DREI

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Logan Shaw hatte sich mit mir, Zoey Baldwin, verabredet.

Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Auch wenn ich bis jetzt nicht an Wunder geglaubt hatte, tat ich es nun. Denn dies war so ziemlich das größte Wunder, das je hätte passieren können.

Hielt er mich doch nicht für verrückt?

Grinsend lief ich aus meinem Klassenzimmer, schlenderte durch die vollen Schulgänge und steuerte auf meinen Spind zu. Da ich so sehr darüber grübelte, was Logan nur durch dieses Treffen erreichen wollte, übersah ich fast Chelsea, die vor meinem Spind auf dem Boden saß und sich vor Lachen fast in die Hosen pinkelte. Und schon schweiften meine Gedanken von der Gottheit in Person zu meiner lachenden besten Freundin, die ihren Plan höchstwahrscheinlich durchgezogen hatte.

"Chelsea... Was zum Teufel tust du da?" unterbrach ich das Mädchen, das vor mir auf dem Boden kauerte.

"Zoey!" krächzte sie und fasste sich vor Lachen an den Bauch. "D-du kannst dir nicht v-vorstellen wie lustig das war!"

Misstrauisch beäugte ich Chelsea und fing von ihrem Anblick selbst an zu schmunzeln. Langsam lies ich mich an meinem Spind neben sie rutschen und reichte ihr die Autoschlüssel des Minis.

"Doch ich schätze das kann ich schon, wenn ich mir so angucke wie fertig dich die Sache macht." lachte ich. "Und du hast deine Schlüssel stecken lassen."

"Oh danke." sagte sie und hatte sich fast wieder eingekriegt. "Ich hab mich in der Abstellkammer gegenüber von Audreys Spind versteckt und kurz vor der ersten Stunde, hat sie die Überraschung zwischen ihren Schulsachen entdeckt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie die ausgerastet ist."

Grinsend schluckte ich den Klos in meinem Hals herunter und versuchte zwingend nicht anzufangen zu lachen.

"Du kannst dafür in echte Schwierigkeiten kommen, das weißt du?" predigte ich ihr, doch meiner besten Freundin schien das egal zu sein.

"Komm schon, Zoey... Die dumme Kuh hat das sowas von verdient!"

Verzweifelt verdrehte ich meine Augen.

"Schon, aber was ist wenn das der Direktor mitbekommt?" versuchte ich Chelsea zur Vernunft zu bringen, was mir vermutlich nicht gelang.

"Ja und?" sie zuckte mit ihren Schultern. "Ich-"

Chelsea wurde von einer Stimme, die vom Ende des Ganges kam, unterbrochen und wir schauten beide in die Richtung, von der die Stimme kam.

"Baldwin! Portman!" hörten wir niemanden geringeren als Madison Davis rufen, die mit großen Schritten auf uns zu kam.

Abwartend schauten wir Audreys Anhängsel an, diese jedoch nicht vorhatte, aufzuhören uns mit bösen Blicken zu Löchern, in dem sie anfing zu sprechen.

Genervt seufzte ich und richtete mich auf, um auch anschließend Chelsea aufzuhelfen.

"Davis?" ergriff ich also das Wort und konnte schon erahnen, was die Brünette vor mir zu sagen hatte.

"Die Eier in Audreys Spind. Das wart ihr!" versuchte Madison einschüchternd zu sagen, jedoch bekam ich nicht wirklich Angst vor einer Person, die fast 6 Centimeter kleiner war als ich und so aussah, als wäre sie gerade aus einem Disney Film entflohen.

"Hm... Nein." sagte ich und öffnete meinen Spind, um so zu tun, als würde ich ihr keine Beachtung schenken.

"Was nein? Natürlich wart das ihr!" sagte sie und sah echt wütend aus.

Ich musste zugeben, dass Madison mit ihren braunen Haaren und ihren hellbraunen Augen von Natur aus schon ziemlich hübsch aussah, jedoch bei dem, was sich dahinter versteckte grauste es mir. Natürlich war sie nichtmal annähernd ein Vergleich zu Audrey, deren Niveau irgendwo unterirdisch seine Runden drehte.

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