"Lily." Draco sieht unglaublich erleichtert aus.
"Draco." Ich spüre, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schleicht.
"Ich bin froh, siehst du nicht mehr aus wie Granger, dieses hässliche Schlammbl-.""Draco!" Überrascht blicke ich in Lucius kalte Augen. "Geh auf dein Zimmer!"
"Ja, Meister!", murmelt Draco, seine Augen genervt verdrehend. Widerwillig verlässt er den Raum umd schenkt mir ein letztes Lächeln.
"Lass die Finger von meinem Sohn!" Wütend funkelt er mich an. "Draco verdient etwas Besseres als eine mittellose Halbwaise!"Fassungslos starre ich ihn an. "A-aber-", stammle ich.
"Kein aber! Halt dich von ihm fern oder ich liefere dich persönlich vor den Toren des Ministeriums ab!"
Herablassend blickt er mich an: "Verstanden?"
Trotzig beisse ich auf meine Unterlippe. So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen!
"Verstanden?" Drohend baut er sich vor mir auf.
"Verstanden."
"Sir", knurrt er.
"Verstanden, Sir", flüstere ich kaum hörbar.
Wieso ist er plötzlich so kalt und abweisend?Plötzlich betritt eine wunderschöne blonde Frau den Raum. Ihre Gestalt ist zierlich, ihr Auftreten aristokratisch. "Narzissa", haucht Lucius. Sein Gesicht ist plötzlich schrecklich bleich.
"Die Brut von dieser Schlampe wird nicht unter meinem Dach bleiben!"Meint sie meine Mum?!
Rasende Wut steigt in mir auf. "Meine Mutter war keine Schlampe!"
"Sie war ein Flittchen! Hat allen Männern schöne Augen gemacht!" Voller Ekel und Hass blickt sie mich an.
"Narzi-."
"Schweig!", fährt sie ihren Mann wütend an. "Ich dulde diese Satansbrut nicht unter meinem Dach!"
Tränen steigen in mir auf."Hooky!", brüllt Lucius wütend.
Fassungslos betrachte ich das Wesen vor mir. Ein etwa kniehohes glatzköpfiges Geschöpf mit Tennisball-großen runden Augen und spitz zulaufenden Fledermausohren. Die kleine Nase ist spitz. Doch vor allem berühren mich die schrecklich traurigen Augen.
"Meister?", ergeben blickt sie Lucius an.
"Bring Miss Black", angewidert spuckt er den Namen aus, "auf ihr Zimmer!"
"Natürlich, Meister!", piepst sie. "Folgen Sie mir, bitte!"
Unter tausend Verbeugungen komplimentiert sie mich aus dem Zimmer. Ich höre gerade noch, wie Lucius und Narzissa sich gegenseitig niederbrüllen.Das Schloss mit seiner düsteren Atmosphäre, seinen vielen dunklen Ecke jagt mir Angst ein. Als mich plötzlich zwei Hände aus dem Nichts berühren, schreie ich erschrocken auf.
"Pssst!" Eindringlich blickt Draco mich an.
"D-draco-", stammle ich, "ich d-darf nicht mit dir reden."
"Mach dir keine Sorgen! Vater ist nur so kalt und abweisend, weil meine Mutter deine hasst."
"Dann wird sie sich freuen, zu hören, dass sie tot ist", murmle ich bitter.
"Vermutlich ja."
Fassungslos starre ich Draco an. "Mein Vater war in deine Mutter verliebt." Unangenehm berührt zuckt er mit den Schultern, als ob alleine dieser Umstand das Verhalten seiner Mutter rechtfertigen würde.
"Deshalb hasst sie mich so sehr", flüstere ich.
Wie oft habe ich schon gehört, ich sei meiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten! Mein Anblick muss jedes Mal für sie ein Schlag in die Magengrube sein."Hooky verschwinde!", knurrt Draco barsch. Unter Tränen verschwindet das kleine Wesen, sich eifrig verbeugend.
"Was ist sie?"
"Sie?" Verwirrt blickt er mich an.
"Hooky", seufze ich ungeduldig.
"Ein Hauself!" Misstrauisch blickt er mich an. "Wieso weisst du das nicht?"
"Meine Mutter hat mich immer von der Zaubererwelt ferngehalten."
"Ich bin froh, tut sie das nicht mehr! A-also", stammelt er total verlegen.
Ich spüre bereits Tränen in den Augenwinkeln und will nur schnell weg!
"Warte!" Unsanft zieht er mich zurück. "Tut mir leid. In deiner Gegenwart kommt bloss Müll aus meinem Mund."
"Bist du dir sicher, dass das nicht immer so ist?"
"Hey!", lacht er empört. "Du wirst ganz schön frech! Na warte, das treibe ich dir noch aus!"
"Aufhören", quieke ich, als er mich kitzelt.Das Gebrüll am Ende des Flurs ist verstummt.
"Nichts wie weg!", murmelt Draco leicht besorgt.
Lässig legt er mir den Arm um die Schulter und führt mich durch das herrschaftliche Anwesen. "Dein Zimmer liegt leider nicht direkt neben meinem", seufzt Draco. "Aber falls deine Sehnsucht nach mir zu gross wird, kannst du mich jederzeit besuchen."
"Nein, Danke", erwidere ich kühl. Überrascht blickt er mich an. Ich bereue es schon, ihn so angefahren zu haben.
"Draco, ich-."
"Schon gut", lächelt er, immer noch etwas verstimmt. "Dein Leben scheint ziemlich beschissen zu sein." Er mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Lieber keine Familie als solch eine verkorkste wie deine!"
"Du tust ihnen Unrecht! Sie riskieren ihr Leben um dich zu schützen!"
"Nachdem dein Dad versucht hat, mich zu töten!"
"Du lügst!", flüstert Draco.
"Warum sollte ich lügen?" Resigniert blicke ich ihn an. "Glaub doch was du willst...."Stumm laufen wir weiter, steigen über immer mehr Treppen, bis wir endlich im Dachstock angekommen sind.
"Tut mir leid, dass dein Zimmer so schäbig ist!"
"Schäbig?!" Atemlos betrachte ich den mit edlem Buchenholz vertäfelten Raum. "Dieses Zimmer ist so gross wie unser altes Haus", hauche ich fassungslos.
Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Vermutlich eine Mischung aus Ekel und Mitleid!"Bist du nicht zu alt für ein Kuscheltier?", spöttelt er kühl.
Überrascht mustere ich den kleinen Plüschhund in seinen Händen. "Woher hast du ihn?", fauche ich wütend.
"Willst du ihn zurück?", schelmisch grinst er mich an. "Das wird dich etwas kosten!"
"Dich dein Leben, wenn du ihn mir nicht sofort zurück gibst!", knurre ich.
"Hast du Gallonen darin versteckt?" Neugierig betrachtet er den abgenutzen Plüschhund.
"Gib ihn mir!"
"Du hast das Zauberwort vergessen!"
"Bitte!"
"Was hast du gesagt?", kichert er hämisch.
"GIB IHN MIR!", schreie ich ausser mir. Mit einem fiesen Grinsen reckt er ihn in die Höhe.
"Komm und hol ihn dir!"Mit einem wütenden Schrei stürze ich mich auf ihn. Doch bevor ich ihn berühren kann, pralle ich gegen eine unsichtbare Wand.
"Was ist denn? Warum holst du ihn dir nicht?", grinst er hämisch.
Eine kalte, alles verzehrende Wut steigt in mir auf. "Gib.ihn.mir!", knurre ich.
"Oder was? Gehst du zu deiner Mami?", lacht er. Als ihm bewusst wird, was er gerade gesagt hat, wird sein Gesicht aschfahl. "L-lily-", stammelt er.
"Verschwinde", flüstere ich wie betäubt. Trauer, Wut, Verzweiflung, Schmerz und Hass ringen in mir um die Oberhand. Die Trauer siegt und droht mein Herz zu zerreissen.
"Lily", flüstert er betroffen. "Es tut mir so leid."
"Bitte geh", hauche ich. Tränen fliessen in Strömen über meine Wangen.
Wortlos legt er den kleinen Stoffhund zu Boden und verlässt schweren Schrittes mein Zimmer.Meine Hand zittert, als ich den kleinen Plüschhund hochhebe. Eine rasende, heisse Wut pulsiert in meinen Adern.
"Du hast mich mein Leben lang im Stich gelassen", hauche ich.
Mit einem beherzten Ruck reisse ich seinen Kopf ab. Wie eine Rasende zerfetze ich die Überreste des kleinen Hundes.
"Ich hasse dich, "Vater"! Ich wünschte, du wärst tot!", schreie ich ausser mir.Plötzlich vernehme ich ein schmerzerfülltes Winseln von draussen. Ich stürze zum Fenster und sehe gerade noch, wie ein riesiger schwarzer Hund durch den Park davon stürmt.
Dad?
Verzweifelt versuche ich, das Fenster zu öffnen, doch es ist magisch versiegelt. Selbiges gilt für die Tür. Wie eine Wahnsinnige beginne ich gegen die Tür zu hämmern.
"Nein, nein, nein!", schluchze ich. "Hilfe!", schreie ich. Doch niemand kommt und meine Rufe verhallen ungehört....
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Zauberfeder - Draco FF 🖌
FanfictionLily hat eine besondere Gabe: Sie kann ihre Zeichnungen zum Leben erwecken. Um sie vor dem Zauberei-Ministerium und dem Dunklen Lord zu schützen, erzieht sie ihre Mutter in einem kleinen Fischerdorf in Portugal. Mit 13 Jahren erhält sie einen Brief...