Hubert musste sich spontan dazu entschieden haben, den Japaner zu töten. Denn ich hatte keinen Impuls, nicht mal den winzigen Funken einer Idee, gesehen. Nichts desto trotz war seine Intention jetzt auch in meinem Kopf und ich zögerte nicht lange, schleuderte herum und köpfte einen der anderen beiden Japaner. Tom schlug nahezu gleichzeitig mit mir zu und schon standen wir in einem Raum mit drei getöteten Vampiren. Wie Hubert es uns gezeigt hatte, jagte ich dem Kerl mein Schwert durch das Herz und der Körper fiel in sich zusammen. Ich schüttelte mich. Das war ich? Nur noch eine vertrocknete Hülle?
„Wir dürfen niemanden entkommen lassen. Traust du dir zu, mit uns auch die anderen neun zu erledigen?" hörte ich Hubert in meinem Kopf und nickte.
Tom war schon los gerannt und wir folgten ihm. Hubert gab uns Anweisungen, wie wir uns in dem Speisesaal positionieren sollten, dass kein Vampir fliehen konnte. Nun, das Samurai- Schwert in meiner Hand fühlte sich an, als hätte es schon immer zu mir gehört und ich wunderte mich ein wenig, dass ich jetzt über die Kunst des Schwertkampfes verfügte! Doch meine Männer erklärten, dass sie es ja beherrschten und ich hätte ihr Blut getrunken, damit nicht nur Erinnerungen, sondern auch Fertigkeiten getauscht. Und ich hatte mich schon gefragt, warum ich plötzlich Gitarre spielen konnte! Als wir in den Raum stürmten, schaute uns Kureiko erschrocken an. Nun, wir waren blutüberströmt und mein Kleid war gerissen, ich hatte mich zu schnell darin bewegt. Kureiko kam nicht wirklich dazu, lange darüber nachzudenken, warum ich so aussah, ich tötete sie im nächsten Augenblick und stellte mich vor eine der Türen, wie wir es besprochen hatten. Die anderen Vampire zischten und griffen an, einer hatte ein Messer, das jedoch lächerlich gegen unsere Schwerter wirkte. Tom entwaffnete ihn im gleichen Moment, in dem er ihn köpfte. Ein Vampir versuchte, mich zu beißen und ich lachte auf, weil er sich fast die Zähne abbrach, bevor ich ihn tötete. Ja, wir waren doppelt so schnell und viel stärker als die Mondsamurai! Ich fragte mich, wo denn die großartigen Kämpfer hin waren, von denen Otousan gesprochen hatte? Und vermutete, dass diese Vampirgruppe mit den Jahren wohl zu bequem geworden war, regelmäßig zu trainieren. Schließlich hatten wir alle getötet, ich blickte auf die neun Staubhaufen und seufzte.
„Soviel zur Nachhaltigkeit..."
Tom schaute mich an. Er sah aus, wie in dem Stück „Coriolanus", blutüberströmt und mit wütend- entschlossenem Gesichtsausdruck. Mit dem Unterschied, dass er in Gucci steckte!
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Writer's Block
Fiksi PenggemarDas Beste, was man tun kann, wenn man stecken geblieben ist, ist, eine neue Richtung auszuprobieren. Denkt sich die Autorin Elba Löwenherz und fährt in ein abgelegenes Hotel hoch in den Alpen, obwohl sie Schnee und Eis nicht ausstehen kann. Zu alle...