Blut Rot [Gilbert BeilschmidtxOC]

Kapitel 13

Irgendjemand lag neben mir im Bett, aber ich hatte keine Angst, ich wusste, wer dieser jemand war, auch wenn ich seine Stimme nun sieben Jahre nicht gehört und seinen Geruch sieben Jahre nicht gerochen hatte...

Nur widerlegte diese Tatsache meine anfängliche These, dass ich aufgewacht sei, denn dieser jemand war Gilbert und Gilbert war tot.

Es war nur ein Traum, wie es derer viele gab.

Ich merkte, dass ich auf einem seiner Arme lag, während der andere meine Hüfte umschlungen hielt.

So warm...

„Ich habe dich vermisst.", hörte ich ihn leise flüstern.

Ich rückte noch näher an ihn heran und krallte meine Finger in sein Hemd, meinen Kopf in seiner Brust vergrabend und leise weinend.

Wie jedes Mal, wenn ich so von ihm träumte.

Warum...

Warum waren Träume das einzige, was mir von ihm geblieben war?

„Hey, es ist alles gut...", murmelte er beruhigend in mein Ohr, während er mir langsam mit seiner Hand den Rücken auf und abfuhr. „Alles ist in Ordnung, meine Großartigkeit ist da, der Krieg ist vorbei, alles ist gut..."

Ich begann zu schluchzen.

Warum?

Warum musste ich immer von ihm träumen und dann jeden Morgen, den ich aufwachte, feststellen, dass es nicht real gewesen war, dass ich ihn nie wiedersehen würde, nie, nie, nie wieder?

Andererseits wollte ich grade dann wenigstens in meinen Träumen bei ihm sein, wenn er das schon nicht mehr im wachen Zustand ging...

Das Problem bei der ganzen Sache war die Hoffnung, der kleine, unscheinbare

Rest an Hoffnung, der immer noch verzweifelt daran glaubte, dass er noch lebte.

Er hielt mich fester und flüsterte weiter.

„Alles ist gut, alles ist gut, du musst nicht weinen, meine Großartigkeit ist wieder da um dir zu helfen und für dich da zu sein. Ich kann ja verstehen, dass du mich vermisst hast, weil ich so großartig bin... kesese~"

Ihn Lachen zu hören beruhigte mich ein wenig und nach einiger Zeit atmete ich wieder normal.

„Ist jetzt wieder alles in Ordnung?"