Kapitel 15

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Ich hörte, wie er mich bat, ihm zu sagen, was los sei...

Was sollte ich sagen?

Ich bin traurig, weil das hier nur ein Traum ist? Kommt bestimmt richtig gut...

Was ist, wenn ich sprach? Würde dann das zarte Netz des Traumes, das mich umgab, reißen und ich würde aufwachen, verzweifelt und traurig?

Ich könnte sowieso nicht für immer schlafen, auch wenn ich das wollte.

Langsam hob ich den Kopf und mein Blick traf den seiner purpurroten Augen, voller Sorge, voller... Angst.

„Ich...", fing ich an, „Es ist alles nur ein Traum, nicht wahr?"

Für einen Bruchteil einer Sekunde riss er die Augen vor Überraschung auf, dann grinste er.

„Aha... So sehen also deine Träume von meiner Großartigkeit aus... Interessant... Aber es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, das hier ist kein Traum. Kesese~"

„Es kann aber nicht Realität sein, weil du... weil du...", ich wurde immer leiser, „weil du tot bist..."

„Wer zur Hölle hat dir denn das erzählt?", fragte er bestürzt. „Ich fühle mich eigentlich noch ziemlich lebendig... Ich fühle mich doch bestimmt auch noch lebendig an, oder?"

„N...niemand", stotterte sie. „Ich... Ich habe nur von all den Toten gehört... und Hochkirch... die vielen persönlichen Verluste Friedrichs... Ich... Ich dachte, ich sehe dich nie wieder, ich dachte, ich wäre für immer alleine, vielleicht wäre es am besten so, weil ich einfach dumm bin und deiner Fürsorge eigentlich gar nicht würdig bin und..."

Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen brachte mich zum Schweigen.

Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Kuss, weshalb ich im ersten Moment vor Schock erstarrt war, bevor ich den Kuss unsicher erwiderte, was ihn lächeln ließ.

Mit einer Drehung lag er über mir, seine Ellenbogen neben meinem Kopf abgestützt, währen ich meine Arme um seinen Hals legte und ihn noch tiefer zu mir zog.

Nach einer Weile trennten wir uns, außer Atem und er legte seine Stirn auf meine, unsere Nasen berührten sich sanft.

„Ich liebe dich", keuchte er.

„Ich dich auch", flüsterte ich und ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

„Meine Großartigkeit hat dich zum Lächeln gebracht, kesese~"

„Ja, das hat sie, Gilbert..."

Er strich mit seiner Hand sanft eine Strähne aus meinem Gesicht, seine Fingerspitzen berührten leicht mein Gesicht und ich schloss die Augen.

Dann trafen seine Lippen erneut kurz auf meine, bevor er sich wieder neben mich legte, mich mit sich ziehend, sodass mein Kopf nun auf seiner Schulter lag und mein Arm auf seiner Brust.

„Wenn ich morgen aufwache und es nur ein Traum war, werde ich es nicht überleben...", flüsterte ich.

„Du weißt, dass ich früh wegmuss, damit man uns hier nicht erwischt?"

Ich nickte und kuschelte mich an ihn.

Sieben Jahre...

Und jetzt...

Liebten wir uns...

Ich schlief ein.

Blut Rot [Gilbert BeilschmidtxOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt