Kapitel 5:

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*Mias POV*
Plötzlich verschwand Steve aus meinem Sichtfeld. Zuvor hatte er noch seinen Gürtel um meinen Oberschenkel gebunden um die Blutung etwas zu stoppen. Ein leises Rasseln ertönte während er anscheinend wieder nach oben gezogen wurde. Warum lies er mich gerade jetzt allein? Wenig später kamen ein paar Leute wieder nach unten, von denen ich nur einen kannte. Danny. Wo war also Steve? Viel Zeit darüber nach zu denken hatte ich allerdings nicht, denn mit vereinten Kräften hoben die Helfer die Tafel hoch. Zu dritt hielten sie sie während ein paar Sanitäter mein Bein genauer begutachteten und schließlich vorsichtig mein Bein und meinen restlichen Körper anhoben. Ich sah auf mein Bein, spürte erst kaum den Schmerz und dann wie lähmend und schließlich sah ich das Blut und das Loch, welches quer durch mein Bein verlief. In diesem Moment wurde alles um mich herum schwarz. Kein Schmerzensschrei kam über meine Lippen und kein weiterer Ton.
Als ich das nächste Mal halbwegs klar denken konnte öffnete ich die Augen und blickte in ein kaltes weißes Licht. "Gut Sie sind also wieder bei Bewusstsein, dann können wir mit der Operation beginnen.", meinte ein komplett in weiß gekleideter Mann. "Wie geht es dem Commander?", war alles was ich darauf heraus brachte und das Gesicht des Arztes benebelte sich plötzlich. "Eigentlich dürfte ich es garnicht sagen aber ihm geht es nicht gut. Er hat das Bewusstsein verloren und wird sterben wenn er nicht bald eine neue Leber bekommt. Und wir haben keinen auf der Liste mit seiner Blutgruppe.", etwas nieder geschlagen sah er mich an. "D...das kann doch nicht sein." Meine Gedanken sprangen hin und her. "Sie haben doch sicher meine Blutgruppe. Ist es die selbe wie seine?", er beäugte mich verblüfft und zuckte die Schultern. Dann lief er wie der Blitz aus dem Zimmer und kam wenig später wieder. "Es sind die selben, Sie würden perfekt passen. Aber es tut mir leid. Sie sind zu schwach, es könnte Sie das Leben kosten es ist zu riskant." betreten senkte er den Blick. "Ich werde das schon schaffen, geben Sie ihm meine Leber. In den OP muss ich ja sowieso also ist es egal ob Stunden länger oder weniger.", er gab sich geschlagen und lief wieder nach draußen um Anweisungen zu geben. Ich schuldete es Steve einfach, er war trotz seiner schweren Verletzungen nicht gegangen sonder erst als ich halbwegs in Sicherheit war. Ich konnte ihn jetzt nicht sterben lassen, nicht nachdem er alles für mich riskiert hatte, sogar sein Leben. Ich würde es also auch machen, ihm sein Leben retten. Nervös befühlte ich mein Bein und musste sogleich einen Schmerzensschrei unterdrücken als ich die Wunde berührte. Sie tat eigentlich die ganze Zeit weh aber bei meiner Berührung schien der Schmerz noch stärker aufzuflammen. Eine Schwester kam plötzlich herein und half mir schnell in den Operationskittel. Jede Bewegung setzte Schmerzen frei, wie ich sie erst einmal erlebt hatte und gehofft hatte nie wieder durchleben zu müssen. Doch offensichtlich war dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. Ruckartig zogen ein paar Arzthelfer das Bett in Richtung Tür an und ich stöhnte laut auf vor Schmerz. Alles wurde schwummrig um mich herum und droht zu verblassen, doch ich brachte alle Kraft, die ich besaß, auf um dem erneuten Sog der Leere zu entkommen. Und es gelang mir tatsächlich, ich schaffte es der erneut drohenden Bewusstlosigkeit zu entkommen, denn ich wollte vor der Op erst Steve nochmal sehen. Einem langen Gang folgend liefen die Helfer gerade zu. Und ich nahm erleichtert die Tür war, auf die sie zu steuerten. Automatisch öffnete sie sich und ich wurde hineingeschoben. Steve lag auf einem Operationstisch immer noch nicht bei Bewusstsein. Er sah schlimm aus. Müde, verletzlich, schwach und irgendwie auch traurig. Mein Kopf fing an zu dröhnen während ich vorsichtig weiter geschoben wurde, weg von Steve und plötzlich bewegte sich mein Mund ohne jegliche Verbindung zu meinem Gehirn. "Ich möchte nicht, dass er erfährt dass es meine Leber ist! Können Sie mir versprechen dass er es nicht erfahren wird?!", fragend blickte ich den Arzt an und dieser nickte. "Keine Angst er wird es von niemanden aus diesem Krankenhaus erfahren." Ich nickte dankend und ließ mir bereitwillig die Maske aufsetzen und sofort gab ich dem Wunsch nach Schlaf nach.  Ich glitt hinüber in eine künstliche Traumwelt, eine friedliche Welt ohne Kampf und Tod. Dachte ich jedenfalls, doch so war es nicht. Im Gegenteil, alles schlimme aus meiner Vergangenheit stieg wieder in mir auf, wie eine Welle, die versuchte mich zu verschlucken. Was ich schlimmes getan hatte und wie es noch schlimmere Folgen gehabt hatte. Wäre es ein Tagtraum gewesen hätte ich angefangen zu weinen, doch es war kein Tagtraum, es war ein Traum durch Betäubung und so war es mir unmöglich zu entkommen. Unmöglich den Schmerz in meinem Herzen zu lindern und meinen Geist von der Last zu befreien. Voller Schmerz über alle Verluste und die Last über meine Schuld nahm ich die Abfolge von Bildern hin und erneut verspürte ich den Wunsch von damals. Ich verspürte ihn wirklich wieder. Ich hatte mir schon damals einfach nur gewünscht loslassen zu können. Meinem Leben ein Ende machen zu können und wieder hörte ich diese Stimme von damals in meinem Kopf und wiederholte die Wörter laut:

Ein Lied verleiht Flügel,
Eine Blume Hoffnung.
Doch Flügel tragen die Angst,
und so manch eine Blumen bringt den Tod.

Aus irgendeinem Grund beruhigten sie mich und gaben mir Hoffnung. So wie Steve mir Hoffnung und Kraft gegeben hatte, auch wenn ich ihn erst kennengelernt hatte. Er war einfach ein Mensch, der Kraft gab. Doch nun hingen unser beider Leben am seidenen Faden und es konnte leicht passieren, dass einer von uns beiden stirbt. Schon war ich wieder an diesem Punkt TOD alles in meinem Leben hatte mit Tod zu tun bevor ich ihn kennengelernt habe und nun schon wieder. Wenn er sterben würde, dann wäre hier nicht einmal mehr eine Kleinigkeit, die mich am Leben hält. Und wenn ich sterben würde, dann hätte sich mein Wunsch erfüllt. Doch wollte ich es wirklich? Sterben wenn noch die Chance bestand mit Steve vielleicht einmal glücklich zu werden, auch wenn es ein sehr langer und anstrengender Weg werden würde?! Würde ich überhaupt etwas mit Steve haben wollen oder doch weiterhin meinen eigenen Weg gehen ohne Mann ohne irgendjemanden?


Okay und wieder ein Kapitel fertig, sorry dass es in letzter Zeit so lange dauert, aber irgendwie habe ich mehr Inspiration für mehrere spätere Kapitel als für die aktuellen, deshalb hab ich einfach ein bisschen eine Blockade. Ach und dieses Gedicht oder als was auch immer ihr es bezeichnen wollt hab ich selbst geschrieben, also ist mir halt grad so eingefallen. Wenn es allerdings schon irgendwo existiert, ich hab es nicht absichtlich gestohlen sondern einfach so aus meinem Hirn also dann bitte nicht böse sein.


Hawaii Five-0 He risced everything just for meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt