vergessen?", rief er. ,,Tja, Schneegrau sagt auch immer sie würde sich alles merken.", fing der Kater an. ,,Und dann vergisst sie es sobald man ihr den Rücken zukehrt.", beendete Gebirgspfote den Satz. Bevor die jungen Katzen Donnerschlag noch mehr einschüchtern konnten, ging der Kater zu Lachsschweif. ,,Kann ich mit auf eine Patrouille?", fragte der Kater die leicht rote Kätzin. ,,Na klar, du kannst die Morgenpatrouille an der SchattenClan-Grenze anführen. Nimm am besten Felsbucht mit Flockenpfote, Grautatze, Blauauge und Sturmflocke mit Gebirgspfote mit.", die Kätzin wandte sich wieder ab und die aufgerufenen Katzen sammelten sich um den Anführer. Donnerschlag wusste wieso Lachsschweif diese Katzen ausgewählt hatte, denn sonst waren nur noch Tupfenschweif und Vogelschwinge wach und diese Katzen würden der Patrouille wohl kaum helfen. ,,Ziemlich große Patrouille.", bemerkte Grautatze. ,,Beim SchattenClan kann man ja auch nie wissen was er vorhat.", meinte Felsbucht misstrauisch. ,,Macht der SchattenClan bei euch auch solche Probleme?", erkundigte sich Blauauge. ,,Ja natürlich! Diese hinterlistigen Katzen wollen doch immer alles für sich und geben nicht sonderlich Acht auf das Gesetz der Krieger.", fauchte der FlussClan-Krieger. ,,Wir haben uns schon oft um das Territorium gestritten, da der SchattenClan meinte, wir bräuchten ja nur das Gebiet um den Fluss, aber jedem Clan steht ein großes Territorium zu!", meinte Flockenpfote verärgert. ,,Wirklich? Also bei uns sind diese Krähenfraßfresser auch nicht gerade netter.", schnaubte Gebirgspfote. ,,Wie dem auch sei, wir sollten los.", Sturmflocke riss die Katzen aus dem Gespräch, ,,Oder Donnerstern?". Donnerschlag sah den Kater dankend an. Sturmflocke war dem Kater in den letzten Tagen ans Herz gewachsen und hatte sich mit ihm angefreundet. ,,Ich glaube das solltest du selber wissen, immerhin führst du die Patrouille an.", erwiderte der gelbgraue Kater. ,,Ich darf die Patrouille anführen?", überrascht sah der Kater mit dem buschigen roten Schwanz sich um. ,,Natürlich. Nach dir.", Donnerschlag gab den Weg für den Kater frei. Dieser nickte und lief durch den Dornentunnel in den Wald hinaus.

WARRIOR CATS -  SchattennächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt