#4

4 0 1
                                    

Es war Samstagnachmittag als ich auf die Idee kam Nic einfach mitzunehmen in die Bar. So konnte ich mich mit Caro und Lynn treffen und gleichzeitig auf Nic aufpassen.

Die Idee war einfach genial.

Dementsprechend hatte ich auch gute Laune als Jeff und Lisbeth klingelten und mir Nic in die Arme drückten. Ich strahlte Lisbeth sogar an, was eigentlich echt nicht meine Art war. Jeff schaute mich etwas misstrauisch an, sagte aber nichts. Das war wahrscheinlich besser so.

In meinem Zimmer spielte Nic fröhlich mit seinem mitgebrachten Spielzeug und ich nutzte die Chance um mich fertig zu machen.

Eine halbe Stunde später sah ich zufrieden in meinem Spiegel und begutachtete mein Werk. Meine hellen Haare hatte ich geglättet und offen gelassen. Sie gingen mir mittlerweile bis zur Brust und ich war wirklich stolz darauf. Haare wachsen zu lassen ist schwieriger als man denkt!
Zudem hatte ich ein wenig Make Up raufgemacht und meine Augen etwas dunkler als sonst geschminkt. Ich sah verrucht aus. Auf eine gute Art und Weise.

Ich zog dazu meine weiße Skinny Jeans und ein Top mit etwas Ausschnitt an. Darüber meine Lederjacke und fertig war mein Outfit. Dazu noch schwarze Stiefel.

So konnte ich aus dem Haus.

An der Bar angekommen blieb ich kurz stehen. Hoffentlich war das wirklich eine gute Idee mit Nic hier aufzutauchen. Ich hatte ihn an meine Hand genommen und er plapperte still vor sich hin. Kleinkindergeplärre eben.

Ich betrat selbstbewusst die Bar und winkte Lynn und Caro, die mich erstaunt ansahen.

"Du bist ja doch gekommen.", stellte Lynn grinsend fest.

"Ich wusste gar nicht das du neuerdings Mama bist.", ärgerte mich Caro und sah Nic strahlend an. Da war wohl jemand kinderlieb.

"Ich soll heute auf ihn aufpassen, aber deshalb wollte ich doch nicht unseren Mädelsabend verpassen.", erklärte ich und setzte Nic auf die gepolsterte Bank.

Lynn sah ein wenig skeptisch aus. "Meinst du das ist eine gute Idee?"

Genervt atmete ich aus. "Ich geb ihm schon kein Alkohol."

Caro lachte. "Ich könnte dir das aber irgendwie zutrauen."

Okay, meine Freunde schienen ein komisches Bild von mir zu haben. War ich wirklich so unvernünftig?

"Ist ja auch egal, lasst uns Spaß haben!", meinte Lynn und wir bestellten uns alle einen Cocktail.

Ich nahm einen Long Island Ice Tea, Caro einen Mojito und Lynn bestellte sich wie fast immer einen Sex on the Beach.

"Auf das du wieder da bist!", rief Lynn und unsere Gläser klirrten.

Nic neben mir nuckelte an seinem Apfelsaft. Er war in seiner eigenen kleinen Welt. Manchmal waren Kinder so einfach gestrickt.

Ab 22:00 kam ein DJ und machte Musik.

"Dazu muss ich tanzen!", schrien wir plötzlich alle gleichzeitig auf und begaben uns lachend zu Pinks Song "Raise your Glass" auf die kleine Tanzfläche.

"So raise your glass if you are wrong in all the right ways, all my underdogs!

We will never be anything but loud and nerdy dirty little freaks"

gröhlten wir laut und plötzlich sah ich in zwei braune Augen die mich abschätzend betrachteten.

"Dylaaan!", zog ich seinen Namen in die Länge und grinste. Der Alkohol hinterließ seine Spuren. Aber in dem Moment dachte ich nicht daran das Dylan und ich keine Freunde mehr waren. Früher war das normal so.

Friends AbroadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt