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Als die Schulglocke das Ende dieses heutigen Tages ankündigte sprang ich erleichtert auf. Endlich konnte ich nachhause und Abstand von all dem Stress hier nehmen.

Und vielleicht Caro kontaktieren. Sofern sie es wollte.

Ich lief aus dem Schulgebäude und kriegte deutlich die neugierigen Blicke auf mir zu spüren. Jennas Lüge ich sei der wahre Miesepeter der ganzen Geschichte hatte sich verbreitet. Und sie wirkte.

Ein Mädchen sah mich kopfschüttelnd an und steckte gleich daraufhin ihren Kopf zu ihren Freundinnen und tuschelte etwas über mich.

Andere mieden mich und gingen an mir vorbei als würde ich nicht existieren, was mir im Moment wirklich lieber gewesen wäre.

Wieder andere schienen sich nicht sicher wem sie glauben sollten und lächelten zaghaft.

Zur Hölle mit Jenna!

Wo war sie eigentlich? Nach der Sache in der Cafeteria hatte ich sie ebenfalls wie Caro nicht mehr gesehen. Das war auf der einen Seite gut und auf der anderen Seite hätte ich ihr gerne nachträglich die Augen ausgekratzt.

Aber gut ich würde meine Chance noch kriegen.

“Komm ich fahr dich.“, riss mich plötzlich Dylans Stimme aus meinen dunklen Gedanken.

Erstaunt drehte ich mich zu ihm. Ich hatte gar nicht mitbekommen das er neben mir lief. Oder lief er die ganze Zeit vor mir? Ich weiß es nicht.

“Du nimmst mich mit?“, fragte ich verwundert.

Er zuckte seine Schultern. “Wir sind Freunde, schon vergessen?“

Natürlich hatte ich das nicht vergessen, aber mir schien als würde er das ab und zu gerne vergessen wollen. Dementsprechend zögerte ich auch.

“Ich beiß auch nicht.“, meinte er augenrollend. “Na komm schon.“

Wir standen nun vor seinem schwarzem BMW.

“Okay.“, ergab ich mich und kletterte auf den Beifahrersitz.

Schließlich wohnte er in meiner Gegend, es wäre quatsch das Angebot zu verweigern. Außerdem wollte ich nicht mit dem Bus fahren, in dem vermutlich viele aus meiner Schule saßen und mich verurteilen würden.

Dann lieber Dylan.

Er startete den Motor und sah mich fragend an: “Was möchtest du hören?“

“Mir eigentlich egal.“, entgegnete ich.

Er nickte und machte etwas an. Aber er drehte es leise, sodass man sich noch unterhalten konnte.

“Tut mir Leid wegen Jenna.“, sagte er plötzlich nach einiger Stille.

“Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erwiderte ich nur und starrte aus der Windschutzscheibe.

“Schon. Aber ich habe mitbekommen wie alle anderen reagiert haben auf dem Schulhof. Das ist nicht richtig von ihr gewesen.“, gab er zu.

“Naja. Ich glaube, sie hasst mich.“

Er schmunzelte leicht. “Hassen ist das falsche Wort. Sie ist nur neidisch.“

Das erstaunte mich. Worauf sollte Jenna denn noch eifersüchtig sein? Schließlich hatte sie jetzt das gewisse Aussehen, die Beliebtheit an der Schule und Dylan.

“Aber worauf?“

“Das du mich ihr wegnehmen könntest.“

Könnte ich das denn? Ich sagte das nicht laut, aber insgeheim fragte ich mich das schon.

“Wieso sollte ich das tun?“, fragte ich also matt.

Er warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er ihn wieder auf die Straße richtete. “Gute Frage.“

Daraufhin schwiegen wir. Die Autofahrt kam mir länger vor als sonst. Aber das konnte an der Stille liegen. Oder an den vielen nicht ausgesprochenen Dingen zwischen uns. Überhaupt war dies das erste Mal das wir alleine waren.

“Freunde verraten sich doch alles, stimmt's?“, fragte ich zögerlich.

Er nickte. “Stimmt, denke ich. Warum?“

Ich holte tief Luft bevor ich weitersprach. “Ich habe dir etwas verschwiegen.“

“Das da wäre?“, seine Miene war ausdruckslos.

“Am Samstag habe ich mitbekommen wie ein Typ über Jenna geredet hat. Und das sie sich treffen wollen. Das es nur eine Frage der Zeit sei, bis sie dich betrügt.“, ich schloss meine Augen und wartete auf eine Reaktion von ihm.

“Und du glaubst ihm?“, fragte er ruhig.

Überrascht öffnete ich meine Augen wieder. “Ja. Ich habe sie in der Pause auch kurz zusammen gesehen.“

“Hieß dieser Typ zufällig Trace?“

“Ja.“

“Wusste ich es doch.“, murmelte er.

“Ihr kennt euch?“

“Kann man so sagen. Wir mögen uns nicht besonders. Das weiß Jenna eigentlich auch.“, antwortete er nachdenklich.

“Oh.“, machte ich, weil mir dazu nichts einfiel. Zumindest wusste ich nicht was ich darauf erwidern sollte.

“Wir sollten mal wieder was zusammen machen.“, wechselte er plötzlich das Thema.

“Ähm. Okay. Ich sag den anderen Bescheid...“, sagte ich verwirrt, aber wurde von ihm unterbrochen.

“Ich meinte alleine. Du und ich. So wie früher.“

“Oh!“, machte ich abermals. Wie kam er denn darauf plötzlich? Nicht das ich mich beschweren wollte, aber er hatte Stimmungsschwankungen schlimmer als eine Schwangere. “Klar, dann machen wir das.“

“Ich sag dir Bescheid was wir machen.“, meinte er munter. “Aber jetzt wären wir erstmal bei dir zuhause.“

Ich sah aus dem Fenster und erblickte mein Haus. “Gut, dann danke fürs mitnehmen. Wir sehen uns.“

Er lächelte lässig. “Bis morgen.“

Ich stieg aus und knallte die Tür zu. Auf dem Weg zur Tür spürte ich seinen Blick im Rücken. Wieso fuhr er denn nicht endlich los?

Erst als ich die Haustür hinter mir zu machte, fuhr er weg. Wie ungewohnt.
Ich stieg die Treppe nach oben zu meinem Zimmer und schüttelte den Kopf.

Einfach nicht mehr nachdenken heute. Der Tag war so schon anstrengend genug.

Der nächste Schritt betraf Caro. Ich würde mich mit ihr in Verbindung setzen und versuchen das alles zu klären. Ich hoffte sie würde mir glauben und nicht Jenna. Aber das würde ich noch herausfinden.

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