Das Gefühl, was sich gerade in meinem Kopf hegte, war nicht leicht zu beschreiben. Es war eine Mischung aus skrupellosem Hämmern gegen meine Schläfen, Schwindel, aber auch Übelkeit. Mir war Gestern schon klar gewesen, dass es genau so enden würde, aber ich hatte es lachhaft abgewinkt. Eigentlich war der Kater total verdient, denn soviel wie Gestern, hatte ich echt noch nie gesoffen.
Natürlich war es nicht bei zwei mickrigen Wodka-Shots und Noahs Mische geblieben. Nein, Noah und ich tranken gefühlt den ganzen Alkohol von der Party weg. Das war nun ein wenig überspitzt, aber ich könnte echt schwören, dass nicht mehr all zu viel dazu fehlte. Ich hatte eine ganze Weile im Garten in seinen Armen gelegen, was mir jetzt im Nachhinein unheimlich peinlich war. Logan war bestimmt weniger begeistert davon, jedoch wäre es gar nicht so weit gekommen, wäre er geblieben. Und wie sagt man auch so schön: Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Oder so.
Naja bis dahin war ja noch alles einigermaßen gut. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass wir irgendwann später nach drinnen gehen wollten um so richtig Party zu machen. Aber ab dem Zeitpunkt, wusste ich echt überhaupt nichts mehr. Ich konnte mich an ein paar Abschnitte erinnern, wo ich Noah zum Beispiel angefeuert hatte, als er gerade ein Bier exen wollte. Sonst war in meinem Kopf jedoch alles schwarz und das Nächste, was mir einfiel von letzter Nacht, war erst wieder Chelseas Toilette, über der ich auch schon letzte Party meinen Magen entleerte.
Und nun lag ich mit höllischen Kopfschmerzen in Chelseas Bett und starrte ihre weiße Decke an. Es war bestimmt erst acht Uhr und ich konnte einfach nicht mehr einschlafen. Wenn es hoch kam, hatte ich vielleicht höchstens 4 oder 5 Stunden geschlafen. Nicht nur mein Kopf ließ mich nicht mehr weiter schlummern, sondern auch mein extremer Durst. Würde man mir nun eine Wasserflasche entgegenstrecken, würde ich diese auf einmal leer trinken, so wie Noah das Bier gestern.
Ich schaute einmal nach links, wo Chelsea lag und versicherte mich, dass sie noch schlief. Anschließend manövrierte ich mich vorsichtig aus dem Bett und musste feststellen, dass mein Gleichgewichtssinn gerade echt zu leiden schien. Ich tapste leise aus ihrem Zimmer und baute unabsichtlich immer mal wieder kleine Schlenker in meinen Gang ein. Da ich weder ihre Eltern, noch Jacob wecken wollte, machte ich mich ganz leise auf den Weg in die Küche.
Dort angekommen, ging ich zu allererst einmal den Kühlschrank plündern, da ich wirklich Hunger und geschweige denn Durst bekommen hatte. Mein Appetit konnte mir nicht einmal Alkohol nehmen.
Ich richtete mir also ein paar Scheiben Brot auf einem Teller und schnappte mir ein volles Glas Nutella, um die Brotscheiben zu bestreichen. Als ich fertig war, räumte ich das Nutella wieder zurück in den Küchenschrank und legte das Messer in die Spülmaschine. Den Teller balancierte ich mit meiner einen Hand und schnappte mir mit der anderen noch eine Flasche Wasser. Voller Vorfreude auf mein kleines Frühstück, ging ich mit großen Schritten wieder zurück in Chelseas Zimmer.
Als ich mit meinem kleinen Finger die Tür aufgemacht hatte, schaute meine beste Freundin mir schon streng entgegen.
"Was ist?" fragte ich unschuldig und stellte die Wasserflasche ab, damit ich mir das Brot in den Mund stecken konnte.
Chelsea hörte jedoch nicht auf, mich tadelnd anzusehen und richtete sich stattdessen im Bett auf.
"Was war denn das mit Noah gestern?" fragte sie und ich setzte mich seufzend neben sie auf ihr Bett.
Mir war das Ganze ja schon so peinlich genug, warum musste sie mich dann auch noch darauf ansprechen? War es mir denn nicht erlassen, die ganze Sache einfach vergessen zu dürfen?
"Chelsea, bitte." motzte ich und warf meinen Kopf in den Nacken. "Sprechen wir das Thema gar nicht erst an ok? Der kann sich heute sowieso nicht mehr daran erinnern, weil er mindestens genau so betrunken war, wie ich."

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The Benefit Of Being Honest
Teen FictionZoey Baldwin, nett, ruhig und hilfsbereit. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Chelsea geht sie auf die Jefferson Elliot Highschool in der idyllischen Kleinstadt Pembroke und lebt ein normales Leben einer 17-Jährigen. Wie wahrscheinlich jedes Mädche...