Erschrocken machte ich einen Satz nach hinten und landete unsicher wieder auf meinen Füßen. "Hauptgefreiter was-?!" rief ich doch da sah ich die finstere Gestalt meines Gegenübers schon wieder auf mich zu schießen. Mein Herz begann zu rasen. Planlos riss ich meine Hände nach oben und wehrte mithilfe meiner Schwerter seinen Angriff ab. Levi übte mit seinen eigenen Klingen jedoch einen wahnsinnigen Druck aus, der mich rückwärts stolpern ließ. Was ist nur los mit ihm?!Plötzlich kippte die Welt nach hinten, ich sah das dichte Blätterdach der Bäume vor mir und realisierte dass ich tatsächlich über irgendetwas gestolpert bin. Unsanft landete ich auf meinem Rücken, da sah ich aus meinen Augenwinkeln auch schon wieder die Klingen des Hauptgefreiten auf mich herunter sausen. Panisch rollte ich mich nach links und sprang auf die Beine. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern sprintete ich zwischen den Bäumen hindurch, immer tiefer in den Wald. Hinter mir hörte ich wildes Blätterrascheln und knackende Zweige, Levi hatte also die Verfolgung aufgenommen. Ich spürte wie sich Schweiß auf meiner Stirn bildete. Warum ... warum tut er das?? Was hab ich denn getan? Ich wagte es nicht mein Tempo zu verlangsamen, und rannte stur weiter. Erst als es auf einmal still hinter mir war riskierte ich einen Blick über meine Schulter. Er ist weg?! Wo-??
In dem Moment ertönte direkt über mir ein zischen... wie von einem 3DMG. Er hat eine Ausrüstung!!!! Augenblicklich stieß ich beide Füße in den Boden und wechselte daraufhin die Richtung. Doch plötzlich sah ich den einen silber schimmernden Draht vor mir lang flitzen. Die Anker! Ich holte mit meinem rechten Schwert aus und durchtrennte besagten Draht, und gleich darauf hörte ich wie Levi neben mir deswegen zu Boden krachte. Aber dem schenkte ich keine Beachtung und lief einfach weiter. Vergleichbar mit einer Maschine, huschten meine Augen durch die Gegend, auf der Suche nach Levi und nach Bäumen Ausschau haltend, denen ich motorisch auswich. Wie aus dem nichts beschloss ich jedoch meinen Plan zu ändern und mich zu verstecken, also tat ich genau das und warf mich hinter einem dicken Baum auf den Boden, wo ich reglos sitzen blieb.
Mein Herz klopfte derartig laut dass ich fast nichts anderes hören konnte... doch es blieb tatsächlich still in meiner Umgebung. Aus Angst gehört zu werden hielt ich den Atem an. Nicht einmal der Wind rauschte noch durch die Bäume, es war totenstill. Ob er gegangen ist? Oder er versteckt sich ebenfalls hier irgendwo... war er mir überhaupt gefolgt? Zur Sicherheit wartete ich noch ein paar Sekunden bevor ich erleichtert ausatmete. Er ist weg ... endlich...
Wie aus dem nichts ertönte urplötzlich lautes metallisches Klirren unmittelbar neben mir, und im nächsten Augenblick wurde mir mein rechtes Schwert aus der Hand gezerrt. Ein kurzer Schrei verließ meine Kehle und ich sprang sofort auf um meine Waffe zurück zu holen, da stand ich plötzlich Levi gegenüber, der mich blitzschnell entwaffnete. Ich drehte mich um, wollte wieder rennen, doch da spürte ich auch schon eine kalte Klinge an meinem Hals. "Das war ein Fehler." flüsterte mir die Stimme des Hauptgefreiten direkt ins Ohr. NEIN!!!! Ohne nachzudenken schwang ich meinen linken Arm nach hinten, wo meine Faust auf ihr Ziel traf. Levi ließ knurrend von mir ab. Ich wollte rennen, fiel jedoch mit dem Gesicht voraus in den Dreck da er es geschafft hatte mir ein Bein zu stellen. Getrieben von purer Angst und Panik drehte ich mich auf meinen Rücken, aber da war es bereits zu spät.
Levi stieß seine beiden Schwerter jeweils links und rechts neben meinem Hals in den Boden, nur knapp über meiner Kehle kreuzten sich die Klingen, sodass ich den Kopf recken musste um nicht verletzt zu werden. Nun blieb mir kein einziger Ausweg mehr. Der Haupgefreite selbst stand zu meinen Füßen und blickte ausdruckslos auf mich runter. Wieder war es still... keiner sagte etwas, doch aus meiner Brust hämmerte es so laut, dass Levi es einfach auch gehört haben muss. Ich kniff die Augen zusammen, malte mir die schlimmsten Szenarien aus was er nun mit mir machen würde ... da wurden die Schwerter auf einmal aus dem Boden gezogen.