Kapitel ~2~ Vertrauen

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Kapitel ~2~ Vertrauen

Sanja's Sicht

Ich hatte die ganze Nacht durchgeschlafen ohne Albträume, mich weckte ein leichter Kuss auf die Wange. Ich musste lächeln und kuschelte mich enger an ihn.

„Nur noch ein paar Minuten.“ Murmelte ich verschlafen.

„Hmm vielleicht.“ Hauchte er in mein Ohr und küsste es dann zärtlich. Sanft glitt seine Hand über meinen Rücken um dann unter meinem Shirt zu verschwinden. Ich zuckte leicht zusammen als seine nackte aber angenehm warme Hand über meinen ebenso nackten Rücken strich. Er wollte sie schon wegziehen als er meine Reaktion bemerkte.

„Nein … lass die Hand da liegen, es hat nur leicht gekitzelt.“ Flüsterte ich. Was war plötzlich los mit mir? Ich verstand mich selber nicht mehr, dass ich nicht gleich wieder in Panik ausbrach. Vielleicht war es weil ich immer noch die Augen geschlossen hielt und ihn so nicht sah.

Doch als seine Lippen meine berührten öffnete ich doch meine Augen und sah ihn erschrocken an. Sofort zog er seine Hand von meinem Rücken und lehnte sich etwas von mir weg. Eine unangenehme Kühle breitete sich über meinen Rücken aus, an der Stelle wo seine Hand gelegen hatte. Schuldbewusst sah er mich an und wollte sich anschicken aufzustehen. Er dachte wohl das ich mich wieder vor ihm verschließen oder sogar Angst haben würde. Doch das konnte ich nicht, ich musste endlich wieder nach vorne sehen und nicht in der Vergangenheit weilen, auch wenn sie noch schmerzhaft war.

Deshalb tat ich das einzige was ich jetzt tun konnte und ließ ihn nicht gehen. Ich legte meine Hand auf seinen Nacken und küsste ihn zaghaft. Ich tat das was meine Peiniger immer mit mir gemacht hatten und was mich immer angewidert hatte, doch ihnen hatte es gefallen. Ich schob meine Zunge zwischen seine Lippen und fing an zaghaft mit seiner Zunge zu spielen. Er ließ sich darauf ein und legt wieder seine warme Hand unter mein Shirt auf meinen Rücken. Doch bei ihm fühlte sich dieser Kuss nicht so widerlich an. Sondern so wie ich mir es immer Ausgemalt hatte, wo ich noch mit Lycania zusammen durch das Anwesen unserer verhassten Eltern gelaufen war. Wir hatten uns dann oft an den Bach gesetzt und uns ausgemalt wie wohl der erste Kuss sich anfühlen würde, oder da erste Mal mit einem Mann.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns wieder von einander, seine Augen leuchteten warm und noch etwas anderes lag darin. Es jagte mir angenehme Schauer über den Rücken. Seine Hand war weiter gewandert und strich nun zaghaft über meinen Bauch und dann über meine Brüste. Meine Hand die immer noch in seinem Nacken lag verkrallte sich in seinen langen Haaren und ich küsste ihn wieder. Er stöhnte kurz erfreut auf, als ich meine Zunge abermals zwischen seine Lippen schob und mit seiner Zunge spielte. Ein Piepsen eines Gerätes, auf dem Nachttisch hinter mir, ließ uns Beide zusammenfahren. Er tastete danach und deaktivierte es.

„Es wird Zeit, wir müssen aufstehen.“ Hauchte er, gab mir einen sanften Kuss auf meine Stirn und stand dann auf. Nachdenklich sah ich ihn hinterher wie er im Bad verschwand. Wann hatte ich eigentlich angefangen ihm zu vertrauen? Er hatte mir in dieser Nacht sehr deutlich gezeigt dass ich keine Angst vor ihm zu haben brauchte, er hatte mich die ganze Nacht einfach nur im Arm gehalten ohne Gegenleistung und ohne mich körperlich zu bedrängen.

Nachdem er das Bad verlassen hatte, schnappte ich schnell meine Sachen und machte mich ebenfalls für den Tag fertig. Ga'at stand schon fertig und voll bewaffnet da und wartete auf mich. Ich schluckte und eine leichte Angst legte sich um mich als ich ihn betrachtete.

Er stieß sich von der Kommode ab, an der er bisher gelehnt hatte und legte seine Arme um mich. Ich legte den Kopf etwas in den Nacken um ihn die Augen sehen zu können. Die Wärme und auch dieser andere mir unbekannte Ausdruck lagen immer noch in seinen Augen und wärmten mein erfrorenes von Angst zerfressenes Herz. Ich lächelte ihn an und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen kurz Kuss zu geben.

Immortal - Lycania ~2~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt