Was ist sterben?/ Danke.

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"Ich will sterben." An diese Worte erinnere Ich mich noch gut. Das habe Ich damals zu meiner Erzieherin gesagt, als Ich mal wieder von den älteren Kindern geärgert wurde. Diese war vollkommen erstaunt und fragte mich, warum Ich das wollte. Natürlich wusste Ich mit drei Jahren nicht genau, was es hieß zu sterben, weg zu sein und nie wieder zurückkommen zu können. Meine Erzieherin erklärte mir, dass jeder Mensch mal sterben muss, manche früher und andere später. Sie sagte auch, dass Menschen, die sterben wollen, kein so tolles Leben führen und immer nur traurig sind.  Deshalb beschleunigen diese Menschen ihren Tod durch gewisse Methoden, wie zum Beispiel gefährliche Medikamente oder durch Waffen. Die Vorstellung, so zu sterben hat mich so dermaßen verängstigt, dass Ich eine Weile dieses Thema, so gut wie es ging, vermeiden wollte. Es lag jedoch nicht daran, dass Ich nicht mehr sterben wollte. Leider traf alles auf mich zu, was die Erzieherin mir erzählt hatte. Ja, Ich hatte ein furchtbares Leben, denn mein Vater schlug mich und meine Schwester täglich und meine Mutter litt schwer an Hautkrebs. Und zu allem Übel wurde Ich aufgrund meines Gewichts und meines Aussehens in der Schule von allen Seiten hart gemobbt. Einmal wurde mir sogar mein Bein verstaucht und ein andermal schmissen meine angeblichen Freunde meine Schultasche aus dem vierten Stock. Doch Ich nahm das alles gelassen hin, für meine Schwester und auch, um den anderen zu beweisen, dass Ich stark war. Tja, bis zu einem Punkt. Und der brachte das Fass zum überlaufen. Ich war damals um die sieben Jahre alt und noch ziemlich naïv, als das geschah. Wie gesagt, Ich wurde ständig gemobbt. Doch eines Tages erschien meine Rettung, mein Schutzengel. Dachte Ich zumindest... Daniela kam neu in unsere Klasse, doch wir beide verstanden uns auf Anhieb. Nachdem sie mein Vertrauen endgültig gewonnen hatte, erzählte Ich ihr von meiner großen 'Liebe': Omid. Omid war ein sehr freundlicher und cooler Typ, der eine Klasse über mir war und für den Ich geschwärmt hatte wie besessen. Leider kann man sich auf keinen auf dieser Welt verlassen, außer auf sich selbst. Das begriff Ich automatisch, als Daniela so...naja, halt so war und Omid von meinen Gefühlen berichtet hat. Vielleicht tat sie das auch nur um mir zu helfen, weil Ich selber zu feige, um Omid etwas so wichtiges zu offenbaren. Aber Ich war eben noch zu jung dafür. Ich meine, HALLO, SIEBEN JAHRE ALT??? Das Problem bei der ganzen Aktion: Mein großer Schwarm war in jemanden verliebt, der nicht Ich war. Aus diesem Grund war Ich so am Boden zerstört, dass Ich mir dasselbe wünschte wie im Kindergarten: zu sterben. Und nun sitze Ich hier, dreizehn Jahre alt, auf einer Holzbank auf dem Balkon und betrachte die vielen, leuchtenden Sterne. Sie alle strahlen gemeinsam hoch oben am schwarzen Himmel, während Ich sehnsüchtig zu ihnen aufschaue. Natürlich habe Ich jetzt viele, richtige Freunde, auf die Ich mich in jeder Lebenssituation verlassen kann. Und mein Wunsch, zu sterben ist verblasst. Doch irgendwo tief in meiner Seele steckt immer noch dieses schwere, einsame, zerbrechende Gefühl, das mich jeden Tag begleitet. Zum Glück konnte Ich nicht nur einen, sondern zwei Gedanken beiseite räumen. Nämlich auch das Gefühl, das man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Ich weiß nun, dass das nicht stimmt. Danke an alle, die mir das Gegenteil von diesem schwarzen Gedanken bewiesen haben und trotz meiner Launen immer auf meiner Seite waren. Daniela, wenn du das liest, bin Ich nicht mehr böse auf dich. Du hast mir gezeigt, dass diese Schwärmerei von Omid, nichts weiter als ein schwindendes Verlangen nach Zuneigung war. Aber nun zu den Menschen, denen Ich aus tiefstem Herzen danken will. Danke, Alina, dass du mir seit der Fünften immer Mut gemacht hast und dass Ich immer mit dir lachen kann. Danke, Anaïs/ Vic, dass gerade du mir neuen Lebensmut gemacht hast und dass du mich immer von den 'Toten' zurückholst. Danke, Jessie, dass du, trotz unserer anfangs komplizierten Bindung, immer bei mir bist und du mich zum Lachen bringst, auch wenn Ich weinen will. Danke, Luzie, dass du immer ein Ohr für mich offen hast und dass du, trotz deiner harten Schale, ein sehr, sehr herzlicher und liebenswürdiger Mensch bist. Danke, Flavia, dass du mich so akzeptierst, wie Ich bin und du gut mit meiner zickigen Seite umzugehen weißt. Danke, Maria, dass du immer eine Schulter zum Weinen für mich bereithälst und dass du mich, so gut wie es geht, verteidigst. Danke, Schehad, dass du mich immer zum Lachen bringst und dass sich auch hinter deiner harten Schale ein weicher, süßer Kern versteckt. Danke, Tia, dass du mir das Zeichnen beigebracht hast und dass auch du mich immer zum Lachen bringst. Danke, Annabel, dass du, obwohl wir nicht mehr in der selben Klasse sind, immer noch meine beste Freundin bist, auch wenn Ich meistens eine richtige Bi*h sein kann und dass du immer viel Geduld mit mir hast (Respekt dazu O.o). Danke an meine jetzige Klasse, die mich so nimmt, wie Ich bin und Ich mit euch Ich mehr Spaß haben kann als irgendein anderer Mensch auf dieser Erde. Danke an alle Wattpader und Leser, die meine Bücher fleißig lesen und kommentieren. Ihr seid ebenfalls ein Grund, warum Ich weitermache. Danke an meine Familie und alle anderen Menschen, die sich irgendwo auf der Welt verstecken (Keine Angst, Ich beiße nicht~ ;3).

Danke.
Blumensee (/*-*)/ \(*-*\)

One Shots & NominierungenWhere stories live. Discover now