The Twist | LuKay

11.

~Lucas Sicht~

Die Bedienung kam eben mit unserem Essen. Wir bedankten uns und warteten, bis sie wieder weg war.

"Und wann besuchst du ihn?", fragte mich Chris dann.

"Eigentlich wollte ich gleich heute Nachmittag fahren...", meinte ich. "Aber ich weiß halt nicht, ob das bei dir klargeht."

"Ich hab immer Zeit; besonders für hübsche Mädchen!" lachte mein Gegenüber. "Genauso wie du für hübsche Jungs!"

Ich lachte nicht mit. Ahnte er, dass ich Sebastian auch treffen wollte, weil er mir gefiel?

"Nimm doch nicht immer alles so persönlich!", schmollte Chris, als ich nicht antwortete.

"Alles gut - ich hab gerade nur nachgedacht."

"Wie immer. Hätte der kleine Philosoph vielleicht freundlicherweise die Güte, mir für eine Weile Gehör zu schenken?"

Ach Chris. Aber so war er nun mal; ich mochte das irgendwie.

"Gerne. Der 'kleine Philosoph' ist jetzt fertig mit seinen Gedanken" erwiederte ich und biss herzhaft in ein Schinkenbrötchen. Ich hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen, das machte sich jetzt bemerkbar.

"Wir treffen uns heute Nachmittag um vier an deinem Hafen. Okay?" Bei 'deinem' malte er Anführungsstriche in die Luft.

"Geht klar. Willscht du nicht vielleicht auch wasch eschen?", meinte ich kauend. "Dasch is echt gut!"

Chris lachte und griff auch zu.
Wir aßen genüsslich auf, bezahlten und erhoben uns von unseren Stühlen.

"Dann bis später! Tschüss kleiner Philosoph" sagte Chris, umarmte mich und fuhr mit seinem Fahrrad davon.
Ich schmappte noch meinen Pulli vom Stuhl, tat es ihm gleich und fuhr nach hause.

Als es dann 4 Uhr wurde, lief ich zum Hafen, der ja nicht weit von meiner Ferienwohnung entfernt war.

Wir kauften uns die Tickets und stiegen in das Schiff, was gerade angekommen war.